St. Aegidius will gut bedacht sein
Die „Arbeitsgemeinschaft Kirchendach“ kümmert sich um die notwendige Spendenwerbung für die Sanierungsarbeiten (v. l.): Werner Twent, Pfarrdechant Reinhard Edeler, Doris Schnitker, Henrika Küppers und Gemeindeassistentin Jennifer Schmelzer. Fotos: Leskovsek
Rheda-Wiedenbrück (wl). „Die altehrwürdige Dame St. Aegidius hat im wahrsten Sinne des Wortes einen kleinen Dachschaden“, sagte Pfarrdechant Reinhard Edeler beim Auftakt der großen Spendenaktion für das neue Kirchendach der Pfarrkirche. Unter dem Motto „St. Aegidius will gut bedacht sein“ ist die Spendenaktion mit einem Pfarrfest offiziell gestartet.
Die letzte Sanierung des Kupferdaches von St. Aegidius liegt 45 Jahre zurück. Jetzt ist es dringend renovierungsbedürftig, weil ein Hagelschaden vor drei Jahren sein Nötiges dazugetan hat. Jetzt ist das Dach mittlerweile bei Starkregen undicht. „Da müssen auch schon mal Eimer aufgestellt werden“, erzählt Pfarrdechant Edeler. Durch die Nässe ist auch die Statik des Dachstuhles in Mitleidenschaft gezogen worden und muss zum Teil erneuert werden. Hinzu kommen Arbeiten am Putz, insbesondere Richtung Marktplatz. Aber es gibt auch Positives zu berichten: Der Turm ist, soweit man das heute beurteilen kann, völlig intakt.
Der Baubedarf ist festgestellt und das Generalvikariat hat grünes Licht gegeben. Das Architekturbüro Stefan Terbrack und Kollegen wurde für die Bauleitung beauftragt. Geplant ist, dass nach Ostern 2017 mit den Bauarbeiten begonnen werden soll und dass zu Weihnachten alles soweit fertig ist. Während der Bauzeit bleibt die Kirche geöffnet und auch die Gottesdienste sollen in gewohnter Weise stattfinden. Die Gesamtbausumme beläuft sich auf rund 1,4 bis 1,45 Millionen Euro. Mit 75 Prozent bezuschusst das Erzbischöfliche Generalvikariat in Paderborn das Bauvorhaben. 150 000 Euro sollen aus Rücklagen der Kirchengemeinde fließen. Bleibt noch der Eigenanteil von 200 000 Euro.
Die Arbeitsgemeinschaft „Kirchdach“, zu der Pfarrdechant Edeler, Henrika Küppers, Doris Schnitker, Werner Twent, Ulrich Wegener, Jürgen Peterburs und Maria Maasjosthusmann sowie derzeit noch Gemeindeassistentin Jennifer Schmelzer gehören, hat sich viel vorgenommen. Auch wenn man bei der Innensanierung des Gotteshauses vor zehn Jahren in kürzester Zeit viele Spenden erhalten hat, muss das heute nicht zwangsläufig genauso gut laufen. Deshalb wurde jetzt ein Flyer erstellt – mit Überweisungsträger –, damit die Gemeindemitglieder informiert sind.
„Uns ist es ganz wichtig, dass sich nicht nur die Menschen aus der St.-Aegidius-Gemeinde angesprochen fühlen, sondern alle Menschen aus dem Pastoralverbund“, betonte Edeler. Die Kirche inmitten der Stadt sei ein Identifikationsbau, ein Wahrzeichen für die Stadt, das von allen Richtungen aus gesehen wird. Es werden zudem Förderanträge bei Stiftungen gestellt. Der Rest soll dann über Spenden und Aktionen zusammenkommen.
Der Hagelschaden war auch Thema beim Pfarrfest: Dabei regnete es mitunter Hagelkörner in Form von Tischtennisbällen, die mit Nummern versehen gleichzeitig zu einer Verlosung einluden. Es gab Hagelplätzchen, die die Besucher käuflich erwerben konnten. Zudem wurde ein stadtweiter Ideenwettbewerb ausgeschrieben, bei dem gute Vorschläge zur Spendenakquise eingereicht werden können. „Da setzen wir auf die Kreativität der Gläubigen“, betonte Werner Twent vom Kirchenvorstand. Potenzielle Spender sollen aber auch persönlich angesprochen werden. „Alle sind nun gefragt, gemeinsam ins Rad zu greifen. Dann schaffen wir das auch“, meinte Twent.