Steigende Energiepreise – Hilfe bei Energiearmut

Der Griff zum Thermostat ist deutlich teurer geworden. (Foto: Caritas Siegen-Wittgenstein)

Im Kreis Siegen-­Wittgenstein haben die Caritas und andere Wohlfahrtsverbände, der Kreis und weitere Verbünde ihre Anstrengungen gebündelt, um den Menschen vor Ort ­effektiv helfen zu können. Anlass sind die gestiegene Inflation und die hohen Energiepreise.

Siegen (pm/jon). Denn die aktuelle Situation vieler Haushalte in Siegen-­Wittgenstein ist besorgniserregend. „Die steigenden Energiepreise stellen eine enorme Belastung dar und können dazu führen, dass Menschen ihre Wohnungen oder Häuser verlieren“, erklärt Landrat Andreas Müller. Deshalb hatte er Anfang des Jahres gemeinsam mit dem Leiter der Verbraucherzentrale NRW in Siegen, Julian Sturm, zum „Runden Tisch Energie­armut“ eingeladen. Dieser hat inzwischen mehrfach getagt und ein neues Beratungsprojekt entwickelt, das Anfang Juli an den Start gegangen ist: die „­Energiehilfe57“.

„Die Energiekrise und die steigenden Preise belasten viele Familien und Einzelpersonen in unserer Region enorm“, sagt auch Matthias Vitt, Vorstand des Caritasverbandes Siegen-­Wittgenstein, für die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. „Es ist entscheidend, dass wir diesen Menschen helfen, ihre Wohnungen zu sichern und die Energieversorgung aufrechtzuerhalten.“

Prekäre Situation in den Haushalten

Die steigende Inflation sowie die deutlich gestiegenen Energiepreise haben viele Haushalte in Siegen­Wittgenstein in eine prekäre Situation gebracht, manche an oder sogar über die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten, betonen die Projektpartner. Die „­Energiehilfe57“ will deshalb zur Seite stehen. Sie wird außer von Kreis und Caritas Siegen-­Wittgenstein vom Deutschen Mieterbund Siegerland und Umgebung, dem Jobcenter, dem AWO-­Kreisverband, der Diakonie in Südwestfalen, dem DRK-­Kreisverband, dem Energieverein Siegen-­Wittgenstein, dem Sozialverband VdK, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und der Verbraucher­zentrale NRW getragen. Diese Organisationen haben kurzfristig ihre Ressourcen gebündelt, um den von Energiearmut betroffenen Menschen in Siegen-­Wittgenstein effektiv helfen zu können. Gefördert wird das Projekt durch Mittel des Landes aus dem Stärkungspaket NRW.

Landrat Andreas Müller freut sich über dieses gemeinsame Engagement: „Es ist ein großer Gewinn für die Region, dass aus unserem ‚Runden Tisch Energiearmut‘ trägerübergreifend dieses Kooperationsprojekt entstanden ist, um den Betroffenen eine umfassende Unterstützung anzubieten – in Form von telefonischer Beratung, Onlineberatung und Live-­Informationsveranstaltungen.“

Stundung oder Reduzierung

Bei der „­Energiehilfe57“ handelt es sich nicht um finanzielle Unterstützung, sondern um Hilfestellungen und Tipps zur Einsparung von Strom und Gas im Alltag, aber auch um die Vernetzung und Weitervermittlung an andere Beratungsstellen. „Im Kooperationsprojekt ‚­Energiehilfe57‘ vereinen unterschiedliche Träger ihre Kräfte und ermöglichen es so, durch verschiedene Beratungsformate individuelle Lösungen anzubieten und den Betroffenen Hoffnung und Perspektive zu geben“, unterstreicht Caritas-­Vorstand Vitt. Wer über die Beratung der „­Energiehilfe57“ hinaus finanzielle Hilfe im Rahmen der Energiekrise benötigt, kann sich direkt an seinen Energielieferanten wenden und individuelle finanzielle Lösungen vereinbaren, wie beispielsweise die Stundung oder Reduzierung der monatlichen Abschläge für Strom oder Gas.

Eine große Koalition von Kreis, Wohlfahrtsverbänden und anderen Organisationen bietet Verbrauchern Hilfe an, die von den steigenden Energiepreisen überfordert sind.

Info

Das Beratungsangebot steht den Menschen aus der Region Siegen-­Wittgenstein seit dem 1. Juli zur Verfügung. Drei qualifizierte Mitarbeiterinnen verschiedener Träger sind montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr über die Hotline 02 71/2 34 17 81 47 telefonisch zu erreichen. Ansprechpartnerinnen sind Bärbel Debus vom Caritasverband Siegen-­Wittgenstein, Andrea Cabeo-­Baumgarten von der Diakonie Soziale Dienste und Svenja Hermann-­Isakow vom DRK-­Kreisverband. Über ein Service­center können auch rund um die Uhr telefonisch Anfragen gestellt werden. Diese werden zeitnah bearbeitet, und es erfolgt ein Rückruf. Auch auf ­Social ­Media ist das Kooperationsprojekt vertreten („­energiehilfe­_­57“), ebenso können sich die Verbraucher unter ­www.­energiehilfe57.­de über das Angebot informieren.

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