Tage im Kloster
Menschen mit und ohne Behinderung nahmen an Exerzitien in der Abtei Königsmünster teil. Schwester Hatune (Mitte) und Pater Gabriel (links) berichteten von der Situation der Christen im Nahen Osten.
Meschede. Die großen Glaubensrichtungen waren Thema von Exerzitien für Menschen mit und ohne Behinderung in der Abtei Königsmünster in Meschede.
Meschede.. „Und wenn wir uns in der Kirche den Frieden wünschen, dann muss doch vor der Kirchentür auch noch Frieden sein“, sagte eine Teilnehmerin der Exerzitien. „Aber wenn ich dann von den Christen höre, die verfolgt werden, fühle ich mich wütend und traurig.“
Denn ein besonderer Höhepunkt der Exerzitien war der Besuch von Schwester Hatune Dogan und Pater Gabriel. Als syrisch-orthodoxe Christen gaben sie einen Einblick in ihr Wirken und in die Situation der Christen in ihrer Heimat.
„Glaube ohne Werke ist tot“, so die Ordensschwester und Stifterin der Hilfsorganisation „Helfende Hände für die Armen“. „Ich glaube an die Tat“, sagt sie und verweist auf das Wort Jesu: „Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“ Sie bietet Menschen Unterstützung, die wegen ihres Glaubens oder ihrer politischen Gesinnung verfolgt werden, steht jungen Mädchen und Frauen in Not zur Seite und errichtet Schul- und Bildungseinrichtungen im Nahen Osten.
Eindrucksvoll berichtete sie von ihrer Reise in die Türkei, in den Irak und nach Syrien, von der sie gerade erst zurückkam. „Ich freu mich einfach, mit euch hier zu sein“, so die Ordensfrau. Zum Abschluss betete die Gruppe mit Schwester Hatune und Pater Gabriel gemeinsam das Vaterunser – in Deutsch und in Aramäisch, der Sprache Jesu.
17 Personen nahmen an der inklusiven Bildungsveranstaltung der Caritas Wohn- und Werkstätten (CWW) Paderborn und der Abtei Königsmünster teil.
Bruder Benjamin OSB führte die Teilnehmer zu den Wurzeln des Christentums. In der Abteikirche wies er auf das Kreuz über dem Altar. „Mit der Taufe ist jeder Christ im Namen Gottes gesegnet. Durch die Salbung mit Chrisam zeigt Gott, wie sehr er den Menschen liebt.“