22.11.2019

Trommelnd etwas über Ghana lernen

Viele kunstvolle Souvenirs (Foto oben) bot Djarbah Quarcoo für wenig Geld als Andenken an. Mit dem Erlös finanziert der Verein „Future Hope People Ghana“ unter anderem Computer-Training-Center in verschiedenen Städten, baut die Wasserversorgung in Takinta aus und beschaffte Schulbänke. // Kleines Foto:Gut gelaunt besuchte der Musiker Djarbah Quarcoo die katholische Franziskus-­Grundschule. Neben der Musik standen auch Informationen über Hilfsprojekte im afri­kanischen Ghana auf dem Stundenplan. Fotos: Maas

Dortmund. „Konzentriert euch und genießt es.“ Djarbah Quarcoo schaut in die Runde und lacht mitreißend. Der groß gewachsene Mann aus Ghana sitzt in der Aula der Franziskus-­Grundschule, einer katholischen Angebotsschule in der östlichen Dortmunder Innenstadt. Zwischen seinen Beinen hält er eine traditionelle Trommel aus Ghana, Djembe genannt. Ihm gegenüber sitzen gut 25 Schülerinnen und Schüler der Klasse 3a. Auch sie haben die Trommeln vor sich und musizieren eine Schulstunde lang mit ihrem Gast.

von Wolfgang Maas

Ein Unbekannter ist der Gast aus Ghana nicht. Vor zwei Jahren besuchte er die Franziskus-­Grundschule schon einmal – und die heutigen Drittklässler erinnern sich noch gut an den Mann, der für den gemeinnützigen Verein „Future Hope People ­Ghana“ unterwegs ist.

Djarbah Quarcoo möchte über die Musik die Kultur seines Heimatlandes vermitteln. Und zu der gehören die Djembe, die großen Dumdums sowie die Maracash. Das sind kleinere Trommeln, die man in die Hand nehmen kann und die an Rasseln erinnern.

Alle Grundschülerinnen und -schüler hatten an zwei Tagen die Gelegenheit, mit dem Trommler zu musizieren. Dieser erklärte erst einmal die Grundtechnik. Auf die Djembes trommeln die Kinder mit vier oder acht Fingern auf den oberen Rand. „Slap“ nennt man diesen Beat und auch den „Bass“ lernen die Mädchen und Jungen. Damit kann man schon einen richtig mitreizenden Rhythmus erzeugen.

Djarbah Quarcoo zählt an, gibt den Takt vor. Konzentriert schauen ihn die Drittklässler an. Mit der Zeit entspannen sie sich immer mehr, die Bewegungen kommen lockerer. Der Musiker lobt viel auf Englisch, Klassenlehrerin Lena Karthaus übersetzt und trommelt selbst leidenschaftlich mit. Die Kinder werden immer besser und lassen die rund 20 Djembes gleichzeitig erklingen. Drei Kinder, die abwechselnd auf den Dumdums sitzen, verpassen keinen Einsatz. Mehrere Minuten lang dauern die Rhythmen bereits und sie werden immer komplexer. Djarbah Quarcoo ist sehr zufrieden. Zum Abschluss hat er noch einen guten Rat: „Wer zu Hause keine Trommel hat, kann seinen Eltern das Trommeln auf dem Küchentisch vormachen.“

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