Turmfalken in Herne
Ein Turmfalken-Pärchen hat Lena Filipiak in Herne-Mitte fotografiert.
Fledermäuse und altes Kirchgemäuer, diese beiden gehören schon immer zueinander. Auch in Herne gibt es mehrere Kirchen, in und an denen bereits Tiere wie Fledermäuse und Vögel leben. Lukas Freese, Studienpraktikant von der Biologischen Station, hat sich vier Gebäude genauer angeschaut. Er hat konkrete Vorschläge für die Förderung von Brutplätzen und Quartieren erarbeitet. Gerade die Turmfalken in Herne könnten eine wichtige Rolle einnehmen.
Natur- und Denkmalschutz gehen Hand in Hand
Andreas Trentmann, Verwaltungsleiter der Pfarrei St.Dionysius, hatte die Biologische Station um Vorschläge gebeten, wie Turmfalken und andere Arten unterstützt werden können. „Dabei ging es zum einen um den Naturschutz, der in den Gemeinden einen hohen Stellenwert hat. Zum anderen wollen wir Tauben fern halten.“ Letztere belasten durch ihren Kot die Bausubstanz und Glocken. „Vielleicht lässt sich das eine mit dem anderen verbinden?“, sagt der Verwaltungsfachmann.
Hier muss Lukas Freese enttäuschen. Tauben gehören nicht zum Speiseplan der Turmfalken. Dennoch sind sie gern gesehene Gäste in der Stadt und an den Kirchtürmen. Freese empfiehlt, in vorhandenen Tauben-Vergrämungsgittern oder Holzverschalungen eine Öffnung zu schaffen und dahinter einen Turmfalkenkasten einzusetzen. „So bleibt Tauben der Zugang in den Turm weiterhin verwehrt, Turmfalken aber haben einen sicheren Nistplatz.“
Brutkästen für Turmfalken
Freese untersuchte die Kirchen Herz-Jesu, St.Konrad, St.Peter und Paul und Hl.Dreifaltigkeit und macht konkrete Vorschläge nicht nur für optimale Standorte für Turmfalkenkästen. Auch Mauersegler und Haussperlinge interessieren sich für Kirchengebäude und können dort durch spezielle Nisthilfen beheimatet werden.
Fledermäuse leben ebenfalls an und in Kirchen. Hier spielen Quartiershilfen an der Fassade und im Kirchturm eine wichtige Rolle, ebenso eine Zugangsmöglichkeit in das Turminnere. Zugleich sollte das Gebäude nicht lückenlos angestrahlt werden, damit sich die Tiere trauen, dort anzufliegen. Welche der vorgeschlagenen Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, entscheiden die einzelnen Kirchengemeinden selbst, sagt Trentmann. Hier spielen neben einem möglichen Denkmalschutz auch bauliche Besonderheiten eine Rolle, die man vor Ort besser kenne als jeder externe Bewerter.