07.02.2020

Vielfältige Soester Patrokluswoche

Mit der Jugend-Vigil mit Schreinerhebung erhielt die Patrokluswoche eine echte Premiere. Fotos: Junkermann

Soest. Der Gedenktag des heiligen Patroklus, am 21.Januar, war auch in diesem Jahr der Auftakt für eine vielfältige Patrokluswoche, die Propst Dietmar Röttger und der Pfarrgemeinderat ausgearbeitet hatten. Das Fest des Stadtpatrons von Soest wurde von Dienstag bis Sonntag begangen und verschiedene Angebote für buchstäblich jedes Alter waren dabei.

von Diana Junkermann

Den Auftakt erlebten die Kleinsten am Dienstagvormittag: Die Kinder der Kitas St.Patrokli und St.Nikolai bekamen an verschiedenen Stationen im „westfälischen Dom“ das Leben des Märtyrers kindgerecht anschaulich gemacht. Die Vermittlung von St.Patroklus setzte sich auch abends fort, jedoch auf einem ganz anderen Niveau: Dr.Heiner Hof vom Pfarrgemeinderat begrüßte mit Professor Wolfgang Schmidt einen absoluten Experten für Landesgeschichte von der Universität Trier im Groppersaal.

Kern seines Vortrages war die mittelalterliche Verehrung des heiligen Patroklus, wofür er zunächst die wenigen Zeugnisse über das Leben und Leiden des Heiligen sowie seine Überführung nach Köln und dann nach Soest vorstellte. Dann ordnete er ihn in den kirchengeschichtlichen Kontext ein und verglich seine mittelalterliche Verehrung und Wirkmächtigkeit mit dem anderen Kölner Heiligen. Abschließend ordnete er den Patroklus-Schrein im Rahmen der mittelalterlichen Schatzkunst ein und erläuterte die Geschichte des bisher nahezu unbekannten Patroklus-Altares im Kölner Dom.

Am Mittwoch fand in der Früh eine Schulmesse statt und anschließend widmeten sich die Kinder der St.-Patrokli-Grundschule im Rahmen eines Projekttages ihres Namensgebers.

Die Kranken standen am Donnerstag im Mittelpunkt: Nach der heiligen Messe mit Krankensalbung am Nachmittag, wurde noch in das St.Patroklushaus zum gemeinsamen Kaffeetrinken eingeladen, wovon gerade die Alten und Kranken regen Gebrauch machten.

Musik lockte am Freitagabend in die Nikolaikapelle: Unter der Leitung von Kantor Stefan Madrzak wurde vierstimmig a cappella gesungen. Ob bei deutsch- oder englischsprachigen Liedern, die Sänger wussten an dem buchstäblich stimmungsvollen Ort immer wieder zu beeindrucken.

Samstag mit Premiere

Der Samstag bot die größte Vielfalt der Woche: Von der Orgelführung mit Kantor Stefan Madrzak über die besinnliche „Zeit für Dich“, Domführungen und der Öffnung des Dommuseums ging es mit großen Schritten auf eine echte Premiere zu: Erstmalig fand abends eine Jugend-Vigil mit Schreinerhebung statt. Der Schrein mit den Reliquien wurde in einer Prozession zum Altar gebracht. Propst Dietmar Röttger zelebrierte die Messe und die zuvor verteilten Kerzen sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Anschließend wurde noch zu Workshops, Begegnung und Lagerfeuer eingeladen.

Nach dem sonntäglichen Festhochamt folgte eine Prozession, bei der am Dom, der evangelischen Petri-Kirche und zum Abschluss vor dem Dom gebetet wurde. Im Groppersaal klang die Festwoche anschließend mit einem Empfang aus.

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