Wege zum Frieden suchen
Meine Güte, ist das frustrierend, wie sich die öffentliche Debatte zum Ukraine-Krieg verengt. Immer lauter und immer fordernder schallt der Ruf: „Scholz, her mit den Kampfpanzern!“ Nun ist natürlich von einem ostwestfälischen Redaktionsschreibtisch aus überhaupt nicht kompetent zu beurteilen, was jetzt richtig oder falsch ist, wie der Krieg beendet und Putin unmissverständlich klargemacht werden kann: So nicht!
Aber in sich hat man eben doch dieses Gefühl, dass Waffen zumindest nicht der einzige Weg sein dürfen. Dass man darüber nachdenken möchte, welche Möglichkeiten es noch gibt, dieses elende Sterben in der Ukraine zu beenden und Gebäude und Straßen zu erhalten.
Haben wir die Idee „Frieden schaffen ohne Waffen“ schon auf dem Müllhaufen entsorgt? Wollen wir akzeptieren, dass es doch nur mit Waffen geht? Wollen wir uns wirklich von dem Traum einer friedlichen Welt verabschieden, einer Welt, in der Menschen offen und ohne Angst aufeinander zu gehen, einer Welt, in der Vertrauen und Versöhnung möglich sind?
Der kleine Frieden kann ein Vorbild für den großen Frieden sein
Bitte nicht! Denn das wäre eine furchtbare Welt. Es wäre eine, die – um es einmal fromm zu formulieren – mit dem Reich Gottes gar nichts mehr zu tun hätte. Noch aber ist es nicht so weit, noch gibt es Menschen, die an andere Wege zum Frieden glauben und diese Wege sogar gehen. Die Sternsingerinnen und Sternsinger etwa. Oder die Ministrantinnen und Ministranten. In der Regel sind es Kinder, die da engagiert sind und die zeigen, wie es gehen kann: den Segen bringen, sich ernsthaft für das Leben anderer Menschen in fernen Ländern interessieren oder erkennen, dass Dienen keine unbedeutende Angelegenheit ist.
Das mag nun angesichts der Bilder aus der Ukraine und der immer verzweifelteren Rufe des ukrainischen Präsidenten banal klingen. Aber das ist es nicht. Auch der kleine Frieden kann ein Vorbild für den großen Frieden sein und auch der große Frieden beginnt und lebt im kleinen Frieden.
Wir halten also fest: Der Traum vom Frieden ist nach wie vor in der Welt und er ist sogar viel mehr als ein Traum. Er ist auch Realität. Menschen leben ihn. Kinder leben ihn. So sieht es aus in der Welt von heute.
Und die Welt von heute ist immer auch die Welt von morgen. Deswegen möge bitte heute irgendwer auch öffentlich darüber nachdenken, wie es ohne Waffen geht.
Ihre
Claudia Auffenberg
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