Welturaufführung
Mit so großer Besetzung wurde die Missa 4 You(th) noch nie zuvor aufgeführt.Foto: Hoffmann
Bergkamen. Obwohl die Popmesse „Missa 4 You(th)“ des Hammer Komponisten Tjark Baumann schon einige Male bei verschiedenen Anlässen andernorts zur Aufführung gelangte, war das, was nun während der Sonntagsmesse in der Elisabethkirche in Bergkamen stattfand, so etwas wie eine Welturaufführung.
Denn geschrieben hatte der Gesangspädagoge, Chorleiter und Komponist Tjark Baumann seine „Missa 4 You(th)“ eher für eine kleine Band-Besetzung mit Klavier und etwas Gesang. Basierend auf seinem „Kyrie“, das schon seit Jahren als ein Hit in der Chorszene gilt, hat Baumann seine Komposition – inzwischen mit weiteren liturgischen Bestandteilen einer christlichen Gottesdienst wie „Gloria“, „Credo“ und „Hosanna“ bis hin zum „Agnus Dei“ – zu einer Popmesse vollendet.
Doch das, was der Kantor der evangelischen Friedenskirchengemeinde, Dr. Hans-
Christian Tacke, in den letzten zwölf Monaten in einem fast schon gigantischen ökumenischen Chor- und Orchesterprojekt daraus geschaffen hat, war schlichtweg eine „Missa 4 You(th)“ im „XXL“-Format, die Ihresgleichen sucht. In akribischer Feinarbeit hatte Tacke hierfür das symphonische Arrangement für „Großes Orchester“ erarbeitet und so das „Gotteslob“ in einzigartiger Weise in Musik gefasst.
Was den über 150 Sängerinnen, Sänger und Instrumentalisten umfassenden „Klangkörper“ betrifft, konnte Tacke aus dem Vollen schöpfen. Denn im Projekt vereinten sich viele namhafte Chöre und Ensembles aus dem nahen musikalischen Umkreis: der „GospelCrossOver-Chor“, der Evangelische Kirchenchor Rünthe, die Katholische Chorgemeinschaft St. Elisabeth/Herz Jesu, „Kreuz&Quer“, der „Projektchor Ahlen“, der Posaunenchor der Friedenskirchengemeinde, das A-Orchester des Bachkreises und natürlich die Solisten Martina Bolle (Sopran) und Jörg Herrfurth (Bariton). Assistiert wurde Tacke dabei von den Leiterinnen der Ensembles: Cornelia Fork, Dorothea Langenbach, Bettina Jacka, Larissa Neufeld, Sandra Horn und Bettina Pronobis.
Bereits zwei Wochen zuvor wurde die „Missa 4 You(th)“ in der Martin-Luther-Kirche in Bergkamen-Oberaden von dem ökumenischen Chor- und Orchesterprojekt aufgeführt. Doch da es sich dort um eine evangelische Kirche handelt, war es letzten Endes „nur“ ein großartiges Konzert. Denn es fehlte der liturgische Rahmen einer katholischen Messe.
Beiden Veranstaltungen war aber eines gemein: Waren doch die langen Sitzbänke in den Kirchen von einem bunt gemischten Publikum, von sehr jung bis in Ehren ergraut, bis auf den letzten Platz besetzt. Allerdings waren die Gottesdienstbesucher in beiden Kirchen auch ausdrücklich gehalten, sich mit dem Applaus bis zum Ende zu gedulden.
Was natürlich besonders schwerfiel, denn trotz des lateinischen Messgesangs begeisterte die Popmesse schon allein durch ihren mitreißenden Pop-Sound, der Jung und Alt gleichermaßen anspricht. So wurde das „Gloria“ kraftvoll „herausposaunt“, das „Hosanna“ auch mal eben mit Schlagzeug, Kontrabass und Geigen im Swing-Rhythmus intoniert. Am Ende des Konzertes gab es dann natürlich die verdienten „Standing Ovations“ für alle Beteiligten.