19.06.2019

Wem glauben?

Foto: Dr. Stephan Barth, pixelio

Durch die Anschläge auf zwei Öltanker hat sich die Situation am Persischen Golf zugespitzt. Auch Papst Franziskus zeigte sich sehr besorgt und rief dazu auf, „sämtliche zur Verfügung stehenden Instrumente der Diplomatie“ zu nutzen, um „die komplexen Probleme zu lösen“.

Das jedoch scheint angesichts der gegenseitigen Anschuldigungen fast unmöglich. Die USA beschuldigen den Iran, die Anschläge verübt zu haben, der Iran schiebt die Verantwortung den Amerikanern zu. Wem soll man glauben? Die iranischen Revolutionsgarden sind dafür bekannt, dass sie Terroristen im Nahen Osten unterstützen. Es ist also möglich, dass die Garden ihre Hände im Spiel hatten. Auf der anderen Seite ist es nicht auszuschließen, dass die Amerikaner den Anschlag inszeniert haben. Schließlich wurde auch der Irak-Krieg mit „Beweisen“ begründet, die sich im Nach­hinein als Fälschungen herausgestellt haben.

Wem glauben? – Diese Frage stellt sich nicht nur in diesem Fall. In allen Bereichen des Lebens gibt es immer wieder Menschen, die ihre Interessen mit waghalsigen Machenschaften durchsetzen wollen. Gerade die sogenannten sozialen Netzwerke im Internet, die oftmals im Grunde asoziale Netzwerke sind, dienen dazu, viele falsche Behauptungen – auf Neudeutsch „fake news“ genannt – in die Welt zu setzen.

Im Grunde bleibt mittlerweile jedem Menschen nichts anderes übrig, als jede Nachricht doppelt und dreifach zu kontrollieren. In der nationalen und internationalen Politik ist dies für den Normalbürger unmöglich. Dafür sind Journalisten da. Im persönlichen Umfeld allerdings kann jeder dazu beitragen, die Wahrheit zu vertreten.

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