„Wir dienen überall“
„Wichtiges einrahmen“ war ein Fotokurs bei dem Ministrantenwochenende in der Jugendbildungsstätte Kupferberg überschrieben.
Detmold. Tarcisius kam als junger Mensch durch einen Überfall zu Tode, als er einen kirchlichen Dienst versah. Was sich anhört wie ein Kriminalfall, ist als Geschichte der Start des Ministrantenwochenendes für den Pastoralen Raum Südlippe-Pyrmont in der Jugendbildungsstätte Kupferberg. Denn Tarcisius ist der Patron der Ministranten.
Bei dem Wochenende handelte es sich um das erste seiner Art. Es ist ein Modul für Ministrantengruppen aus den pastoralen Räumen. Entwickelt wurde es von der Jugendbildungsstätte Kupferberg, dem Jugendhaus Hardehausen, der Oase in Meschede sowie dem Jugendhof Pallottihaus Olpe in Kooperation mit Holger Drude, Referent für Ministrantenpastoral im Erzbistum Paderborn, sowie Dr. Andreas Rohde, Leiter der Diözesanstelle Berufungspastoral.
23 Minis von 9 bis 23 Jahren aus Lügde, Bad Pyrmont und Falkenhagen waren in der Jugendbildungsstätte, um tiefer in ihr Ministranten-Dasein zu schauen. Dabei ging der Blick zunächst auf jeden einzelnen: Wer ist mein Namenspatron? Was sind meine Vorbilder im Glauben? Welches Kirchenlied mag ich besonders? Welche Bibelstelle bedeutet mir am meisten? In einem weiteren Schritt nahmen die Kursleitung Christa Branse, Philip Vages und Holger Busch drei liturgische Bausteine heraus, um diese zusammen mit den Teilnehmenden für den Alltag zu überprüfen. „Die Ministranten konnten beispielsweise erarbeiten, dass sie im Altardienst nicht nur Brot und Wein zum Altar bringen, sondern auch sich selbst und so Gott eine Liebeserklärung geben“, berichtet Holger Busch. Aber auch der bewusste Einzug in einer Kirche sei mehr. „Es ist ein Switchen aus dem Alltag in einen heiligen Raum.“
Am Samstagnachmittag wurden die Inhalte kreativ umgesetzt. So komponierte eine Kleingruppe einen eigenen Ministranten-Song für den pastoralen Raum: „Egal, ob in Lügde, Pyrmont, Falkenhagen, Rischenau: Wir dienen überall! Wir dienen überall!“ wurde im Tonstudio am Ende des Projektes auf eine CD aufgenommen. Eine weitere Gruppe übertrug den Gedanken „Wichtiges einrahmen“ (so wie die Ministranten mit den Leuchtern das Evangelium) durch das Aufnehmen von Fotos in der Natur mithilfe eines Bilderrahmens zu dem Thema „Geschenke Gottes“. Die dritte Gruppe entwickelte eine Präsentation mit der Technik „Light Painting“ mit dem Inhalt „Sitzen, Stehen, Knien“.
Der Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Marc Stücker, Leiter des Pastoralen Raumes Südlippe-Pyrmont, stand unter dem Leitwort „Was ist mir heilig?“ Die Ministranten brachten sich mit Symbolen aus ihrem Leben ein: etwa einem Foto von der Familie, mit der Kette der besten Freundin oder Spitzenschuhen vom wichtigen Hobby Ballett.
Abgerundet wurde das inhaltsreiche Wochenende am Sonntag durch die Auseinandersetzung mit liturgischen Gegenständen und Farben. So wurde manchem klar, was eine Sedile und eine Lunula ist, und warum Farben nicht nur in der Liturgie, sondern auch in unserem alltäglichen Leben eine wichtige Rolle spielen. Durch Farben können eben auch Gefühle ausgedrückt werden.
„Es war ein tolles Wochenende“, sagte Feli, eine der älteren Ministrantinnen. „Von jung bis alt sind wir zusammengewachsen. Und die Herkunft war egal, wir sind alle Ministranten!“