Zusammen gegen Corona
Menschenkette durch die Paderborner Innenstadt am 22. Januar 2022
von Hans-Georg Hunstig
Vom Rathausplatz über den Kamp bis zum Krankenhaus und zurück zog sich ein buntes Band fröhlicher Demonstrierender, die alle eine Gesichtsmaske trugen und sich mithilfe von Schals, Tüchern, Bändern „anfassten“.
Die Veranstaltung unter dem Leitwort „Wir halten zusammen gegen Corona“ wurde initiiert vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ war eine Positionierung für die staatlich legitimierten Pandemie-Schutzmaßnahmen – ein klares Bekenntnis für den Zusammenhalt der Gesellschaft gegen die Gegner der aktuellen Pandemiepolitik, die sich auch in Paderborn zu „Spaziergängen“ versammeln.
Zwei Kundgebungen
Die Aktion begann mit zwei Kundgebungen. Vor dem Rathaus erinnerte Anke Unger vom DGB in OWL an die sozialen Benachteiligungen vieler Menschen durch die Pandemie und begrüßte die Maßnahmen zu deren Eindämmung.
Dechant Benedikt Fischer sprach für die christlichen Kirchen und rief auf, sich nicht von einem Virus auseinanderdividieren zu lassen. Zur Kritik an den Impfungen sagte er: „Ich halte die Entwicklung der Impfstoffe für eine großartige Leistung der Menschheit. Dafür sind uns die Gaben des Verstandes und der Weisheit gegeben. Das ist es, was Gott uns schickt. Sie schlichtweg abzulehnen, indem sie mit Verschwörungstheorien überdeckt werden, halte ich für eine Verachtung der Gaben der Schöpfung.“
Bürgermeister Michael Dreier verteidigte die Notwendigkeit der Schutzregeln gegen ihre Kritiker und reihte sich ein in die Menschenkette.
Skeptiker nicht aufgeben
Vor dem Krankenhaus sprach der frühere Leiter des kreisweiten Impfzentrums in Salzkotten, Dr. Gregor Haunerland. „Keine Pandemie in der Menschheitsgeschichte dauert unendlich an. Aber bis wir dahin kommen, sollten wir zusammenhalten, weiter versuchen, unsere zögernden oder skeptischen Mitbürger zu überzeugen“, sagte er. Immer noch ließen sich täglich Menschen zum ersten Mal impfen. „Es lohnt sich, diese Gruppe der Skeptiker nicht aufzugeben. Noch ist Impfen der beste Schutz!“
Der Rettungssanitäter Thomas Aulbur schilderte, dass sein Beruf in der aktuellen Debatte um die Belastungen im Gesundheitssystem oft vergessen werde. „Wie oft aber haben wir beim Einsatz keinen Schutz, wenn wir auch ungeimpften Kranken körpernah beistehen müssen.“
Viele gesellschaftliche Gruppen beteiligt
An der Menschenkette waren Mitglieder aus Gewerkschaften, aus demokratischen Parteien und dem Stadtrat, Christinnen und Christen aller Konfessionen und Vertreter anderer Religionen, Ordensleute und Kulturschaffende beteiligt. Parallel dazu haben die Organisatoren eine Petition gestartet, die die aktuelle kritische Lage beschreibt und zum Zusammenhalt aufruft. Am Sonntagabend hatten diese bereits 2 550 Personen unterzeichnet.
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