WIR-­KITAs: „Es geht um die Zukunft der Kinder!“

Vor dem Kreishaus in Soest machten Vertreterinnen der katholischen WIR-­KITAs Hellweg auf die prekäre Situation in den Kinder­tageseinrichtungen aufmerksam. (Foto: Kita gem. GmbH Hellweg)

Mitarbeitende aus den katholischen WIR-­KITAs am Hellweg appellieren auch im Namen der Kinder an die Politik. Im Soester Kreishaus machten sie auf die zunehmende Verschlimmerung der Finanz­situation aufmerksam. Politiker sind eingeladen, sich selbst ein Bild in den Kindergärten zu machen.

Soest. „Es geht um uns!“: So war der emotionale Appell überschrieben, mit dem sich Vertreterinnen und Vertreter auch im Namen der Kinder der katholischen WIR-­KITAs Hellweg kürzlich im Vorfeld der letzten Sitzung des Soester Kreistages an die kommunalen Mandatsträgerinnen und Mandatsträger wandten.

Diana Reisner-­Sass, Mitglied der Mitarbeitervertretung (MAV), brachte die prekäre Situation mit folgenden Worten auf den Punkt: „Die Kindertageseinrichtungen stehen im Bereich der frühkindlichen Bildung und Betreuung vor wachsenden Anforderungen, denen sie sich tagtäglich stellen. Dennoch entsteht häufig der Eindruck, dass die politischen Entscheidungsträger die Einrichtungen hinsichtlich pädagogischer, personeller, organisatorischer und finanzieller Herausforderungen im Stich lassen.“ 

Diese Sichtweise findet Unterstützung durch die Leitungsebene des Trägers, vor Ort vertreten durch Kirsten Tischer und Kirsten Janning, und fünf Regionalleitungen, welche ebenfalls den direkten Austausch mit den Kommunalpolitikern am Kreishaus in Soest suchten. Dabei betonten sie die Notwendigkeit von dauerhaften und finanzkräftigen Konzepten zur Stützung des Systems. In den 65 Einrichtungen der katholischen Kita gem. ­GmbH Hellweg werden allein über 4 300 Kinder mithilfe von mehr als 1 200 Mitarbeitenden betreut.

Auf die bedrohliche Situation vieler ­KITAs hinzuweisen

Die Vertreterinnen und Vertreter der Kindertageseinrichtungen nutzten die Gelegenheit, um auf die finanziell bedrohliche Situation vieler ­KITAs hinzuweisen, die ohne angemessene politische Unterstützung existenzgefährdend ist. Die Beteiligten äußerten zudem ihre Dankbarkeit da­rüber, dass die Kommunalpolitik bereit sei, den Dialog zu pflegen und die Anliegen der WIR-­KITAs bis nach Düsseldorf weiterzutragen.

Der Kontakt vor dem Kreishaus diente nicht nur dazu, Forderungen an die Politik zu formulieren und die Dringlichkeit der Lage zu kommunizieren. Eine Einladung an politische Entscheidungsträger, einen Blick hinter die Kulissen der WIR-­KITAs zu werfen, soll zudem Transparenz schaffen und ein tieferes Verständnis für die bestehenden Herausforderungen fördern.

Die kooperierenden Einrichtungen der ­GmbHs Hellweg, Hochsauerland-­Waldeck und Siegerland-­Südsauerland sind mit einem beträchtlichen Defizit konfrontiert. Im Geschäftsjahr 2022/2023 belief sich dieses auf 9,3 Millionen Euro für insgesamt 182 Kitas. Für das laufende Geschäftsjahr wird eine Verschlimmerung der finanziellen Lage erwartet, sollte keine Verbesserung der politischen Unterstützung erfolgen.

Der Appell aus Soest unterstreicht die Dringlichkeit kontinuierlicher Bemühungen und des Austauschs mit politischen Vertretern zur Erarbeitung nachhaltiger Lösungsansätze. Geschäftsführer der WIR-­KITAs, Michael Stratmann, bekräftigt abschließend die Notwendigkeit eines fortlaufenden Engagements aller Beteiligten für die Optimierung der frühkindlichen Bildung und fordert alle Parteien dazu auf, sich an der Diskussion zu beteiligen und bei der Umsetzung effektiver Veränderungen mitzuwirken.

Diana Reisner-­Sass gibt abschließend zu verstehen, dass man sich auch in Zukunft lautstark für die Interessen der Kinder und Familien in den Kitas einsetzen wird. Sie schließt mit einem eindringlichen Hinweis auf die Tragweite der Situation: „Die Zukunft unserer nächsten Generation steht auf dem Spiel.“

Info

„Wertvoll, individuell, regional“ – dafür steht das WIR bei den ins­gesamt 182 Kitas der ­GmbHs Hellweg, Hochsauerland-­Waldeck und Siegerland-­Südsauerland. Betont wird damit das christliche Werte­gefüge, die Vielfalt der einzelnen Einrichtungen und die regionale Verankerung.

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