Wozu sind Sie da, Herr Lüke?

Musik ist nicht nur meine Leidenschaft, Musik ist mein Leben. Sie tut mir einfach gut und gibt mir Kraft. Mit meiner Musik – mit meiner Gitarre und meiner Stimme – möchte ich Menschen unterhalten. Während meiner Auftritte sollen sie eine gute Zeit haben und ihre alltäglichen Sorgen für einen Moment vergessen können. Das ist mir sehr wichtig, gerade in der jetzigen Zeit, in der vielen Menschen die Leichtigkeit abhandengekommen ist – was mit Blick auf weltweite Ereignisse wie den schrecklichen Krieg in der Ukraine und die von der Corona-Pandemie geprägten vergangenen Jahre nur zu verständlich ist.

Doch auch wenn die Welt oft trist und grau erscheint, versuche ich mir stets meine positive und hoffnungsvolle Sicht und Lebenseinstellung zu bewahren und diese in meinen Songtexten zu transportieren. Zum Glück fällt mir das meistens recht leicht, da ich ein optimistisch denkender Mensch bin. Das war ich schon immer und das versuche ich mir zu erhalten. Daher ist es mir auch wichtig, eine humorvolle Art in meine Musik einzubringen.

Wenn die Menschen sich wegen meiner Musik dann gut fühlen und Freude daran haben, dann macht mich das glücklich. Meine Beziehung zu den Konzertbesucherinnen und -besuchern soll daher eine wechselseitige Beziehung sein, die beiden Seiten Freude bereitet und einen Mehrwehrt bringt. Da ist es egal, ob ich wie bei meinem kleinsten Konzert vor drei oder wie bei meinem größten Konzert vor knapp 3 000 Zuschauern auftrete. Als Singer und Songwriter versuche ich, mich immer mit derselben Leidenschaft auf einen Auftritt vorzubereiten und die Zuschauer zu berühren. Wenn ich dann auf der Bühne erleben darf, wie Menschen im Publikum emotional auf meine Lieder reagieren, wenn ihnen meine Texte zu Herzen und an die Seele gehen, dann ist das schon etwas ganz Besonderes für mich; daraus ziehe ich auch meine Kraft.

Matthias Lüke: „Musik lädt mich immer wieder positiv auf“

Sicherlich erlebe ich, wie jeder andere Mensch auch, Momente der Melancholie. Doch meistens verfliegen die recht schnell, denn die Musik lädt mich immer wieder positiv auf. Das versuche ich weiterzugeben, gerade auch durch mein Engagement als Musiklehrer. Ich unterrichte in einer Musikschule in Geseke Gitarre und Gesang. Das ist echt abwechslungsreich und spannend, denn meine Schülerinnen und Schüler sind zwischen fünf und 60 Jahren alt. Sie alle kommen mit großer Leidenschaft und Eifer zu mir. Sie sind wissbegierig und wollen etwas lernen. Was gibt es denn Schöneres im Leben, als die eigene Leidenschaft mit anderen Menschen zu teilen?

Wozu bin ich also da? Eigentlich recht einfach: Ich möchte derjenige sein, der schöne Musik für die Menschen macht und sie unterhält. Ich möchte den Zuhörerinnen und Zuhörern einen Mehrwert geben, sie berühren und positiv aufladen. Wenn nur ich etwas davon hätte, dann würde mir das keinen Spaß machen. Das Leben ist ein Geben und Nehmen, im Beruflichen wie auch im Privaten. Ich möchte jemand sein, der ein gutes Verhältnis zu seiner Familie und zu seinem Umfeld hat, jemand der Freundschaften pflegt und in jeder Situation für seine Freunde da ist.

Zur Person Matthias Lüke

Matthias Lüke (43) kommt gebürtig aus Paderborn und lebt dort. 2014 veröffentlichte er sein Debütalbum „Bei dir“. Er gastierte bereits bei verschiedenen Festivals in ganz Deutschland und spielte unter anderem als Vorband von Adel Tawil auf Norderney.

Aufgezeichnet von Patrick Kleibold

Fotografiert von Bartholomäus Rymek

Unsere Reihe Menschen im Erzbistum

Wozu bist du da, Kirche von Paderborn? Diese Frage stellte der emeritierte Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker dem Zukunftsbild voran, auf dessen Basis das Erzbistum entwickelt wird. Wozu bist du da? Diese Frage kann sich auch jeder Einzelne stellen. Denn die Grundannahme des Zukunftsbildes ist eine biblische, dass nämlich jeder Mensch berufen ist, dass jede und jeder das eigene Leben als von Gott angenommen betrachten darf, dass es einen Sinn dieses Lebens gibt. Die Aufgabe des Menschen besteht darin, die Frage für sich zu beantworten.