Zu Fuß zum heiligen Liborius
Diese Gruppe pilgerte im Jahr 2017 zu Fuß von Brilon zum Schrein des heiligen Liborius im Paderborner Dom. (Foto: Gereon Fritz)
Seit mittlerweile 173 Jahren pilgern Mitglieder der Gemeinde Brilon in der in der Nacht vor der Eröffnung der Libori-Woche zum Grab des heiligen Liborius. In diesem Jahr macht sich die Pilgergruppe am späten Freitagabend, 23.Juli, auf den 46 Kilometer langen Weg.
Erstmals begab sich eine Pilgergruppe im Jahr 1848 – dem Gründungsjahr der Marianischen Junggesellensodalität Brilon – auf den Weg. Die Zahl der Pilger schwankte im Lauf der Jahre zwischen einer Handvoll und rund 100 Teilnehmern. „Die durchschnittliche Teilnehmerzahl lag zuletzt bei 60 bis 80 Männern und Frauen jeden Alters. Viele kommen auch aus Nachbargemeinden angereist, manche gar aus dem Ruhrgebiet oder aus Paderborn selbst“, sagt Organisator Gereon Fritz.
Zeit- und Ablaufplan
Die Pilger versammeln sich am Freitag, 23.Juli, um 23.30 Uhr in der Nikolaikirche Brilon, der alten franziskanischen Klosterkirche am Steinweg. Nach einer heiligen Messe geht es gegen 0.15 Uhr auf den 46 Kilometer langen Weg, überwiegend über Asphalt. Der Weg führt über Alme und Bad Wünnenberg, wo gegen 3.40 Uhr Rast gemacht wird. Danach geht es über Feldwege weiter nach Fürstenberg und Haaren. Dort folgt die nächste Rast im Fischer-Eck, wo sich weitere Pilger anschließen werden.
Über Neuböddeken, Niederntudorf und Kirchborchen geht es nach Nordborchen, wo die dritte Einkehr im Hotel Pfeffermühle erfolgt. „Gegen 10.10 Uhr sind wir kurz vor der Kreuzung Borchener Straße/ Südring, Gemeinde St.Julian. Seit Jahrzehnten werden wir dort mit Säften und Wasser versorgt“, sagt Gereon Fritz. Gegen 11.30 Uhr wird die Pilgergruppe am Paradiesportal des Domes empfangen und zieht singend in die Krypta des Domes ein, wo die Gebeine des heiligen Liborius liegen.
Gesang, Gebet und Meditation
Während des Pilgerweges werde viel gesungen, gebetet und meditiert, sagt Gereon Fritz. „Die vielen alten und neuen Rosenkranzgesätze, die uns begleiten, sind nicht monoton, sondern regen zur Kontemplation an.“ Nach jedem Gesätz wird ein zum Geheimnis passendes Lied gesungen. In Oberalme beten wir zudem an Willebrands Kreuz den ‚Engel des Herrn‘ und denken an die Verstorbenen des letzten Jahres.“