13.05.2016

Zwei Slogans für eine große Feier

Ein unvergessliches Erlebnis war das Abseilen vom Dach der Kirche St. Katharina. Foto: Plamper

Unna. Das Angelusläuten zur Mittagszeit der St.-Katha­rinen-Kirche war soeben ver­klungen, als Gemeindereferent Janfelix Müller, Pfarrer Georg Birwer und die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Unna, Renate Nick, das Kinder- und Jugendfest eröffneten. Unter dem Motto „Gib mir fünf“ und „Give me five“ hatte die Jugendkirche Unna gemeinsam mit dem Familienzentrum St. Katharina erstmals zur Begegnung rund um die Katharinen-Kirche eingeladen.

Dass es aus grauen Wolken nieselte, störte das altersmäßig bunt gemischte Publikum, das den Auftakt des Festes verfolgte, nicht im Geringsten. Gut beschirmt und erwartungsvoll, was der Tag bringen würde, folgten sie den Begrüßungsworten und dem Überblick über das geplante Programm. Trotz des regnerischen Wetters solle es ein fröhlicher Tag werden, wünschten sich Janfelix Müller und Pfarrer Georg Birwer.

Renate Nick nahm in ihrem Grußwort das Motto des Festes „Gib mir fünf“ auf. „Es ist eine Begrüßung, die ich von meinem Enkel gelernt habe. Schlag ein, so machen wir es. Wir stehen, wir halten zusammen, das ist die Botschaft –  hier ein Zusammenschluss von fünf Kirchengemeinden. Und wie die Finger an unserer Hand, alle von unterschiedlicher Größe, Bedeutung und Aufgabe sind, so sind auch die Aufgaben der einzelnen Kirchengemeinden verschieden und trotzdem so wichtig, wie unsere Hand es beweist, deren Finger unabdingbar miteinander verbunden sind.“

Musikalisch stimmte die Nachwuchsband „Brain Kebab“ auf das Fest ein, gefolgt von „Time to Rise“ und der überregional bekannten Essener Sambatrommelgruppe „Sambakowski“. So lockten rockige Klänge und brasilianische Rhythmen generationsübergreifend nicht nur Mitglieder der Pfarrei St. Katharina mit ihren Kirchen Herz Jesu, St. Martin, St. Marien und St. Peter und Paul, auch zahlreiche Passanten kamen im Laufe des Tages ganz spontan zum Mitfeiern und Schauen hinzu. Andere Besucher waren durch die Presse auf das Fest aufmerksam geworden und bummelten ebenfalls an den Ständen entlang, an denen sich die Jugendverbände und -gruppen aus der neuen Pfarrei vorstellten und ein buntes Rahmenprogramm präsentierten. Der DPSG-Stamm Goten Unna lud unter anderem zu Füßen der Katharinenkirche zur Lagerfeuerromantik im eigenen Zelt ein.

Eine besondere Attraktion, die Mutige herausforderte und die Zuschauer in Atem hielt, war das Abseilen zwischen den beiden Türmen der St.-Katharinen-Kirche aus rund 20 Metern Höhe. „Das war super“, sagte Maja Middelhove (12). Der Schritt über die Kante habe aber einige Überwindung gekostet. „Es hat Spaß gemacht“, meinte auch Maya Beule von der Kolpingjugend.

Mit der Aktion verfolgten die Organisatoren allerdings nicht nur einen unterhaltenden Aspekt. Sie verbanden damit auch eine Symbolik, wie David Gorny vom BdKJ erklärte: „Da kommt man hoch hinaus und nichts versperrt einem die Sicht mehr. So eine Transparenz wollen wir auch innerhalb der Kirche schaffen. Wir haben Spaß am Glauben, an unserer Gemeinschaft und unseren Aktivitäten. Kirche ist nicht nur das Besuchen des Sonntagsgottesdienstes, sondern prägt auch unser Alltagsleben, indem sie Freunde gibt, die für einen da sind.“

Gleich hinter der Kirche lud außerdem das Familienzen­trum St. Katharina zum Plausch bei Kaffee, Gebäck und Fingerfood im interkulturellen Café ein. Außerdem hatte der Förderverein einen Kleider- und Spielzeugmarkt in der Bürgerhalle organisiert.

„,Give me five

ist etwas komplett Neues. Es ist eine Art offenes Stadtfest“, hatte David Gorny im Vorfeld erklärt und nicht zu viel versprochen. Generationsübergreifend fühlten sich die Besucher vor Ort sichtlich wohl. Was ursprünglich als internes Fest für die Jugendkirche Unna gedacht war, wurde ein erfolgreiches Begegnungsfest, das auch kirchenfernere Menschen ansprach.Das Fest endete am frühen
Abend mit einer Prozession vom Alten Markt durch die Innenstadt zur Katharinenkirche, wo zum Abschluss ein Gottesdienst mit Projektband statt Orgelklang zum Leitwort „Hand aufs Herz“ stattfand.

„Ich freue mich über die wachsende Zusammenarbeit der Jugendlichen aus den ehemaligen fünf Gemeinden“, fasste Pfarrer Georg Birwer zusammen. Gemeinsam Projekte und gegenseitige Unterstützung habe es zwar schon seit Jahren gegeben, aber mit einem großen Fest und Blick auf die Fusion gemeinsam durchzustarten, sei schon etwas Besonderes.

Elisabeth Plamper

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