Barbara Irrgang und Christa Goeken vom Vorstand des Eine-Welt-Ladens Alavanyo überreichen Dr. Elke Mascher und Dr. Helmut Kirschstein, Vorsitzender der Gossner Mission, einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro (von links).
Foto / Quelle: Lippische Landeskirche

Asha heißt Hoffnung

Dr. Elke Mascher hat in Detmold über ihre Arbeit in einer Klinik in den Bergen Nepals berichtet.

Detmold

Auf eine Reise nach Nepal nahm Dr. Elke Mascher in einem bebilderten Vortrag etwa 60 Gäste im Gemeindehaus am Markt mit. Die Ärztin im Ruhestand engagiert sich seit Jahren für eine Klinik in den unwegsamen Bergen Nepals. Sie berichtete von dort auf Einladung des ehrenamtlichen Teams des Eine-Welt-Ladens Alavanyo und des Lippischen Freundeskreises der Gossner Mission.

Motiviert von Berichten über die Arbeit Albert Schweitzers im afrikanischen Dschungelspital Lambarene, hegte Dr. Elke Mascher bereits in der Jugend den Traum, als Ärztin in der Entwicklungshilfe zu arbeiten. Nach ihrer Pensionierung als Landärztin in Filderstadt bei Stuttgart ging er in Erfüllung. Im Auftrag der Gossner Mission fliegt sie regelmäßig nach Nepal, um Menschen mit ihren medizinischen Kenntnissen zu helfen. Sie arbeitet jährlich mehrere Wochen im kleinen Bergkrankenhaus Chaurjahari im dünn besiedelten und unwegsamen Hochland in der am schlechtesten ärztlich versorgten Provinz Nepals. Das Krankenhaus wurde 1990 von amerikanischen Missionaren erbaut und ist inzwischen von ursprünglich 25 Betten auf 130 Betten gewachsen und für die medizinische Versorgung von 70.000 Menschen zuständig.

Lange Wege zum Krankenhaus

Die Menschen, die dort leben, müssen lange Wege – auch zum Erreichen des Krankenhauses – in Kauf nehmen. Ausgebaute Straßen gibt es kaum. Landwirtschaft ist Frauenarbeit und alle Feldarbeit Handarbeit. Die Menschen leben von dem, was sie auf den Feldern anbauen. Der Klimawandel setzt Nepal zu. Der Monsun verschiebt sich, gefährdet den Anbau des Hauptnahrungsmittels Reis und erhöht die Waldbrandgefahr. Die Häuser sind nicht erdbebensicher. Dem Erdbeben im November 2023 fielen viele Menschen zum Opfer. Elke Mascher beschrieb anschaulich die Armut der Menschen in Chaurjahari, die kein sauberes Trinkwasser und keine warme Kleidung haben.

Wasser sei sehr kostbar und werde kaum für die Körperpflege verwendet. Als sie sah, wie Neugeborene in schmutzige Filzdecken gewickelt wurden, fuhr sie zum nächsten Markt, kaufte weichen Baumwollstoff und entwarf ein einfaches Kleidungsset für Neugeborene. Die Kleinen sollten nicht weiter unter Hautreizungen und Infektionen leiden. „Mit Hilfe von Spenden habe ich es geschafft, dass jedes Neugeborene ein Kleiderset bekommt, das vor Ort genäht wird“, berichtete sie. Die Ärzte in Nepal seien fachlich topfit; selbst unter einfachen Verhältnissen sei eine gute Medizin möglich. Trotz der Armut seien die Menschen fröhlich und liebten farbenfrohe Kleidung.

Ausbildung für Frauen

In Deutschland wirbt die Ärztin um Spenden für die „Dr. Elke Mascher Asha Foundation“, die die Ausbildung von Töchtern armer nepalesischer Familien zu Krankenschwestern fördert. „Asha heißt Hoffnung“, sagt sie lächelnd. Auch der Eine-Welt-Laden Alavanyo in Detmold spendet regelmäßig über die Gossner Mission für die Arbeit in Chaurjahari Geld, das durch den Verkauf fair gehandelter Produkte erwirtschaftet wird. Am Abend überreichte der Vorstand des Ladens einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro zur Unterstützung des Bergkrankenhauses.

Zur Person

Für ihr Engagement erhielt Dr. Elke Mascher 2022 das Bundesverdienstkreuz und 2018 das Ehrenherz „Ein Herz für Kinder“, das ihr in der großen ZDF-Gala von Johannes B. Kerner überreicht wurde. „Ich freue mich, Menschen in einem armen Teil unserer Welt etwas von unserem Reichtum abgeben zu können. Solange ich kann, werde ich den Menschen vor Ort helfen“, sagt die 85-jährige Medizinerin, die von den Nepali liebevoll „Didi“ (große Schwester) genannt wird, was eine große Ehre ist.

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