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27.03.2025
Die Bundestagung der Kolumbarien und Grabeskirchen bietet Möglichkeiten des Austauschs und der Vernetzung. „Achtsamkeit“ ist wesentlich.
Foto / Quelle: Kolumbariumskirche Heilig Kreuz Siegen

Aufruf zur Achtsamkeit

Bundestagung der Kolumbarien und Grabeskirchen“ findet erstmals in Kolumbariumskirche Heilig Kreuz in Siegen statt.

Siegen

Für das Erzbistum Paderborn und für Siegen war es eine Premiere: Die sechste Bundestagung der Kolumbarien und Grabeskirchen fand in der vom Erzbistum Paderborn geförderten Kolumbariumskirche Siegen statt. Vertreterinnen und Vertreter von 16 Kolumbarien und Grabeskirchen in Deutschland fragten nach der liturgischen und organisatorischen Qualität in der Trauerkultur. „An erster Stelle steht der Austausch: Erfahrungen teilen und die erfahrenen Kollegen mit Mitarbeitenden der erst kürzlich eingerichteten Kolumbarien vernetzen. Die Bundestagungen sind geprägt vom Miteinander, dem gegenseitigen Beraten und voneinander Lernen“, betont Gemeindereferentin Irmtrud v. Plettenberg, die die Trauerpastoral in der gastgebenden Kolumbariumskirche Heilig Kreuz im Pastoralen Raum Siegen-Freudenberg verantwortet.

Dr. Nicole Stockhoff vermittelte den pastoralen und seelsorgenden Teilnehmenden der Bundestagung unterschiedliche Impulse zur liturgischen und rituellen Qualität in der Trauerkultur. Die Liturgiereferentin des Bistums Münster erklärte, dass sich die Liturgie und das liturgische Verständnis entwickle und damit verändere. In Arbeitsgruppen wurden die Liturgie der Trauerfeier, Texte, Rituale, auch Umbettungen und „Ewige Ruhe“ in den Blick genommen, ebenso Erinnerungsgottesdienste und -Rituale. Gefragt wurde zudem nach liturgischen Möglichkeiten im Kirchenjahr sowie Brücken zur Gemeindepastoral. In einer weiteren Arbeitsgruppe wurden „besondere“ Liturgien in den Blick genommen: Sozialbestattung, Einbeziehung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung.

Die sechste Bundestagung der Kolumbarien und Grabeskirchen fand zum ersten Mal im Erzbistum Paderborn, in der Kolumbariumskirche Heilig Kreuz in Siegen, statt.
Foto / Quelle: Kolumbariumskirche Heilig Kreuz Siegen

Bei Trauer- und Gedenkfeiern sei „Achtsamkeit“ wesentlich, bekräftigt Gemeindereferentin Irmtrud v. Plettenberg. Diese „Achtsamkeit“ spiele auch in der Begegnung mit trauernden Angehörigen eine bedeutende Rolle sowie im Kontakt mit den Menschen, die sich bereits zu Lebzeiten für eine Bestattung in einem Kolumbarium oder einer Grabeskirche interessieren. „Es ist wichtig, dass wir uns als Kirche auf die Qualität von Trauerfeiern und Begegnungen mit Menschen in der Ausnahmesituation der Trauer besinnen“, mahnt Trauerbegleiterin Irmtrud v. Plettenberg. Insbesondere von Verwaltungsmitarbeitenden der Kolumbarien und Grabeskirchen wurden bei der Bundestagung Möglichkeiten und Erwartungen an eine funktionale Verwaltungssoftware erörtert und mit einem Software-Experten aus Aachen ausgetauscht.

Dass die Bundestagung der Kolumbarien und Grabeskirchen auch eine Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs und der Vernetzung ist, ist Dechant Karl-Hans Köhle wichtig. „In der Planungsphase unseres Kolumbariums haben wir uns viele andere Einrichtungen angesehen und dabei ‚viel Leben‘ entdeckt. Jetzt freuen wir uns über die zahlreichen Gäste aus den anderen Orten“, unterstreicht der Leiter des Pastoralen Raumes Siegen-Freudenberg, zu dem die Kolumbariumskirche Heilig Kreuz gehört. Dem Seelsorger ist auch wichtig, dass die Kolumbariumskirche zugleich „Gemeindekirche“ ist, in ihr „ganz normale Gottesdienste“ gefeiert werden. So werde das Leben und der Tod miteinander verschränkt, Trauer habe mitten im Leben einen Platz.

„Unsere leuchtende Glaswand in der Kolumbariumskirche Heilig Kreuz ermutigt die Menschen, von ihrem tastenden und suchenden Glauben zu sprechen“, betont Gemeindereferentin Irmtrud v. Plettenberg. Insbesondere in Zeiten der Trauer löse sich „Sicherheit und Gewissheit“ auf, werde Glaube zu dem, was er tatsächlich ist: ein suchendes und hoffendes Vertrauen und Sich-Einlassen.

Hintergrund

Die Bundestagung der Kolumbarien und Grabeskirchen findet alle zwei Jahre an unterschiedlichen Orten statt. Aus eigener Initiative treffen sich dabei die Vertreterinnen und Vertreter der Kolumbarien und Grabeskirchen zu Vernetzung und Austausch. Es handelt sich um eine überkonfessionelle Interessengemeinschaft. Die Teilnehmendenzahl steigt, da es immer mehr Kolumbarien und Grabeskirchen gibt – aktuell sind es 29 Einrichtungen.. Im Erzbistum Paderborn gibt es drei Kolumbarien / Grabeskirchen: Kolumbariumskirche Heilig Kreuz in Siegen (https://kolumbariumskirche-siegen.de/), Grabeskirche Liebfrauen in Dortmund (https://grabeskirche-liebfrauen.de), Kolumbarium St. Mauritius Minden (https://www.kolumbarium-minden.de/), https://www.erzbistum-paderborn.de/news/kirche-fuer-gottesdienst-fuer-leben-trauer-und-tod/

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