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16.05.2024
Drei Männer werden am 18. Mai 2024 von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu Priestern des Erzbistums Paderborn geweiht. Im Bild die Leiter des Erzbischöflichen Priesterseminars Paderborn und die drei Weihekandidaten (v.l.): Subregens Matthias Klauke, Diakon Tobias Goltsch, Diakon Jens Baronowsky, Diakon Jakob Ohm, Regens Monsignore Dr. Michael Menke-Peitzmeyer.
Foto / Quelle: pdp

Der Berufung folgen

Jens Baronowsky, Tobias Goltsch und Jakob Ohm aus dem Erzbistum Paderborn empfangen am Samstag vor Pfingsten das Sakrament der Priesterweihe.

Paderborn

Priester werden in heutiger Zeit – ein Schritt, für den sich immer weniger junge Männer entscheiden. Jens Baro­nowsky, Tobias Goltsch und Jakob Ohm haben den Entschluss, Priester zu werden, für sich getroffen und werden am Samstag vor Pfingsten im Hohen Dom aus den Händen von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz das Sakrament der Priesterweihe empfangen.

Die Wege, die sie dorthin geführt haben, waren unterschiedlich, die Motivation, die dahintersteht, beschrieben alle ähnlich: Menschen die Vielfalt des Glaubens zu eröffnen und sie mit ihnen zu leben. Von einem direkten „Berufungserlebnis“ möchte keiner der drei sprechen. „Aus dem Gedanken, Priester zu werden, ist im Laufe der Zeit der Wunsch und schließlich der Entschluss dazu geworden“, sagt Tobias Goltsch. Jakob Ohm spricht von einem „kontinuierlichen Weg der Unterscheidung und des Suchens, auf die Freundschaft mit Jesus Christus wachsen konnte“.

Jens Baronowsky aus der Pfarrei St. Christophorus in Warstein-­Hirschberg.
Foto / Quelle: Patrick Kleibold

Die drei Diakone absolvieren aktuell den letzten Kurs vor ihrer Weihe, in dem es beispielsweise bei Zelebrationsübungen um Dinge wie die Feier der heiligen Messe geht. Das habe eine ganz praktische Seite, erklärt Jens Baro­nowsky: „Schließlich ist die Rolle, die wir als Priester in diesem Zusammenhang haben, für uns ganz neu und sie muss eingeübt werden.“ Gleichzeitig eröffne der Kurs aber auch noch einmal einen neuen Blick auf die Sakramente.

Die Arbeit als Diakon im vergangenen Jahr habe sie in ihrem Entschluss noch einmal bestärkt – das sehen die drei rückblickend ähnlich: Tobias Goltsch nennt seine guten Erfahrungen in der Erstkommunionvorbereitung und in der Einzelseelsorge. Direkt für Menschen da sein zu können, ist etwas, was alle drei Weihekandidaten verbindet.

Jakob Ohm aus der Pfarrei St. Jodokus in Bielefeld.
Foto / Quelle: Priesterseminar

Auf die Tatsache, dass sich die Rahmenbedingungen für die katholische Kirche massiv änderten, blickt Tobias Goltsch für sich persönlich relativ gelassen: „Sicherlich werden wir uns von vielem verabschieden müssen.“ Abgesehen davon, fügt Jens Baro­nowsky hinzu, sei dies ja kein neuer Trend. Wichtig sei, sich davon in seinem persönlichen Engagement nicht bremsen oder einschüchtern zu lassen.

Die Reaktionen bei Verwandten und Freunden auf ihren Entschluss beschreiben alle als positiv und motivierend, niemand sei davon „wirklich überrascht“ worden. Dankbar ist Jakob Ohm für gute Freundschaften, in denen er einfach „Jakob“ und nicht „der Priester“ sein dürfe. Sicherlich werde die priesterliche Lebensform heute von vielen als ungewöhnlich angesehen, ergänzt Jens Baro­nowsky, etwa die Tatsache, dass man Gehorsam gegenüber dem Bischof gelobe: „Aber das ist ja kein blinder Gehorsam.“ Bei vielem, was heute mit dem Priestersein verbunden werde und als nicht mehr „zeitgemäß“ gelte, lohne sich ein genauer Blick, der eine andere Perspektive eröffne.

Tobias Goltsch aus der Propsteigemeinde St. Gorgonius und Petrus Apostel in Minden.
Foto / Quelle: Patrick Kleibold

Aktuell sind die drei zu Exerzitien im Kloster. Nach ihrer Weihe erfahren die drei Neupriester, wo sie eingesetzt werden. Eine spannende Frage? Der Ort sei nicht so wichtig, persönlich müsse es passen. Auch in diesem Punkt herrscht Einigkeit.

(Andreas Wiedenhaus)

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