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10.07.2024
Sind Teil des Medienscouts-Team des Pelizaeus-Gymnasiums und kommen regelmäßig in die Paderborner LWL-Klinik: (v.l.) Rabea Große, Merle Rumenie, Maja Vondereck und Leven Leinfellner.
Foto / Quelle: LWL

Digitale Kompetenz stärken

Die LWL-Klinik Paderborn und das Pelizaeus-Gymnasium arbeiten bei einem generationenübergreifenden Projekt zusammen.

Paderborn

Jeden Mittwoch treffen Schülerinnen und Schüler des Pelizaeus-Gymnasiums auf Patientinnen und Patienten der Gerontopsychiatrischen Abteilung der Klinik Paderborn des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Ziel dieses Projekts ist es, den Patientinnen und Patienten den Umgang mit Tablets, Laptops und Smartphones näherzubringen. Dabei profitieren beide Seiten: Die Jugendlichen bauen Berührungsängste gegenüber psychisch Erkrankten ab, während die Patientinnen und Patienten vom Wissen der ausgebildeten Medienscouts profitieren. Das Pelizaeus-Gymnasium und die LWL-Klinik Paderborn liegen in direkter Nachbarschaft links und rechts der Driburger Straße am Rand der Padeborner Innenstadt. Da lag der Vorschlag für diese besondere Partnerschaft im wörtlichen Sinne nah.

„Kernziel der Zusammenarbeit ist, im Sinne der Patientinnen und Patienten eine mediale ‚Sprechstunde‘ anzubieten“, erklärt Hans Rehnen, Leiter der Ergotherapie in der LWL-Klinik. „Unsere Schülerinnen und Schüler können den Patientinnen und Patienten bei Fragen rund um das Thema Medien besonders gut helfen, da sie im Vorfeld eine Ausbildung zum Medienscout erfolgreich absolviert haben“, betont Christopher Hermes, Lehrer am Pelizaeus-Gymnasium. Zusammen mit seiner Kollegin Birgit Hilkenbach betreut er die Schülergruppe, die in ihrer Ausbildung den bewussten Umgang mit digitalen Medien erlernt hat. Dieses Wissen geben sie nun nicht nur an ihre Mitschüler:innen weiter, sondern auch an die Patientinnen und Patienten der LWL-Klinik Paderborn.

Grundlegende Fragen

Bei den wöchentlichen Terminen werden teils grundlegende Fragen der bis zu neun Patienten, 50 Jahre und älter, geklärt, beispielsweise: „Wie kann ich eine E-Mail versenden?“, „Wie kann ich eine Nachricht bei WhatsApp schreiben?“ oder auch „Wie kann ich ein Foto mit meinem Smartphone machen?“. Es kann aber auch etwas anspruchsvoller werden, gerade wenn es um die Einrichtung eines Smartphones oder eines Laptops geht. Oft bringen die Patient:innen dafür ihre eigenen Handys, Tablets oder Laptops mit.

Gleichzeitig werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur an ehrenamtliche Arbeit herangeführt, sondern lernen auch das Innere einer psychiatrischen Klinik kennen. „Das ist uns besonders wichtig, um Hemmnisse und Vorurteile abzubauen“, betont PD Dr. Christine Norra, ärztliche Direktorin der LWL-Klinik Paderborn. Daher findet alles in einem offenen Austausch statt. Möglichst natürlich und ungezwungen.

„Im Grunde erleben sich Schülerinnen, Schüler, Patienten und Patientinnen wie in anderen sozialen Kontexten auch. Der Fokus richtet sich zuerst einmal auf das Vermitteln und Erlernen von Funktionen. Darüber hinaus entwickelt sich dann, fast automatisch, eine Beziehung, ein Verständnis auch für die Person im Gegenüber“, berichtet Hans Rehnen aus seinen Erfahrungen der wöchentlichen Treffen. Diesen Prozess begleite und steuert das Team der Ergotherapeutinnen und -therapeuten und stehen dabei immer hilfreich zur Seite, wenn es mal Fragen gibt, die über das Fachlich-Mediale hinausgehen.

Stichwort Medienscouts

Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Landesanstalt für Medien NRW zeichneten wiederholt auch in diesem Jahr das Pelizaeus-Gymnasium als eine von 158 Schulen mit dem Medienscouts NRW-Abzeichen aus. Zusätzlich erhielt die Schule als eine von 106 Schulen das Sonderabzeichen „Medienscouts-Schule gegen Cybermobbing“.

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