Diözesan-Caritasverband hilft in Kamishli
Medizinische Ambulanz in Kamishli behandelt jährlich Tausende Notleidende kostenlos.
Sie hat Freudentränen in den Augen. Endlich hat ihr Kind dringend notwendige Medikamente bekommen. Ohne die kostenlose Behandlung wäre es wohl gestorben, meint Dr. Furat Makdasi. Er ist Leiter einer medizinischen Ambulanz in Kamishli im Nordosten Syriens, die der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn wieder mit rund 45.000 Euro unterstützt hat. Die Einrichtung wird bereits im achten Jahr mit Hilfe aus dem Erzbistum Paderborn am Leben gehalten. „Wir bieten unsere Hilfe und Medikamente kostenlos an, und das auch unter den schwierigsten Sicherheitsbedingungen“, sagt Makdasi. Denn das staatliche Gesundheitssystem ist hoffnungslos überfordert. „Es gibt immer weniger medizinische Hilfe.“
Die Nachfrage ist kürzlich gestiegen. Als die islamistischen Rebellen vor dem Sturz Assads zunächst Aleppo eroberten, waren rund 1000 christliche Syrer vor allem nach Kamishli ins kurdisch regierte Gebiet geflüchtet. Der Andrang in der medizinischen Ambulanz stieg dementsprechend an, berichtet Dr. Furat Makdasi. Getragen wird die Ambulanz vom Assyrischen Komitee für humanitäre Hilfe und Entwicklung. Jährlich werden dort rund 9000 Patienten von sieben Ärztinnen und Ärzten kostenlos behandelt. „Das wäre ohne die Hilfe der Caritas aus Paderborn nicht möglich“, sagt Rechtsanwalt Bassam Youseph, Vorsitzender des Komitees.
„Die medizinische Versorgung, die Dr. Furat Makdasi und seine Kolleginnen und Kollegen den Menschen in Kamishli und darüber hinaus zukommen lassen, ist elementar wichtig“, sagt Nadine Mersch vom Caritasverband für das Erzbistum Paderborn. „Unter der nach wie vor katastrophalen Situation leiden wie immer vor allem die Kranken und Schwachen. Für sie ist die gemeinnützige Klinik in Kamishli oft die einzige medizinische Anlaufstelle.“
Zur Ambulanz kommen Bedürftige auch aus dem weiten Umkreis von Kamischli. Vor allem für Menschen mit chronischen Krankheiten sei die Ambulanz die einzige Möglichkeit auf Behandlung, sagt der Leiter der Ambulanz. Die bietet das Team der Ambulanz ohne Unterscheidung nach Ethnie, Religion oder sozialer Herkunft an, betont Furat Makdasi. „Ob Christen, Muslime, Yeziden, Kurden oder Araber, wir alle sind Syrer.“
Spendenkonto
Spenden für die medizinische Ambulanz im syrischen Kamishli leitet der Caritasverband für das Erzbistum Paderborn gern weiter. Spendenkonto: IBAN DE 54 4726 0307 0000 0043 00 (Stichwort: Hilfe Nahost)