Dritter Jahrestag nach der Hochwasserkatastrophe in Hagen
In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 flossen unvorstellbare Wassermassen von der Volme und der Kanalisation durch die Stadt Hagen und fluteten ganze Wohnungen und Kellerräume.
In den Straßen stand das Wasser teilweise so hoch, dass die dort parkenden Autos darunter verschwanden. Das Hochwasser hinterließ verheerende Spuren, die noch heute teilweise deutlich zu sehen sind. Ein stark betroffener Stadtteil war Hagen-Eckesey. Seither befindet sich dort das Hochwasserbüro des Sozialdienst katholischer Frauen und ist Anlaufstelle für betroffene Bewohner, für Familien und Eigentümer. Die psychosoziale Beratung, familienunterstützende Dienste und die Stärkung des Gemeinwohls sind Schwerpunkte der Angebote der Beratungsstelle.
Anlässlich des nun inzwischen dritten Jahrestages trafen sich betroffene Eckeseyer Bürgerinnen und Bürger, um sich über das Erlebte auszutauschen und zugleich weitere Bedarfe und Wünsche der Menschen vor Ort mitzuteilen, die dann in die politischen Gremien und die Verwaltung der Stadt weitergetragen werden sollen. Zugleich stellten die Mitarbeiter des Hochwasserbüros Hochwassermarkierungen zur Verfügung, um diese an den Häusern anbringen zu können.
Noch nicht alles wiederhergestellt
Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt stellte nochmals fest, dass längst nicht alles Notwendige wiederhergestellt werden konnte. So wird er auch eine Hochwassermarkierung dem Oberbürgermeister der Stadt überreichen. „Diese soll uns immer wieder daran erinnern, dass wir nicht in eine Hochwasserdemenz abdriften“, meinte er. Michael Gebauer, Geschäftsführer des SkF in Hagen, ergänzte hierzu: „Die Hochwassermarken sollen eine bleibende Erinnerung sein, damit diese Katastrophe vor drei Jahren nicht in Vergessenheit gerät.“ Er machte deutlich, dass noch immer großer Bedarf an Unterstützungsangeboten durch den SkF im Stadtteil besteht: „Traumatische Erlebnisse in der Nacht zum 15. Juli 2021, der Verlust von Hab und Gut, teilweise eine folgende Wohnungslosigkeit: das sind Ereignisse, die unsere Mitarbeiter der SkF-Hochwasserhilfe noch heute in der Alltagsarbeit beschäftigen.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochwasserhilfen-Büros erinnerten noch einmal daran, dass sie auch zukünftig weiter ansprechbar sind. „Der SkF wird noch bis Ende 2026 in dem Büro in der Schillerstraße 31 bleiben“, informierte Ingo Espenhorst, Mitarbeiter im Hochwasserhilfen-Büro. „In den Gesprächen mit den Bewohner*innen des Stadtteils merkt man, dass die Folgen des Hochwassers immer noch eine große Rolle spielen. Vielen entwickeln Ängste, wenn Starkregen aufkommt. Sie haben Sorge vor einer Wiederholung der Katastrophe, dass es so werden wird wie 2021“, so Espenhorst weiter.