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Ein Vorbild für gelebte Vielfalt
Die Malteser KiTa Schatzinsel in Hövelhof setzt ein starkes Zeichen für Inklusion und Teilhabe.
Von Anfang an wurde die Einrichtung so konzipiert, dass sie allen Kindern, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen, gerecht wird. Auch der barrierefreie Grundriss des U-förmigen und ebenerdigen Kitagebäudes ist Teil des Konzeptes. Kinder, die einen besonderen Unterstützungs- und Förderbedarf haben – mit oder ohne bisher bestätigte Diagnose – erhalten in der Einrichtung eine umfassende Begleitung, die in enger Zusammenarbeit mit den Eltern erfolgt. Und das von Anfang an.
Die beiden Inklusionskräfte, Ergotherapeutin Maja Engel (25) und Heilerziehungspflegerin Sandra Kampa (39), spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie sind speziell für ihre Aufgaben freigestellt und können sich voll und ganz auf die Kinder konzentrieren. Beide empfinden das als Privileg, denn nicht in allen Einrichtungen sei das so möglich. Sandra Kampa betont: „Inklusion ist kein Projekt, Inklusion ist eine Haltung.“ Ein Grundsatz, der von allen – den Maltesern als Träger, dem Leitungsteam und den Kolleginnen in der Malteser Kita – mitgetragen wird. So steht es auch im Konzept der Einrichtung: „Unser Ziel ist es, jedem Kind geeignete Rahmenbedingung für seine individuelle Situation und seine Bedürfnisse zu bieten, damit es sich zurechtfinden und wohlfühlen kann.“
Kinder ohne Unterstützungsbedarf profitieren ebenfalls von der inklusiven Umgebung. Sie lernen Geduld und Rücksichtnahme und werden wie selbstverständlich in die Aktivitäten mit eingebunden. „Wir wollen die Förderkinder nicht stigmatisieren, sondern ihnen was zutrauen und ihnen vertrauen“, sagt Kampa. Dazu gehört, dass jedes Kind in seinen persönlichen Stärken bekräftigt wird. Ergotherapeutin Maja Engel nutzt vor allem den Mehrzweckraum, um Kindern auf spielerische Art motorische Übungen anzubieten und mit ihnen zu trainieren.
Individueller Teilhabeplan
Für jedes Kind mit einer Diagnose wird ein individueller Teilhabeplan erstellt, der die Bedürfnisse des Kindes in den Vordergrund stellt. Eine Diagnose für sonderpädagogischen Förderbedarf kann aufgrund einer körperlichen Einschränkung oder chronischen Erkrankung, wie Diabetes, sowie für Kinder mit Schwierigkeiten in der emotional-sozialen Entwicklung gestellt werden. Aktuell werden drei Kinder mit bestätigter Diagnose betreut und begleitet. Anträge für weitere Kinder seien gestellt, sind aber noch nicht bestätigt worden.
Oft engagieren sich die beiden Inklusions-Mitarbeiterinnen der Malteser Kita über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus. Sie besuchen gemeinsam mit den Eltern und Kindern Informationsveranstaltungen und halten engen Kontakt zu Frühförderstellen und Therapeuten, wie Logopäden oder Ergotherapeuten. Diese enge Vernetzung mit den Eltern und Fachleuten in der Region trägt maßgeblich zum Erfolg der Inklusionsarbeit bei.
In der Malteser KiTa Schatzinsel gibt es zudem spezielle Förderangebote, wie Einzelförderung und Sprachförderung, insbesondere für Kinder, die Deutsch nicht als Erstsprache haben. Sandra Kampa fasst es treffend zusammen: „Ein Kind ist immer mehr als eine Diagnose“. Die Malteser KiTa Schatzinsel zeigt eindrucksvoll, wie gelebte Inklusion aussehen kann und setzt damit ein wichtiges Zeichen für Vielfalt und Chancengleichheit.