„Eine Gemeinschaft, die trägt“
Auszeichnung innovativer Projekte gab es beim CariTag des Caritasverbandes Olpe.
Große Standspiegel im Forum des Städtischen Gymnasiums sowie kleine Handspiegel auf den Tischen lenkten den Blick auf das eigene Selbst. Unter dem Motto „Frieden beginnt bei mir“ begrüßte der Caritasverband Olpe jüngst knapp 200 Gäste aus nah und fern – unter ihnen auch zahlreiche Mitarbeitende aus Hauptberuf und Ehrenamt – zu einem abwechslungsreichen Tag im wertvollen Miteinander. Den Abschluss des CariTages, der die Bedeutung von Frieden und Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellte, bildete die Prämierung innovativer Caritas-Projekte.
Motivationscoach und Extremsportler Andreas Niedrig richtete wertvolle Impulse zur Selbstfürsorge und persönlichen Entwicklung „hin zu mehr innerem Frieden“ an die Anwesenden. Wer Tag für Tag aktiv am eigenen Wohlbefinden arbeite, seinen Blick weite und sich bewusst kleine Ziele setze, der könne auch den Frieden im eigenen Umfeld fördern. Dank toller Akteure aus dem pastoralen Raum, der Caritaskonferenzen und Mitarbeitendenvertretung und einer sehr persönlichen Talkrunde bot der Caritas-Tag viel Raum für Denkanstöße und neue Perspektiven. Da es nicht „das eine Rezept für inneren Frieden“ gebe, appellierte die Runde um Andreas Niedrig und Sr. Jakoba Zöll (Olper Franziskanerin), eine der jüngsten Ordensschwestern Deutschlands, zur aktiven Auseinandersetzung mit sich selbst.
Zum 19. Mal würdigte der Innovationsfonds des kreisweit tätigen Verbandes herausragende Projekte. „Die Preisverleihung soll dazu ermutigen, weiterhin neue Ideen einzubringen und sichtbar zu machen – ob in unseren Einrichtungen und Diensten, im Ehrenamt oder den Fachverbänden“, so Lothar Epe als scheidender Vorsitzender des Caritasrates in seiner letzten Laudatio auf die Preisträger. „Wir wollen unsere Angebote so gestalten, dass sie den echten Bedürfnissen der Menschen in unserer Region entsprechen. Dafür sind ständige Veränderung und Weiterentwicklung notwendig.“
Begegnungen und Ideen fördern
Der Innovationspreis in Bronze, verbunden mit einem Preisgeld von 1.000 Euro, ging an das Projekt „Come in – Jobcoach für Migrantinnen und Migranten“. Hier werden Menschen mit Migrationshintergrund umfassend beim Einstieg in die Arbeit und den Alltag in den Einrichtungen des Verbandes unterstützt. Die Projektgruppe „Ehrenamtlicher Begleitdienst zu Arztbesuchen“ aus dem Caritas-Zentrum Finnentrop konnte sich über den Silberpreis und 2.000 Euro freuen. Alleine in diesem Jahr wurden 31 Bewohnende begleitet, die aufgrund ihres Alters oder gesundheitlicher Einschränkungen ihre Arzttermine nicht eigenständig wahrnehmen konnten.
Ganz oben auf dem Treppchen landete das Projekt „Integrierte Pflegeberatung – ambulante Pflege neu denken“ der Caritas-Station Lennestadt. Das mit 3.000 Euro prämierte Gold-Projekt soll die Pflege in herausfordernden Situationen verbessern und den Mangel an Pflegeangeboten aufgrund fehlender Pflegekräfte lindern. Qualifizierte Pflegekräfte stehen als feste Ansprechpersonen für Pflegebedürftige und ihre Familien zur Verfügung, um ihnen in Krisensituationen zu helfen, sie im Alltag zu entlasten und sie umfassend zu beraten. Das Leuchtturm-Projekt hat bereits jetzt überregionale Reputation erlangt. Ziel ist es, diese neue Form der psychosozial-pflegerischen Beratung langfristig in die allgemeine Pflegeversorgung aufzunehmen.
Zudem galt es, fünf nominierte Projekte zu würdigen, die es zwar nicht auf das Podium geschafft haben, aber trotzdem Anerkennung für ihre innovative Arbeit verdienen. „Alle Initiativen zeigen, wie vielfältig und inspirierend die Ideen in unserer Caritasgemeinschaft sind“, hob Lothar Epe hervor. Durch kreative Ansätze und Engagement könne dazu beigetragen werden, ein harmonisches Miteinander zu fördern und soziale Herausforderungen zu meistern. Einen Sonderpreis der Caritas-Stiftung zum Thema „Diversität“ und ein Preisgeld von 1.000 Euro erhielt die Caritaskonferenz Serkenrode für ihren kreativen Maltag für traumatisierte Flüchtlinge.
Lothar Epe geehrt
Eine ganz besondere Auszeichnung wurde Lothar Epe in der Delegiertenversammlung vorab zuteil. Diözesan-Caritasdirektorin Esther van Bebber verlieh der „verlässlichen Größe in der regionalen Caritas-Landschaft“ die Caritas-Ehrennadel für sein jahrzehntelanges, beispielloses Engagement. Seit 2011 als Vorsitzender des Caritasrates tätig, übernahm er zudem 2013 den Vorsitz des Kuratoriums der Caritas-Stiftung und ist seither nicht nur als Repräsentant in zahlreichen Aufsichts-Gremien und ehrenamtlichen Projekten aktiv. Zum Jahresende verabschiedet sich Epe aus dem aktiven Caritas-Geschäft. „Aufgrund seiner zugewandten Art und stets innovativen Impulsen wird Lothar Epe von allen, die in caritativen Anliegen mit ihm verbunden waren und sind, sehr geschätzt“, brachte es Caritas-Vorstand und Weggefährte Christoph Becker auf den Punkt. „Er fördert, motiviert, begeistert und lebt Caritas-Ehrenamt.“