2 Min.
23.07.2024
Begegnungen zwischen Gott und den Menschen stellte der Erzbischof in den Mittelpunkt seiner Predigt.
Foto / Quelle: Heiko Appelbaum

Eine Wallfahrt, die seit Jahrhunderten verbindet

Zahlreiche Pilger feierten das Patronatsfest „Märiä Heimsuchung“ in Werl. Eine Pilgergruppe aus Much feierte ein besonderes Jubiläum.

Werl

Alljährlich besuchen Tausende Gläubige Werl, wo seit mehr als 360 Jahren das Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ verehrt wird. In diesem Jahr waren Pilgergruppen aus Arpe, Delbrück, Stift Hildesheim, Lenhausen, Olpe und Warstein zum Patronatsfest „Mariä Heimsuchung“ nach Werl gekommen. Sie begrüßten gemeinsam eine Fußpilgergruppe aus Much, die jetzt ihr 250. Wallfahrtsjubiläum feierte. Sie gedachten eines Ereignisses, über das im Lukas-Evangelium berichtet wird: Maria macht sich nach der Verkündigung der Geburt Jesu auf den Weg, um ihre Verwandte Elisabeth zu besuchen – deshalb „Heimsuchung“.

Diesen Begegnungs-Aspekt nahm Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seiner Predigt auf: „Wir brauchen in unserer Kirche auch künftig solche Orte und Ereignisse, in denen vertiefte Begegnungen miteinander und mit Gott ermöglicht werden: besondere Kirchorte wie Werl, zu denen Menschen aufbrechen können und Begegnung erleben.“ Der Erzbischof schlug den Bogen von der Begegnung zur Bewegung und brachte den Gläubigen vor Ort damit die Verbindung zu Maria nahe: „Maria macht sich auf den Weg. Wer aufbricht und nicht sitzen bleibt, wer sich auf den Weg macht, bei dem kommt auch innerlich etwas in Bewegung. Das gilt auch für uns als Kirche. Es muss uns gelingen, als Kirche – als Erzbistum, als Gemeinde vor Ort – in Bewegung zu kommen. Das Festgefahrene festzuhalten, hilft uns nicht weiter. Schon immer war es ein großartiges Bild, die Kirche als ‚das pilgernde Volk Gottes unterwegs‘ zu bezeichnen. Und wenn uns in unserer Zeit die gleiche Frage wie Maria umtreibt – Wie geht es weiter, was bringt die Zukunft? –, dann möchte ich uns ermutigen: Wenn wir es wirklich mit Gott zu tun bekommen, dann werden wir nicht erstarren, sondern uns verändern und aufbrechen.“

Das diesjährige Motto der Feierlichkeiten zum Pa­tronatsfest – die dem Matthäus-Evangelium entstammende Sentenz „Ihr seid das Salz der Erde“ – hat einen engen Bezug zum Wallfahrtsort: Die Tradition der Salzgewinnung besteht in Werl seit dem 13. Jahrhundert und war auch ein Grund dafür, dass sich im Jahr 1774 eine Gruppe aus Much aufmachte, um in Werl Salz zur Bekämpfung einer Viehseuche zu erwerben. Werl gehört zu den ältesten westfälischen Salinenorten.

// Heiko Appelbaum

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen