2 Min.
16.01.2025
Das wertvolle Evangeliar Cim 2 aus dem Prager Dom wird in die Vitrine gelegt.
Foto / Quelle: Britta Schwemke / Diözesanmuseum Paderborn

Endspurt für „Corvey und das Erbe der Antike“

Die große Sonderausstellung im Diözesanmuseum Paderborn endet am 26. Januar.

Paderborn

“Wir blicken zurück auf vier spannende und inspirierende Monate und freuen uns sehr darüber, dass wir auch viele junge Besucherinnen und Besucher ansprechen konnten. Das Thema und die außergewöhnlichen, kostbaren Leihgaben haben zudem viele internationale Gäste nach Paderborn gebracht und zu einem anregenden Austausch geführt“, freut sich Museumsdirektor Dr. Holger Kempkens. Ausstellungskuratorin Dr. Christiane Ruhmann ergänzt: “Ein besonderes ‘Weihnachtsgeschenk’ hat uns die Frankfurter Allgemeine Zeitung gemacht, die Redaktion zählt Corvey und das Erbe der Antike ‘als schönste Mittelalterausstellung‘ zu den zehn besten Ausstellungen des Jahres 2024 in Deutschland.”

Ausgangspunkt der Präsentation ist das ehemalige Kloster Corvey, das vor zehn Jahren zum UNESCO Welterbe ernannt wurde, im Fokus steht die Antikenbegeisterung des Mittelalters. In Zusammenarbeit mit mehr als 50 nationalen und internationalen Museen, Bibliotheken und Archiven konnte das Team des Diözesanmuseum über 120 einzigartige Leihgaben in Paderborn zusammenführen. Außerdem wurden anlässlich der Ausstellung mehrere umfangreiche Forschungs- und Restaurierungsprojekte in Zusammenarbeit mit Partnermuseen realisiert.


“Zauberstimmen “ im Museum – ein Veranstaltungshighlight zum Abschluss


Ein Veranstaltungshighlight kurz vor Ausstellungsende ist der Auftritt der beliebten Mädchenkantorei des Paderborner Doms unter der Leitung von Domkantor Patrick Cellnik. Auf den verschiedenen Ausstellungsebenen des Museums werden Werke zu hören sein, mit denen der Chor schon bei der Ausstellungseröffnung im September begeisterte – so auch der Choral „Civitatem istam“, der sich auf den Text der berühmten karolingischen Inschriftenplatte des Corveyer Westwerks bezieht. Die Aufführung findet am 22. Januar um 19:30 Uhr statt (Eintritt 6 Euro, Tickets sind über die Museumskasse vorab erhältlich). Der Einlass beginnt um 19 Uhr.

Die Inschriftenplatte vom Westwerk der Klosterkirche Corvey .
Foto / Quelle: Corvey, Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus | A. Hoffmann

Als Antwort auf viele Nachfragen gibt es zum Ende der Ausstellung besondere Öffnungszeiten: Um insbesondere berufstätigen Menschen den Museumsbesuch zu ermöglichen, ist das Diözesanmuseum am 24. und am 25. Januar bis 20 Uhr geöffnet.

Mehr als 100 Veranstaltungen, Führungen und Workshops

Zahlreiche Veranstaltungen und Workshops ermöglichten interessierten Besucherinnen und Besucher auf ganz unterschiedliche Weise in die Antikenüberlieferung der mittelalterlichen Klöster einzutauchen. Insgesamt fanden während der Laufzeit mehr als 100 Veranstaltungen, Führungen und Workshops für die verschiedenen Interessens- und Altersgruppen statt. Darunter waren Klassiker wie Direktoren- und Kuratorinnnenführungen, aber auch Führungen mit Meditationen, ein Comic-Workshop und weitere Angebote für Kinder und Jugendliche. Ein besonderes Highlight war die Kunstperformance Tell me O Muse mit dem Künstler und Kalligraphen Brody Neuenschwander. Hinzu kam das museumspädagogische Programm für Schulen und Kitas, welches Kindern und Jugendlichen die Zeit des mittelalterlichen Corvey näherbrachten.

Ausblick

Mit „Before the Wind“ öffnet sich das Diözesanmuseum ab dem 28. März für die zeitgenössische Kunst. In Zusammenarbeit mit dem Künstlerinnen- und Künstlerkollektiv Brieske/Baumann entsteht eine vielschichtige Inszenierung, die zugleich Ausstellung und Performance sein wird. Dabei dreht sich alles um den Wind. Dafür werden die jahrhundertealten Kunstwerke der Museumssammlung mit zeitgenössischen Arbeiten kombiniert: Skulpturen, Videos, Musik- und Soundstationen der Künstlerinnen Claudia Brieske (Berlin) und Franziska Baumann (Bern) lassen das Naturphänomen, das in unserer heutigen Gesellschaft – sei es als Bedrohung in Folge des Klimawandels, sei es als Ressource – immer bedeutender wird, in der Ausstellung lebendig werden. Das Projekt Before The Wind ist sowohl eine Ausstellung als auch eine vielschichtige vokale Inszenierung mit Live-Video, Gesang und Chor, die für die spezifische Architektur des Diözesanmuseums Paderborn konzipiert wird. Leichte Brisen, schnelle Böen, brausende Stürme oder Klang-Performances – der Wind hat viele Gesichter.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen