Larissa Neumann (Mitte) im T-Shirt aus Malawi und Chitenje, dem traditionellen malawischen Kleidungsstück. Für ihr Physiotherapie-Projekt sind die Franziskanerinnen Salzkotten Projektpartner, hier mit Provinzoberin Schwester M. Angela Benoit (links) und Schwester M. Alexa Furmaniak.
Foto / Quelle: Michael Bodin / fcjm-presse

Engagiert für Malawi

Larissa Neumann aus Kirchborchen geht ab Juni für drei Jahre nach Ostafrika.  Dort möchte sie eine Physiotherapie-Station am „Madisi Mission Hospital“ aufbauen.

Salzkotten

Larissa Neumann hat sich viel vorgenommen. Die 34-jährige aus Kirchborchen geht ab Juni für drei Jahre nach Malawi in Ostafrika. Dort möchte sie eine Physiotherapie-Station am „Madisi Mission Hospital“ aufbauen. Die Franziskanerinnen Salzkotten sind dabei ihre Partnerinnen. Sie leiteten von 1987 bis zum Jahr 2002 dieses Krankenhaus, bevor es in die Verantwortung der Diözese Lilongwe übergeben wurde. Ein weiterer Partner ist der Verein AGIAMONDO e.V., der seit mehr als 60 Jahren vor allem Fachkräfte auf Grundlage des Entwicklungshelfergesetzes für die Mitarbeit bei kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen weltweit vermittelt.

Lebensqualität schenken

Für Larissa Neumann geht damit ein Traum in Erfüllung. Von 2010 bis 2011 war sie als Freiwillige im Programm „Missionarin auf Zeit“ (MaZ) über die Franziskanerinnen für ein Jahr in Malawi. Sie arbeitete hauptsächlich in einem Mädcheninternat und einer Schule in Guilleme. Im Krankenhaus in Madisi sammelte sie außerdem erste medizinische Berufserfahrung. Seitdem ließen sie das Land und seine Menschen nicht mehr los. Allein siebenmal reiste sie in den vergangenen Jahren in das „warme Herz Afrikas“, wie die Einheimischen Malawi gerne nennen. Nach ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin sammelte Larissa Neumann Erfahrungen in Physiotherapiepraxen sowie in stationären und ambulanten Rehakliniken. Zudem absolvierte sie ein Bachelorstudium Physiotherapie an der FH Osnabrück und war auch als Dozentin an einer Schule für Physiotherapie tätig.

Im Februar kündigte sie nun ihre Anstellung in einer Praxis, um sich ab jetzt vollständig ihren neuen Aufgaben zu widmen. Diese stehen unter dem Motto „Mit Herz und Hand – Physiotherapie, die Lebensqualität schenkt“. Darum geht es ihr: Die Lebensqualität von Menschen in dem sehr armen Land Malawi mit ihrem Wissen und Können zu verbessern. Ihr Ziel ist es dabei auch, einheimisches physiotherapeutisches Fachpersonal vor Ort zu gewinnen und aus- und weiterzubilden.

In dem Einzugsgebiet des „Madisi Mission Hospitals“ besteht eine dringende und wachsende Notwendigkeit für eine physiotherapeutische Versorgung. „Trotz steigenden Bedarfs war die Versorgung bisher noch nie gegeben und das nächste Krankenhaus oder die nächste Physiotherapie-Praxis ist in der Hauptstadt Lilongwe 85 Kilometer entfernt, was für die Dorfbewohner eine unüberwindliche Hürde darstellt“, erläutert Larissa Neumann. Anbieten möchte sie dort eine große Bandbreite physiotherapeutischer Behandlungen, auch mit Besuchen in Dörfern und der Schulung von Angehörigen.

Bis es soweit ist, hat Larissa Neumann allerdings noch viel zu erledigen. Das betrifft nicht nur die Reiseformalitäten inklusive einer Arbeitserlaubnis, sondern ebenso das Sammeln von Geld- und Sachspenden für den Aufbau der Physiotherapie-Station. Dazu hat sie eine eigene Internetseite unter www.malawi-physio.de erstellt, auf der ihr Projekt näher vorgestellt wird und wo sich eine lange Liste von Dingen findet, die Larissa Neumann gerne für ihre Arbeit mit nach Malawi nehmen möchte. Die Liste reicht von Therapiebändern, Turnmatten und Bällen über Rollstühle, Bandagen und Orthesen bis hin zu Fußballtrikots und Fußballschuhen für Kinder und Erwachsene. Letzteres ist ihrer weiteren Leidenschaft, dem Fußball, geschuldet. Als Frauenfußballerin möchte sie ihren Sport auch mit nach Malawi nehmen und den Menschen dort nahe bringen.

Seecontainer mit Sachspenden

Da all diese Dinge längst nicht mehr ins Fluggepäck passen, plant Larissa Neumann einen Seecontainer zu befüllen und auf die Reise zu schicken. Aktuell ist sie dazu im Gespräch mit Institutionen, die sie bei der komplizierten Logistik eines solchen Vorhabens unterstützen könnten, sowie mit der Gemeinde Borchen, die bis zum Sommer einen Platz für die Aufstellung des Containers bereitstellt. Parallel fragt sie Sanitätshäuser und weitere Unternehmen für Sachspenden und ausrangiertes Material an.

In drei Vortragsveranstaltungen hofft sie darüber hinaus, weitere Fördernde zu gewinnen, die Projektideen vorzustellen und den Menschen hier ein klares Bild der Situation in Malawi zu vermitteln. So wird sie an den folgenden Terminen und Orten einen umfassenden Einblick über Malawi und das Physiotherapieprojekt geben:

Samstag, 22. März, in der St. Laurentius-Scheune in 33178 Borchen, Mallinckrodtstraße 12. Ab 18 Uhr offener Austausch, Präsentation gegen 19:00 Uhr. Für Getränke wird gesorgt.
Sonntag, 23. März, in der St. Laurentius-Scheune in 33178 Borchen, Mallinckrodtstraße 12. Ab 14 Uhr offener Austausch, Präsentation gegen 15 Uhr. Für Getränke, Kaffee und Kuchen gesorgt.
Donnerstag, 27. März, im Mutterhaus der Franziskanerinnen Salzkotten (Oratorium), Paderborner Straße 7, 33154 Salzkotten, um 19.30 Uhr.

Zur Planung der Zahl der Teilnehmenden wird um eine Anmeldung unter E-Mail larissa.malawi@yahoo.de gebeten. Unter dieser E-Mail können sich darüber hinaus auch Interessierte mit Fragen oder Angeboten von Sachspenden an Larissa Neumann wenden.

fcjm

Spendenkonto

Für Geldspenden zur Finanzierung des Einsatzes und für den Aufbau der Physiotherapie-Station am „Madisi Mission Hospital“ haben die Franziskanerinnen Salzkotten ein Spendenkonto eingerichtet:
Kongregation der Franziskanerinnen Salzkotten
Stichwort: „Physiotherapie Malawi“
Bank für Kirche u. Caritas, Paderborn
IBAN: DE26 4726 0307 0011 1405 01
BIC: GENODEM1BKC

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