Paderborns Erzbischof Udo Markus Bentz zeigt sich nach 100 Tagen im Amt begeistert von seiner neuen Diözese.
Foto / Quelle: Patrick Kleibold

Erzbischof Bentz 100 Tage in Paderborn

Erzbischof Udo Markus Bentz: „Mir ist wichtig, gemeinsam zu verantworten“.

Paderborn

Paderborns Erzbischof Udo Markus Bentz zeigt sich in einem Interview begeistert von seiner neuen Diözese. Mit den Westfalen komme er gut klar, dazu müsse man mit ihnen nicht erst einen Sack Salz essen. Nach 100 Tagen im Amt benennt Paderborns neuer Erzbischof Udo Markus Bentz erste Prioritäten und hat dazu bereits eine neue Leitungsstruktur geschaffen. „Mir ist wichtig, gemeinsam zu verantworten“, sagte er dem Kölner Internetportal domradio.de. Dazu habe er eine neue Leitungskonferenz geschaffen, in der alle Verwaltungsbereiche an einem Tisch regelmäßig wesentliche strategische und inhaltliche Themen austauschen.

Zwei der wichtigsten Themen sind laut Bentz die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs sowie künftige Seelsorgestrukturen. Beim Umgang mit sexualisierter Gewalt müssten die einzelnen Stränge und Perspektiven gebündelt werden. Dazu habe er bereits mit allen wichtigen Beteiligten teils auch mehrfach gesprochen. Zudem stehe eine erste Studie bevor.

Optimierungsstrategie ans Ende gekommen

Die andere große Frage sei, wie die bisherige seelsorgliche Infrastruktur noch zu den künftigen finanziellen und personellen Ressourcen passe. „Wir können nicht einfach versuchen, mit immer weniger Ressourcen zu optimieren. Also eine Optimierungsstrategie ist, glaube ich, in einer gewissen Weise an ihr Ende gekommen“, so der Erzbischof.

Die Kirche müsse sich „noch deutlicher damit auseinandersetzen, wie die Transformation von Seelsorge in die Zukunft aussieht und wie künftig Ereignisorte von Kirche aussehen“. Dazu gehörten etwa Wallfahrtsorte, große Pfarreien, Schulen, karitative Einrichtungen, Kitas sowie verschiedene neue Initiativen in ländlichen Regionen.

Insgesamt erlebe er das Erzbistum Paderborn als sehr gut aufgestellt, bilanzierte Bentz seine erste Zeit im Amt. Überall sei er offen, mit Neugier und Bereitschaft zum Engagement aufgenommen worden. „Ich setze auf Vertrauen, weil ich glaube, eine gute Beziehungsebene ist die Grundlage, um auch schwierige Themen angehen zu können.“ Im Übrigen müsse man mit Ostwestfalen nicht den sprichwörtlichen Sack Salz essen, um eine Beziehung aufzubauen. „Das geht viel schneller. Es reicht sogar schon eine Prise.“

(KNA)

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