Erzbischof Bentz zum Holocaust-Gedenktag
„Nie wieder ein solches Grauen“: Zum Holocaust-Gedenktag erinnert der Paderborner Erzbischof Bentz an die Nazi-Verbrechen und fordert klare Haltung gegen Hass.
Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus ruft der katholische Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz dazu auf, die Menschenwürde zu achten. „Dieser Tag mahnt und erinnert uns, dass wir wann immer und wo auch immer, uns ganz und gar für die unverbrüchliche Menschenwürde eines Jeden einzusetzen haben“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Deutschen Bischofskonferenz in einem am Freitag veröffentlichten Video-Statement.
Jeweils am 27. Januar wird weltweit der Opfer des Holocaust gedacht. Das Datum erinnert an die Befreiung der überlebenden Häftlinge des größten NS-Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945.
Bentz: Zeitzeugen werden weniger
Nach 80 Jahren würden die Zeugen des Holocaust als Überlebende immer weniger, so Bentz. Ihr Zeugnis sei ein mahnender Auftrag. „Jetzt müssen wir an dieser Stelle mahnen, erinnern und ins Bewusstsein rufen, dass es ein Nie wieder sein muss: Nie wieder ein solches Grauen, nie wieder eine solche Vernichtung, nie wieder eine solche Missachtung menschlicher Würde“.
In politischen Dynamiken wird nach Worten des Erzbischofs teils versucht, zu diskriminieren und auszugrenzen. Er rief dazu auf, stattdessen, zu integrieren, Vielfalt zuzulassen und Vielfalt zu leben. „Auch an diesem 27. Januar muss das unsere Aufgabe sein: von der christlichen Liebe her die Würde der Gottesebenbildlichkeit eines jeden Menschen so zu leben, dass Liebe in wirksame Tat umgesetzt wird.“
Das Video-Statement wurde vor dem Deutschen Hospiz in Jerusalem aufgenommen. Bentz hatte vom 19. bis 23. Januar an einem internationalen Bischofstreffen in Israel teilgenommen.
(KNA)