Erzbischof Dr. Bentz bezieht Stellung zur Bundetagswahl 2025.
Foto / Quelle: Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

Erzbischof Dr. Bentz zur Bundetagswahl

Die Bürgerinnen und Bürger haben einen neuen Bundestag gewählt. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz äußert sich zum Ausgang der Wahl.

Paderborn

„Mehr als nur ein Stimmzettel mit zwei Kreuzen. Sondern ein Zeichen, dass unsere Demokratie lebt und stark ist. Bei der Bundestagswahl haben über 80 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben – ein wertvolles Privileg in einer freien und demokratischen Gesellschaft. Ich danke allen, die ihr Wahlrecht genutzt und so einen Beitrag zur Demokratie geleistet haben, sowie allen, die die Wahl überhaupt erst ermöglicht haben: den tausenden Wahlhelferinnen und Wahlhelfern, den Organisatorinnen und Organisatoren, und allen anderen, die sich im Rahmen der Bundestagswahl engagiert haben

Dazu zähle ich auch die vielen Menschen, Pfarreien und Institutionen im Erzbistum Paderborn, die sich an unserer Initiative „Wir sagen ZUSAMMEN:HALT“ beteiligt haben und so sichtbar machten: Frieden, Demokratie, Menschenwürde und Nächstenliebe sind das, was uns zusammenhält. Diese Werte müssen immer Kern unseres Denkens und Handelns bleiben. Mein besonderer Dank gilt allen Politikerinnen und Politikern, die sich zur Wahl gestellt haben und sich mit ihrer Arbeit für die Freiheit, den Frieden und die Demokratie in Deutschland einsetzen. Sie stehen unter großem Druck und vor massiven Herausforderungen. Dazu sind sie viel zu oft Anfeindungen und Schmähungen ausgesetzt

Ich hoffe, dass sie nach einer Zeit des harten Wahlkampfes zu einem konstruktiven, klugen und tragfähigen Miteinander finden – einem Miteinander, das die Menschen und die Aufgaben, für die sie Verantwortung tragen, über die parteipolitischen Interessen hinweg in den Mittelpunkt stellt und dem Vertrauen der Wählerinnen und Wähler gerecht wird. Unabhängig von politischen Überzeugungen bleibt es unser aller Auftrag, zusammen für das Wohl aller Menschen einzutreten, Brücken zu bauen und respektvoll zuhörend und im Dialog die Zukunft zu gestalten.

Die besorgniserregende Zunahme der Stimmenanteile für die AfD ist spätestens jetzt ein ernstzunehmendes Warnsignal für unsere Demokratie. Sie darf keinesfalls als bloß statistische Entwicklung abgetan werden. Vielmehr erfordert es ein entschlossenes Handeln von Politik, Zivilgesellschaft und jedem Einzelnen, um den schleichenden Einfluss extremistischer Positionen wirksam zu begrenzen und die demokratischen Werte zu verteidigen.

Ich gratuliere dem Wahlsieger Friedrich Merz und habe die Hoffnung, dass die Regierungsbildung nun zügig und aus einem freiheitlichen und menschenfreundlichen Geist heraus stattfindet. Jetzt gilt es, neue, vor allem stabile demokratische Gestaltungsräume auszuloten, damit die Hoffnung auf Zukunft bei uns wieder stark wird.“

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