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13.11.2024
Generalvikar Prälat Thomas Dornseifer (l.) und Volker Mauß, Diözesanökonom und Leiter des Bereiches Finanzen im Erzbistum Paderborn, präsentieren den Finanzbericht 2023. Er steht unter dem Titel „Den Glauben in die Zukunft tragen“.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Finanzbericht 2023: „Z wie Zukunft“

Jeden Tag rund 1,3 Millionen Euro für Seelsorge, Bildung und karitative Arbeit / Fortschritte im Nachhaltigkeitsmanagement.

PADERBORN

Wie sehen Jugendliche und junge Erwachsene unsere Welt? Und welche Rolle spielen dabei Glaube, Gemeinschaft und Schöpfung? Dies ist das Schwerpunktthema, das dem diesjährigen Finanzbericht des Erzbistums Paderborn vorangestellt ist. Der Generation Z ist nicht egal, wie sich die Welt entwickelt. Vielmehr sind vor allem globale Entwicklungen, die Digitalisierung und der Klimawandel hochgradig relevante Themen, in denen junge Menschen ihren Weg finden wollen. Der Bericht veranschaulicht Beispiele von Engagements in verschiedenen kirchlichen Bereichen, und er zeigt, wie die Verknüpfung dieser Veränderungen mit dem Angebot von Glauben und Gemeinschaft die Kirche weiterentwickelt.

In fast allen Aufgabenfeldern der Kirche geht es auch darum, die Energie und die Impulse der jungen Generationen zu nutzen. Und fast alle Felder sind vom gesellschaftlichen und demografischen Wandel betroffen. Dementsprechend gibt der Finanzbericht auch Rechenschaft über den Einsatz der verfügbaren Mittel und die Strategien zur Sicherung der langfristigen Erfüllbarkeit der kirchlichen Aufgaben und Verpflichtungen. Die Finanzen des Erzbistums sind Mittel zum Zweck und stellen die verlässlichen Grundlagen vielfältiger kirchlicher Arbeit sicher. Rund 1,3 Millionen Euro gibt das Erzbistum jeden Tag für Seelsorge, Bildung und karitative Arbeit aus.

Sinkende Kirchensteuererträge kompensiert

2023 sind die Kirchensteuerträge um 3,2 Prozent zurückgegangen. Kompensiert wird das durch Erträge aus Immobilienverkäufen sowie geringere Vorsorgeaufwendungen aufgrund der gestiegenen Zinsen. Vor dem Hintergrund der 2022 gestarteten Projekte zur Immobilienstrategie in den Kirchengemeinden wurden zudem weniger Mittel für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen abgerufen, da eine fundierte Analyse Zeit benötigt.

„Die jährlichen Haushaltsmittel, die uns vor allem durch die Kirchensteuer anvertraut werden, tragen unsere Gesellschaft maßgeblich mit“, sagt Volker Mauß, seit Juli 2024 Diözesanökonom und Leiter des Bereichs Finanzen des Erzbistums Paderborn. „Die tägliche Arbeit in der Seelsorge vor Ort begleitet die Menschen von der Geburt an, in der Familie, in schwierigen Situationen und bis zum Tod. Kirche trägt Bildung, beginnend im Kindergarten, über die Schulen bis zu Angeboten für Erwachsene. Und soziale Angebote, wie der Bau sozialer Einrichtungen oder unsere Planungen für ein Tageshospiz- und Palliativzentrum, gehen über staatliche Leistungen hinaus und ergänzen sie.“

Insgesamt verzeichnete das Erzbistum einen Bilanzgewinn von 77 Mio. Euro. Der Kirchensteuerrat, in dem sich vorwiegend ehrenamtliche Mitglieder der Kirchenvorstände aus den Gemeinden engagieren, hat über die Ergebnisverwendung beschlossen. Der Überschuss kommt vor allem der kirchlichen Arbeit zugute: 36,5 Mio. Euro fließen zusätzlich in die Kirchengemeinden. Die Caritas erhält weitere 7 Mio. Euro, unter anderem für die seelsorgliche Begleitung in sozialen Einrichtungen, für Aufstockungen des Armutsfonds und des Fonds für Demokratie und Zusammenhalt. Rund 6 Mio. Euro erhalten die Kindertagesstätten. Für den ökologischen Umbau von Immobilien des Erzbistums werden zusätzliche 10 Mio. Euro investiert. Der verbleibende Betrag dient der Risikovorsorge kommender Jahre, insbesondere mit Blick auf die zurückgehende Kirchensteuer.

Verfügbare Mittel sinnvoll einsetzen

„Von meinem Vorgänger Dirk Wummel habe ich ein gut bestelltes Haus übernommen“, so Volker Mauß. „Seine Arbeit war geprägt von der Haltung, Kirche nachhaltig wirken zu lassen und zu erhalten. Diese Basis nehmen mein Team und ich auch in die Zukunft mit. Verfügbare Mittel setzen wir sinnvoll ein. Und eine verlässliche Finanzpolitik sorgt dafür, dass Kirchengemeinden, Bildungsprojekte und Sozialeinrichtungen ihre Arbeit langfristig planen und umsetzen können.“

„Die vielfältigen Leistungen der Kirche brauchen die persönliche, aber auch die finanzielle Unterstützung der Mitglieder. Zusammen wirken wir für den Menschen und die Gemeinschaft“, betont Mauß. „Daran möchte ich in den kommenden Jahren arbeiten. Und deshalb wünsche ich mir, dass diese Gemeinschaft stark bleibt.“

Zur Sache

Den vollständigen Finanzbericht 2023 gibt es als Download unter

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