Die internationale Frauengruppe der Caritas Minden wurde mit dem Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus 2025 von Deutscher Bischofskonferenz und Zentralkomitee deutscher Katholiken ausgezeichnet.
Foto / Quelle: Caritas Minden

„Frauen, die Mut machen“

Katholischer Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus 2025: Erster Preis für die internationale Frauengruppe des Caritasverbandes Minden.

Minden/Paderborn

Die internationale Frauengruppe des Caritasverbandes Minden wird von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) mit dem Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus 2025 ausgezeichnet. Das Projekt „Frauen, die Mut machen“, das aus Mitteln des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn zur Integration von Flüchtlingen gefördert wird, belegte den ersten Platz unter vier ausgezeichneten Projekten. Das teilten Bischofskonferenz und ZdK heute mit. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Insgesamt hatten sich 78 Institutionen oder Personen um den Preis beworben. Die Preisverleihung findet am 6. Mai in Berlin statt.

„Das Projekt des Caritasverbandes setzt darauf, Fluchterfahrungen von Frauen zur Sprache zu bringen. Im Gespräch kommen diese Erfahrungen anderen so nahe, dass sie greifbar werden“, würdigt ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp die Frauengruppe. Seit 2019 läuft dort das Projekt „Frauen, die Mut machen“, das Alltagsrassismus im Alltag geflüchteter Frauen aufgreift. Als kreative Methode, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wählte die Leiterin, Magdalena Stoentcheva, das biografische Theater sowie das Malen. Im Februar 2020 führte die internationale Frauengruppe ihr erstes Theaterstück „Fremde, Frauen, Freundinnen“ auf. „Damit werden die Erfahrungen der Frauen in Deutschland aufgearbeitet und einem deutschen Publikum zum Nachdenken mitgegeben: Wie ist das Zusammenleben im bunten Deutschland? Wie werde ich hier aufgenommen?“, berichtet Stoentcheva. „Die Geschichten über starke Frauen, die als Fremde und teilweise ganz allein aus den Kriegsgebieten nach Deutschland kamen, über deren Ankommen, ihre Schwierigkeiten, oft mangelnde Akzeptanz, Vorurteile, aber auch über schöne Momente im neuen Heimatland, haben das Publikum zutiefst berührt“, sagen DBK und ZdK.

„Die internationale Frauengruppe leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung des interkulturellen Dialogs – das ist die richtige Antwort auf aktuelle Herausforderungen“, sagt Diözesan-Caritasdirektor Ralf Nolte, der auch Flüchtlingsbeauftragter des Erzbistums Paderborn ist. „Wir freuen uns sehr, dass die Gruppe, die sich der Integration von Anfang an verschrieben hat, nun bundesweite Anerkennung erfährt.“

Die internationale Frauengruppe beim Caritasverband Minden gibt es bereits seit 2005. 2014 wurde sie von Magdalena Stoentcheva übernommen. Als die Frauen immer wieder von ihren Erfahrungen mit Alltagsrassismus berichteten, überlegte sie, wie sie helfen kann, dies niedrigschwellig zu verarbeiten. Die Idee zum Theaterprojekt wurde geboren. Aktuell treffen sich rund 20 Frauen aus 13 Ländern jeden Freitag im Gebäude des Caritasverbandes Minden, um miteinander ins Gespräch zu kommen und ihre Erfahrungen und Erlebnisse kreativ aufzuarbeiten. „Dadurch werden die Frauen der Gruppe Multiplikatorinnen für das Gelernte und Gelebte hinein in die Communities“, erklärt Magdalena Stoentcheva.

cpd/DBK

Hintergrund

Auf Anregung ihrer Migrationskommission verleiht die Deutsche Bischofskonferenz seit 2015 alle zwei Jahre den Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Seit 2022 wird der Preis von der Deutschen Bischofskonferenz und dem ZdK gemeinsam getragen. Mit dem Preis werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, die sich in Deutschland aus dem katholischen Glauben heraus im Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bzw. für ein respektvolles Zusammenleben von Menschen engagieren. Der Preis soll dazu beitragen, das kirchliche Zeugnis gegen jede Form der Menschenverachtung zu stärken. 2025 wurde für Schulen und Initiativen junger Menschen ein zusätzlicher Sonderpreis ausgeschrieben.

Weitere Informationen zum Preis sind unter https://www.dbk.de/katholischer-preis-gegen-fremdenfeindlichkeit verfügbar.

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