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01.08.2024
Im „Zelt vor dem Dom“ ist ein Klosterladen eingerichtet, in dem Produkte aus dem Kloster erworben werden können und in dem Ordens-Christen Begegnung und Gespräch anbieten.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Gottes Ruf und Berufung

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Matthias König feiern Pontifikalamt mit Ordenschristen und Missionaren am Libori-Mittwoch / Begegnungen mit der Bistumsleitung.

Paderborn

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Matthias König feierten am Mittwoch der Libori-Woche mit zahlreichen Ordensfrauen und Ordensmännern, Missionarinnen und Missionare im Hohen Dom ein festliches Pontifikalamt. Die Ordens-Christen prägten durch ihre sichtbare Präsenz mit Ordensgewändern sowie durch Begegnungen und Gespräche „ihren“ Tag der Libori-Festwoche. Die Berufung durch Gott, der erste Ruf Gottes an einen Menschen müsse täglich neu gehört und in immer neuen Anläufen beantwortet werden, betonte der neue Paderborner Erzbischof in seiner Predigt. Der Vorstand der Paderborner Ordenskonferenz (POK) hatte den Gottesdienst gemeinsam mit dem Ordensreferat im Erzbischöflichen Generalvikariat vorbereitet. Am Nachmittag trafen Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Matthias König Missionarinnen und Missionare, die im Erzbistum Paderborn ihre Wurzeln haben, aber in verschiedenen Ländern ihren missionarischen Dienst tun.

Die Berufung eines Menschen durch Gott, Gottes Ruf ergehe nicht nur einmal, nicht nur in jungen Jahren, sagte Erzbischof Dr. Bentz zu den im Paderborner Dom mitfeiernden Vertreterinnen und Vertreter der Orden, Kongregationen, Säkularinstitute, den Geweihten Jungfrauen, Missionarinnen und Missionaren. Der erste Ruf Gottes „von damals“ müsse vielmehr in jeder neuen Lebenssituation, „ja täglich neu“ gehört werden. Ebenso müsse dem rufenden Gott in immer neuen Anläufen geantwortet werden.

Im Hinblick auf seinen eigenen geistlichen Weg gebe es zwar durchaus einen erkennbaren „roten Faden“, etwas Durchgängiges von Anfang an bis heute, führte Erzbischof Dr. Bentz aus. „Und doch hat sich auf diesem Weg in all den Jahren so viel verändert: neue Akzente kamen hinzu, andere geistliche Erfahrungen traten in den Hintergrund.“

Der Mittwoch der Libori-Woche ist traditionell von Ordenschristen, Missionarinnen und Missionaren geprägt: Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Matthias König feierten mit ihnen ein Pontifikalamt im Paderborner Dom.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Berufung und Veränderung

Das Leitwort der diesjährigen Libori-Woche „So alt. So neu. So schön!“ könne auch über einer Berufungs-Biografie eines Menschen stehen, vertiefte Erzbischof Dr. Bentz in seiner Predigt. „Meine frühe, ursprüngliche Berufung. So alt! Mein Weg, immer neu ‚ja‘ zu sagen zu dieser Ursprungsberufung. So neu! Und zu erleben, wie lebensvoll dieses immer neue Entdecken und Annehmen der eigenen Ursprungsberufung sein kann. So schön!“

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz erinnerte daran, dass das, was für die persönliche Berufung und Nachfolge gelte, zudem für jede Gemeinschaft relevant sei: „Was für uns in der persönlichen Nachfolge gilt, das ist auch Aufgabe einer jeden Gemeinschaft. Es kommt darauf an, den roten Faden des Ursprungs-Charismas in den Veränderungen der Zeit zu leben.“ Der Paderborner Erzbischof verdeutlichte mit Worten von Papst Johannes Paul II.: Es sei Aufgabe, der Vergangenheit dankbar zu gedenken, leidenschaftlich die Gegenwart zu leben und sich vertrauensvoll der Zukunft zu öffnen.

Internationales Pontifikalamt

Ordensfrauen und Ordensmänner, Missionarinnen und Missionare aus dem Erzbistum Paderborn, die in der Weltkirche wirken, aber auch Missionare, die aus der Weltkirche kommend im Erzbistum Paderborn im Einsatz sind, feierten den Gottesdienst mit und verliehen ihm ein internationales Flair. Missionarinnen und Missionare auf Zeit (MAZ) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Muttersprachlichen Gemeinden im Erzbistum Paderborn feierten ebenfalls den Gottesdienst mit.

Eine Schola aus Ordenschristen gestaltete den Gottesdienst musikalisch. Schwester Theresita aus dem Bergkloster Bestwig leitete die Schola und musizierte mit der Harfe.

Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

Austausch und Vernetzung

Nach dem Gottesdienst trafen sich Ordens-Christen und Missionare mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und Weihbischof Matthias König zum gemeinsamen Mittagessen – eine Möglichkeit des Austauschs und der Vernetzung: „Ich bin sehr dankbar, dass der heilige Liborius Brücken schlägt zwischen verschiedenen Orden und Gemeinschaften hier im Erzbistum Paderborn, von lokalen in weltkirchliche Bezüge“, unterstrich Weihbischof König.

Klosterladen vor dem Dom

Erstmals beim Libori-Fest richteten Ordensgemeinschaften aus dem Erzbistum Paderborn im „Zelt vor dem Dom“ einen Klosterladen ein. Das Metropolitankapitel hatte sie dazu eingeladen und so bieten jetzt Ordens-Christen – Benediktinerinnen der Abtei in Herstelle, Benediktiner der Abtei in Meschede, Schwestern der Heiligen Maria Magdalena Postel im Bergkloster Bestwig, Schwestern der Christlichen Liebe in Paderborn, Franziskanerinnen Salzkotten, Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in Neuenbeken sowie die Gemeinschaft der Seligpreisungen aus Paderborn – an Libori ihre Produkte an. Libori-Besucher können dort Töpferartikel, Marmeladen, Liköre, Backwaren, Backmischungen, Ikonen, gestrickte Socken, Brotaufstriche, Kerzen, Seifen und vieles mehr erwerben. Das besondere Angebot der Klöster ist dabei: Ordens-Christen stehen für Gespräche und Begegnungen „auf dem Sofa“ bereit. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz besuchte nach dem Pontifikalamt den Klosterladen und freute ich mit den Schwestern über die gute Resonanz.

Stimmen der Weltkirche

Zu einem eigenen Gespräch mit der Leitung des Erzbistums Paderborn kamen Missionarinnen und Missionare mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, dessen Generalvikar Dr. Michael Bredeck und Weihbischof Matthias König am Nachmittag im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum zusammen. Die Missionarinnen und Missionare haben Wurzeln im Erzbistum Paderborn, sind aber in verschiedenen Teilen der Erde tätig. Sie informierten über ihr Leben und Wirken in Afrika, Süd- oder Mittelamerika und waren so für die Leitung des Erzbistums als „Stimme der Weltkirche“ hörbar. Unterstrichen wurde, dass „Mission“ keine Einbahnstraße von Europa in die Welt ist: Durch Missionarinnen und Missionare auf Zeit sowie durch Missionarinnen und Missionare aus der Weltkirche, die im Erzbistum Paderborn wirken, gibt es einen fruchtbaren und inspirierenden Austausch.

Ein Vespergottesdienst mit Weihbischof König im Paderborner Dom bildete für die Ordens-Christen sowie die Missionarinnen und Missionare den Abschluss „ihres“ Libori-Tages.

Verschiedene Ordensgemeinschaften aus dem Erzbistum Paderborn hatten den Gottesdienst vorbereitet und waren vielfältig an der Durchführung beteiligt. Am Ende des Pontifikalamts stellten sich Ordenschristen, Zelebranten und Messdiener für ein Erinnerungsfoto auf und brachten so eine große Vielfalt ins Bild.
Foto / Quelle: Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn

(pdp)

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