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07.04.2025
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz feierte zum Jahrestag der Amtseinführung von Papst Franziskus mit den Mitgliedern der Päpstlichen Familie ein Pontifikalamt im Hohen Dom zu Paderborn.
Foto / Quelle: Heiko Appelbaum / Erzbistum Paderborn

Herzliche Begegnungen und nachdenkliche Worte

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz feiert mit Päpstlicher Familie Gottesdienst im Hohen Dom und Empfang.

Paderborn

Mittlerweile ist der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz seit über einem Jahr im Amt. Dennoch gibt es noch Anlässe, die für ihn eine Premiere sind. Dazu zählte das Pontifikalamt im Hohen Dom, das Erzbischof Dr. Bentz heute, 6. April 2025, zum Jahrestag der Amtseinführung von Papst Franziskus mit den Mitgliedern der Päpstlichen Familie feierte. Mit der anschließenden Begegnung im Konrad-Martin-Haus setzte er die Tradition des gegenseitigen Austausches fort.

Zur Päpstlichen Familie gehören Menschen, die vom Papst einen Ehrentitel bekommen haben oder denen er einen Päpstlichen Orden verliehen hat, sowie die Ritter und Damen vom Heiligen Grab zu Jerusalem und des Malteserordens. Die anwesenden Mitglieder der Päpstlichen Familie feierten das Pontifikalamt traditionell gekleidet im Hochchor der Paderborner Bischofskirche mit. Die Mädchenkantorei am Dom begleitete den festlichen Gottesdienst vielstimmig, was die Gottesdienstbesuchenden mit Applaus honorierten.

Zunächst ging Erzbischof Dr. Bentz auf die aktuelle gesundheitliche Situation von Papst Franziskus ein: „Die Nachrichten über seine ernste Erkrankung haben uns mit tiefer Sorge erfüllt – und da spreche ich insbesondere auch für die Mitglieder der Päpstlichen Familie. Nun scheint unser Papst auf dem Weg der Genesung zu sein und die Signale aus dem Vatikan stimmen zuversichtlich.“

In seiner Predigt hatte der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz „mehr Miteinander“ angemahnt – beim anschließenden Empfang im Konrad-Martin-Haus warb er ebenfalls dafür.
Foto / Quelle: Heiko Appelbaum / Erzbistum Paderborn

Herzensumkehr und Selbsterkenntnis

Große Aufmerksamkeit erhielt der Paderborner Erzbischof für seine Predigt, in der er teilweise ausdrücklich die aktuelle weltweite Situation mit ihren politischen Verwerfungen ansprach. Ein zentraler Begriff war dabei die Empörungskultur, die in Politik und Gesellschaft ihre Kreise ziehe: „Beispiele zur Dynamik der Empörung, bei der es am Ende nur noch Verlierer geben kann, findet man auch in der Bibel. Hier gibt es aber auch Lösungen“, machte Dr. Udo Markus Bentz Mut. Mut würden die Menschen benötigen, „um die Spirale der Schuldzuweisung zu durchbrechen.“

Jesu Pädagogik sei großartig, so der Paderborner Erzbischof weiter: „Nicht Vorwurf und Zwang bewegen den Menschen zur Herzensumkehr und Selbsterkenntnis.“ Vielmehr böten Unaufgeregtheit und Selbstreflexion Chancen. „Ein wenig mehr Nachdenken und weniger mit dem Finger auf andere zeigen: Das täte unserer Gesellschaft gut“, betonte Erzbischof Dr. Bentz.

Mehr Miteinander

Der Paderborner Erzbischof bezog sich in seiner Predigt zudem auf ein Treffen zwischen Papst Franziskus und der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, das diese in ihrer Autobiografie „Freiheit“ beschreibe. Als sie den Papst zum Umgang mit konträren und auch destruktiven Meinungen, wie der von US-Präsident Donald Trump während dessen erster Amtszeit, um Rat gebeten habe, hätte der Papst ihr empfohlen: „Biegen, biegen, biegen, aber achten, dass es nicht bricht“. Manche, so Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, würden darin auch etwas von der Pädagogik des Papstes für die Kirche und für die Welt überhaupt erkennen.

Einmal mehr thematisierte der Paderborner Erzbischof einfühlsam die Herausforderungen unserer Zeit und mahnte „mehr Miteinander“ an. Diesen inhaltlichen roten Faden führte er auch in seinem Grußwort während des Empfangs nach dem Pontifikalamt weiter. Die Mitglieder der Päpstlichen Familie lud er ein, den absehbar nicht immer einfachen Weg, der vor uns allen läge, gemeinsam zu gehen: „Wenn es dem Einzelnen nicht gelingt, einen im Weg liegenden Stein beiseitezuräumen, können viele Hände das doch schaffen.“

pdp
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