„Man muss nicht alle mögen, aber miteinander leben“, sagt Papst Franziskus bei der Audienz auf dem Petersplatz.
Foto / Quelle: Tobias Schulte / Erzbistum Paderborn

Herzlichkeit des Papsts beeindruckt Ministranten

600 Ministrantinnen und Ministranten aus dem Erzbistum Paderborn erleben Papstaudienz in Rom.

Paderborn / Rom

„Im Fernsehen“, sagt Sarah Eckhart aus Balve, „kommt diese Herzlichkeit des Papsts gar nicht so rüber. Er nimmt sich Zeit, lächelt allen zu, lässt Kinder auf seinem Papamobil mitfahren.“ Die 17-Jährige ist eine von 50.000 Ministrantinnen und Ministranten bei der Papstaudienz der Internationalen Ministrantenwallfahrt am Dienstag auf dem Petersplatz. Auch 600 Pilgerinnen und Pilger aus dem Erzbistum Paderborn sind dabei.

Die Audienz ist für viele das Highlight der Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom. Erstens, weil es der einzige Moment ist, an dem die 50.000 jungen Menschen aus Deutschland, Portugal, Tschechien, Österreich, Schweiz und vielen weiteren Ländern zusammenkommen und gemeinsam beten. Zweitens, weil sie zusammen dem Papst zujubeln können, wenn er mit dem Papamobil direkt an ihnen vorbeifährt. 

Papst: „Mit euch ist der Petersplatz noch schöner“

Als der Papst rund 30 Minuten vor Beginn der Audienz kommt, läuft Sarah wie viele andere auch zum Gang, stellt sich auf den Stuhl und winkt Papst Franziskus zu. Sarah hat das Gefühl, dass die Stimmung sie mitreißt. Sie sagt: „Warum wir alle dieser Person so zujubeln, versteht man eigentlich gar nicht – aber man feiert es.“ 

Zwei Mal fährt der Papst an Sarah und den anderen Ministrantinnen und Ministranten vorbei. Dann steigt er vom Papamobil und setzt sich vor den Petersdom, mit Blick auf das Meer der Pilgerinnen und Pilger. „Der Petersplatz ist sowieso schön, aber mit euch ist er noch viel schöner“, ruft er den Ministrantinnen und Ministranten zu. 

„Mit dir“ – das ist das Motto der Internationalen Ministrantenwallfahrt. Papst Franziskus sagt: „Mich beeindruckt das Thema, weil es mit zwei Worten alles aussagt.“ 

Durch dieses „Mit dir“ ermögliche Gott jedem Menschen, sein eigenes „Mit dir“ mit den anderen zu leben. Und so zu verwirklichen, was Jesus gesagt hat: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Indem man sich mit jemandem freut, der sich freut. Mit jemandem weint, der weint. 

Die Papst-Audienz bei der Internationalen Ministrantenwallfahrt nach Rom markiert einen besonderen Moment: Es ist der einzige Moment, an dem die 50.000 jungen Menschen aus Deutschland, Portugal, Tschechien, Österreich, Schweiz und vielen weiteren Ländern zusammenkommen und gemeinsam beten.
Foto / Quelle: Tobias Schulte / Erzbistum Paderborn

„Man muss nicht alle mögen, aber miteinander leben“ 

Und dann sagt der Papst etwas, das auch Sarah inspiriert: „Sogar mit denen, die wir vielleicht nicht mögen. Die anders sind als ich. Mit Fremden. Mit Menschen, die mich nicht zu verstehen scheinen. Mit Menschen, die nicht an Gott glauben.“ Sarah sagt: „Man muss ja nicht alle Menschen mögen, aber es ist schon wichtig, miteinander zu leben. Wir sind doch alle eine Gemeinschaft. Das erlebe ich hier bei der Audienz auch.“ 

Die Audienz endet, indem Papst Franziskus das Vater Unser anstimmt – und die 50.000 Ministrantinnen und Ministranten mit einstimmen. Ein Moment, der Sarah beeindruckt. Sie realisiert: „Wir beten und glauben alle das Gleiche – aber doch unterschiedlich.“ 

Apropos Gemeinschaft. Sarah erzählt, dass die Ministranten aus Balve durch die Wallfahrt nach Rom zusammengewachsen sind. „Am Anfang waren wir mehrere Grüppchen, mittlerweile sind wir eine Gemeinschaft.“

Das zeigt sich allein daran, dass alle von dem Motto-Lied „With you. Mit dir. Contigo.“ einen Ohrwurm haben und es ständig singen. „Wenn wir in einen Bus einsteigen, dann dauert es nicht lange, bis einer das Lied vor sich her singt und alle anfangen, mitzusingen“, erzählt Sarah.

(pdp)

Die Ministranten-Gruppe aus Balve freut sich, bei der Papst-Audienz dabei zu sein.
Foto / Quelle: Tobias Schulte / Erzbistum Paderborn
Auch eine Gruppe aus Meschede nimmt an der besonderen Audienz teil.
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