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13.01.2025
Über königlichen Besuch von Sternsingerinnen und Sternsingern aus der Paderborner Innenstadtpfarrei St. Liborius im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum freuen sich hinten v.l.: Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar Dr. Michael Bredeck, Generalvikar Thomas Dornseifer und Dechant Benedikt Fischer.
Foto / Quelle: Erzbistum Paderborn

Hoffnungskraft führt zum Handeln

Geistliche und hauptberuflich Mitarbeitende des Dekanats Paderborn starten beim Neujahrsempfang gemeinsam ins Jahr 2025.

Paderborn

Die Geistlichen und hauptberuflich Mitarbeitenden des Dekanates Paderborn trafen sich auf Einladung von Dr. Udo Markus Bentz zum Neujahrsempfang. Der Paderborner Erzbischof machte in seinem Grußwort deutlich, dass „Hoffnungskraft zum Handeln führt“. Auch die beiden Generalvikare Dr. Michael Bredeck und Thomas Dornseifer riefen in ihrer Ansprache zur Hoffnung auf – trotz vieler schlechter Nachrichten zum Jahreswechsel und angesichts bleibender Herausforderungen bei der Transformation in der Kirche.

Ohne Hoffnung gebe es keinen Aufbruch, das Neue zu wollen, sagte Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in seinem Grußwort. „Wer hofft, nimmt wahr, versucht, die Zeichen am neuen Ort und zur neuen Zeit zu deuten, eine neue Richtung zu gewinnen, einem Stern zu folgen.“ Es gelte jetzt, im Erzbistum Paderborn wichtige Zukunfts-Themen zu benennen und eine „Inventur zu machen“. Neben der Personaleinsatzplanung benannte der Paderborner Erzbischof hier als wichtige Beispiele die Immobilienstrategie und die Frage nach einer veränderten synodalen Leitungskultur.

Der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz sprach in seinem Grußwort über „Hoffnungskraft, die zum Handeln führt“.
Foto / Quelle: Erzbistum Paderborn

Christinnen und Christen dürften Hoffnung haben, betonte auch Generalvikar Thomas Dornseifer zu Beginn seiner Ansprache. Im Erzbistum Paderborn würden viele Menschen zur Hoffnung für ihre Nächsten, erinnerte Prälat Dornseifer etwa an das WDR 2 Weihnachtswunder und die bundesweite Eröffnung der Sternsingeraktion in Paderborn. Ein „Hoffnungs-Projekt im Herzen unserer Stadt“ habe im April 2024 den „Regine Hildebrandt-Preis“ der „Stiftung Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut“ gewonnen, hob Generalvikar Dornseifer hervor – das Metropolitankapitel stellt als Schirmherr die Räumlichkeit für das Projekt. Mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis erhielt die „wirzeit“, die Zeitung für Engagierte im Erzbistum Paderborn, 2024 ebenfalls eine besondere Auszeichnung.

Ein echtes GLÜCKLICH/T

Der seit März 2024 amtierende Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mache vielen Menschen im Erzbistum Hoffnung, unterstrich Generalvikar Dornseifer. Eine „Welle des Willkommens“ habe den Erzbischof durch dessen Dekanatsreisen getragen, auch im Dekanat Paderborn. „Ich bin überzeugt: Für uns ist unser Erzbischof ein Glücksfall und ein echtes GLÜCKLICH/T“, sagte Generalvikar Dornseifer mit Bezug auf die erfolgreiche Mitmachaktion des Erzbistums, bei der viele Menschen von Ende Oktober bis zum Nikolaustag die Gesichter ihrer Nächsten durch gute Taten zum Strahlen gebracht haben.

„Mit seinem ersten Hirtenwort unter dem Titel ‚Mut zur Hoffnung‘ nimmt uns unser Erzbischof mit auf den Weg ins Heilige Jahr 2025. Wo viel Anlass zur Verzagtheit ist, brauchen wir umso mehr einen festen Grund zur Hoffnung. Als Christinnen und Christen haben wir diesen Grund in Jesus“, bekräftigte Generalvikar Thomas Dornseifer zum Abschluss seiner Ansprache.

Die Generalvikare Dr. Michael Bredeck (l.) und Thomas Dornseifer hielten gemeinsam die Ansprache beim Neujahrsempfang für die Geistlichen und hauptberuflich Mitarbeitenden des Dekanates Paderborn.
Foto / Quelle: Erzbistum Paderborn

„Diese Hoffnungs-Perspektive ist unser Fundament“, knüpfte Generalvikar Dr. Michael Bredeck nahtlos an, „gerade im Blick auf die mutlos machenden Seiten unserer kirchlichen Wirklichkeit“. Im Erzbistum Paderborn sind im Jahr 2023 insgesamt 21.667 Menschen aus der Kirche ausgetreten, im Dekanat Paderborn 1.665 Menschen, berichtete Dr. Bredeck. Trotz leichten Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr bleibe die Gesamtzahl erschütternd hoch: „Hinter jedem Austritt steht ein Mensch mit einer negativen Erfahrung, einer Verletzung – oder auch mit Gleichgültigkeit. Das alles verträgt sich nicht gut mit dem, was unser Auftrag ist: Begeisterung zu wecken und für die Menschen da zu sein“, unterstrich Generalvikar Dr. Bredeck.

Die Aufarbeitung von Missbrauch behalte oberste Priorität. „Wir müssen Betroffenen den Raum geben, in dem sie ernst genommen werden und ein offenes Ohr finden“, forderte Dr. Bredeck und dankte den Teams Intervention und Prävention im Erzbistum Paderborn für ihre „hervorragende Arbeit“. Ebenso dankte er der diözesanen Aufarbeitungskommission und der Betroffenenvertretung: „Die Mitglieder beider Gremien stehen dafür, dass eine unabhängige Aufarbeitung im Erzbistum Paderborn jetzt gut aufgegleist ist.“

Nach dem Abschluss der Weltsynode und bei der Fortführung des Synodalen Weges müsse die unabdingbare Voraussetzung allen Austausches sein, die „Haltung der Synodalität konsequent zu verinnerlichen“, forderte Generalvikar Dr. Michael Bredeck. Wenn es gelinge, eine Kultur des Aufeinander-Hörens und des Gelten-Lassens der anderen Meinung zu etablieren, leiste Kirche einen Vorbild-Beitrag für das gesellschaftliche Zusammenleben.

Sie haben diese Führungsrolle angenommen und in ihrem ersten Jahr bemerkenswert ausgefüllt“, lobte Dechant und Domkapitular Benedikt Fischer den Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz.
Foto / Quelle: Erzbistum Paderborn

Die in der kirchlichen Statistik sichtbar werdenden Verluste könnten zu Recht beklagt werden, erklärte Dr. Bredeck. Klagen koste jedoch viel Kraft. „Diese Kraft brauchen wir, um unter veränderten gesellschaftlichen und demografischen Bedingungen als Kirche wirksam zu bleiben. Ich bin fest davon überzeugt, dass das geht – auch wenn wir quantitativ weniger werden.“ Die Botschaft Jesu sei ursprünglich nicht in eine große Organisation hineingepflanzt worden, führte Generalvikar Dr. Bredeck abschließend aus: „Sie war und ist wie das Senfkorn, das Jesus im Gleichnis nennt: das kleinste aller Samenkörner, aber daraus wächst etwas ganz Großes.“

Sich verändernde Pastoral

Auch Dechant und Domkapitular Benedikt Fischer ging in seinem Grußwort auf eine sich verändernde Pastoral ein: „Wir alle wissen, dass wir nicht einfach so weiter machen können, wie es bislang durchaus gut und richtig war“, so der Leiter des Dekanates Paderborn. Dass Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz alle Dekanate besucht habe, zeige dessen Willen, das komplexe Gebilde des Erzbistums von innen her kennen zu lernen, damit zu fällende Entscheidungen ein gutes Fundament haben. „Sie haben diese Führungsrolle angenommen und in ihrem ersten Jahr bereits bemerkenswert ausgefüllt“, lobte Dechant Benedikt Fischer zum Abschluss den Paderborner Erzbischof.

Der Neujahrsempfang erhielt traditionell auch königlichen Glanz: Ende 2024 haben rund 1.500 Königinnen und Könige die Aktion Dreikönigssingen bundesweit in Paderborn eröffnet. Jetzt brachten Sternsingerinnen und Sternsinger aus der Paderborner Innenstadtpfarrei St. Liborius den Segen „Christus mansionem benedicat“ ins Liborianum. Die Gäste des Neujahrsempfangs unterstützten die Aktion, bei der die Mädchen und Jungen in diesem Jahr unter dem Motto „Erhebt euere Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ auf die Straße gegangen sind.

pdp

Zahlen und Daten

Zum Neujahrsempfang gehört auch eine Übersicht über statistische Angaben zum Stichtag 31. Dezember 2024, die Generalvikar Dr. Michael Bredeck und Generalvikar Thomas Dornseifer präsentierten:

Priester gesamt: 715, davon im aktiven Dienst: 451, davon im Ruhestand: 260
Altersdurchschnitt
gesamt: 64
im aktiven Dienst: 55,8
im Ruhestand: 79
Ständige Diakone
gesamt: 176, davon im aktiven Dienst: 122 (davon 8 hb.), davon im Ruhestand: 45
Altersdurchschnitt
gesamt: 67,3
im aktiven Dienst: 63,2
im Ruhestand: 79,5
Veränderungen 
Priesterweihen: 3
Diakonenweihen
(St. Diakone): 6
Exkardinationen: –
Inkardination: –
Ruhestandseintritte (Priester): 20
Ruhestandseintritte (St. Diakone): 8
Gemeindereferentinnen / -referenten im akt. Dienst
(inkl. Gemeindeassistentinnen/ -assistenten): 257
Pastoralreferentinnen / -referenten im akt. Dienst
(inkl. Pastoralassistentinnen und -assistenten): 21

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