„Ich gehe mit Gottvertrauen und Dankbarkeit“
Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB verabschiedet sich mit einem Pontifikalamt aus Paderborn nach Osnabrück.
Zum Abschluss der Libori-Woche verabschiedete sich Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB mit einem Pontifikalamt vom Erzbistum Paderborn. Der Benediktiner war am 28. Mai 2024 zum neuen Bischof von Osnabrück ernannt worden. „Dieser Dom, die Stadt und Sie alle haben mir Heimat und das Gefühl des Angekommenseins geschenkt“, dankte Weihbischof Dominicus den zahlreichen Gläubigen im Dom und in der Live-Übertragung. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz betonte in seiner Predigt, ein Bischof müsse heute besonders „aus einer inneren Haltung der Liebe zusammenführen und zusammenhalten sowie das Verbindende stark machen“. Als Erinnerung an sein Heimatbistum begleitet Weihbischof Dominicus ein vergoldetes Turmreliquiar mit einer Reliquie des Paderborner Bistumspatrons Liborius nach Osnabrück. Ein anschließender Empfang im Liborianum bot weitere Gelegenheit, persönlich „Auf Wiedersehen“ zu sagen.
Das Ohr des Herzens neigen
Weihbischof Dominicus zelebrierte sein Abschieds-Pontifikalamt im Hohen Dom am letzten Tag der Libori-Woche 2024: „Manchmal muss man mitten im Alltag ein Fest feiern, um sich selbst fest zu machen“, erinnerte der Benediktiner an einen Rat seines früheren Priors in der Benediktinerabtei Königsmünster.
Erzbischof Dr. Bentz dankte in seiner Predigt seinem Mitbruder Dominicus für dessen „intensiven und segensreichen Dienst“ im Erzbistum Paderborn. „Wer mit Gott konkret rechnet, der wird von Gott immer wieder überrascht sein“, kommentierte der neue Paderborner Erzbischof die Ernennung von Weihbischof Dominicus zum neuen Bischof von Osnabrück. Es sei eine kostbare Erfahrung, „immer wieder ja sagen zu können zu den Veränderungen eines Lebensweges“, weil man drauf vertraue, von Gott geführt zu sein. „Wir danken dir für dieses geistliche Zeugnis, sich auf Gott einlassen zu können“, sagte Erzbischof Dr. Bentz zu seinem Mitbruder.
Im Wirken von Weihbischof Dominicus sei dessen benediktinische Prägung der rote Faden, erklärte Erzbischof Dr. Bentz: Der künftige Bischof von Osnabrück sei ein guter Zuhörer, mit dem „Ohr des Herzens“. Er gebe in all seinem Wirken Gott den nötigen Raum. Das Kirchenrecht sei für Weihbischof Dominicus eine „Ordnung, um ein Leben vor Gott und im Miteinander gut gelingen zu lassen“. Sein bischöfliches Leitwort „Durch Christus werden wir zusammengeführt“ führe Weihbischof Dominicus auch in Osnabrück weiter. „Danke für dieses Zeugnis, zusammenzuführen und zusammenzuhalten“, unterstrich Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zum Abschluss seiner Predigt die aktuellen Herausforderungen der Kirche.
Das letzte Wort im Gottesdienst gebührte dem scheidenden Weihbischof: Wenn er jetzt nach Osnabrück gehe, bleibe ein Teil seines Herzens an der Pader und auch in Meschede, betonte der frühere Benediktinerabt: „Die Benediktinerabtei Königsmünster ist und bleibt meine geistliche Heimat. Seit über vierzig Jahren – mehr als die Hälfte meines Lebens – gehöre ich ihr an“.
Viele Zeichen der Verbundenheit
Er habe vielen Menschen „Danke“ zu sagen, so Weihbischof Dominicus weiter: zunächst seiner Familie, die ihn auf seinen Lebensweg gebracht habe, und seinen Mitbrüdern und Äbten in Königsmünster. Ebenso dankte der scheidende Weihbischof auch Erzbischof em. Hans-Josef Becker, der ihn zu seinem Offizial und Weihbischof gemacht habe, für dessen Vertrauen. Der neue Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz habe im Gottesdienst seine Wertschätzung für sein Wirken im Erzbistum ausgedrückt. Auf der Ebene der Deutschen Bischofskonferenz freue er sich weiter auf ein offenes Miteinander, sagte der künftige Bischof von Osnabrück.
„Auf meine Mitarbeitenden in den verschiedenen Bereichen meines Einsatzes im Erzbistum war in den letzten elf Jahren immer Verlass“, lobte Weihbischof Dominicus einen wichtigen Stützpfeiler seiner Arbeit. Er vergaß auch nicht den Dank für alle Worte und Zeichen der Verbundenheit in den letzten Tagen. „Ich gehe mit viel Gottvertrauen und Dankbarkeit. Von Paderborn nach Osnabrück ist es nicht weit. Ich würde mich freuen, Sie dort zu treffen. Gottes Segen für Sie und: Auf ein Wiedersehen!“, schloss Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB seine mit Applaus bedachten Dankesworte.
Liborius-Reliquie erinnert ans Erzbistum
Auch in seiner neuen Heimat kann der Bischof von Osnabrück auf den Beistand des heiligen Liborius als Patron des Erzbistums, der Stadt und des Doms Paderborn zählen. Die beiden Generalvikare Monsignore Dr. Michael Bredeck und Prälat Thomas Dornseifer überreichten dem scheidenden Weihbischof im Gottesdienst ein besonderes Abschiedsgeschenk vom Erzbistum und Domkapitel: ein vergoldetes Turmreliquiar mit gotischen Architekturformen, das aus dem Bestand des Erzbischöflichen Diözesanmuseums stammt. Das ovale Schaugefäß gibt den Blick frei auf eine Reliquie des heiligen Liborius. Entstanden ist das Reliquiar mutmaßlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Reliquie werde einen Ehrenplatz in seiner Hauskapelle in Osnabrück bekommen, freute sich Weihbischof Dominicus über das Geschenk, das direkt zum Einsatz kam: Den Schlusssegen an die Gläubigen im Dom und in der Live-Übertragung erteilte er mit dem Reliquiar in Händen.
Neben Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz standen einige weitere Konzelebranten am Altar: der emeritierte Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, der emeritierte Weihbischof Hubert Berenbrinker, die Paderborner Weihbischöfe Matthias König und Josef Holtkotte, der Osnabrücker Weihbischof und Noch-Diözesanadministrator Johannes Wübbe und Abt Cosmas Hoffmann aus der Benediktdinerabtei Königsmünster.
Die Amtseinführung von Bischof Dominicus im Bistum Osnabrück ist am Sonntag, 8. September 2024, um 15 Uhr im Dom St. Petrus in Osnabrück. Gläubige können unter www.bistum-osnabrueck.de/live-gottesdienste im Stream live dabei sein.
pdp
Vita Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB
Dr. Dominicus Meier OSB wurde am 10. Juli 1959 in Finnentrop-Heggen als Michael Meier geboren. Aufgewachsen in Grevenbrück, machte er 1982 sein Abitur am Klemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg. Im selben Jahr trat er in die Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede ein und nahm den Ordensnamen Dominicus an. Von 1983 bis 1988 studierte er Theologie und Philosophie in Würzburg und Münster. Das Sakrament der Priesterweihe empfing er am 14. Januar 1989 durch den Bischof des Bistums Münster, Bischof Dr. Reinhard Lettmann, in der Abtei Königsmünster. Nach seiner Priesterweihe schloss er ein Promotionsstudium in Salzburg an und wurde 1991 zum Doktor der Theologie promoviert. Von 1989 bis 1991 war er zudem Diözesanrichter am Erzbischöflichen Diözesangericht Salzburg. Im Jahr 1992 begann er seine Tätigkeit als Ehebandverteidiger am Erzbischöflichen Diözesangericht Paderborn – eine Aufgabe, die er bis zum Jahr 2001 ausübte, ab 1994 war er Kirchenanwalt (Promotor iustitiae). In Münster absolvierte er von 1995 bis 1997 ein Aufbaustudium Kanonisches Recht und schloss dieses mit der Promotion zum Lic. iur. can. ab. 1999 folgte die Habilitation im Fach Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Papst Franziskus ernannte Dr. Dominicus Meier OSB am 15. Juli 2015 zum Titularbischof von Castro di Sardegna und zum Weihbischof in Paderborn. Am 21. Juni 2021 wurde Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB von Papst Franziskus zum Richter am Obersten Gericht der Apostolischen Signatur ernannt. Am 28. Mai 2024 wurde Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB von Papst Franziskus zum neuen Bischof von Osnabrück ernannt.