„Gehen hier bald die Lichter aus?“, lautet die Frage, die die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege anlässlich der „Black Week“ stellt. Zur Teilnahme an der Aktion sind in dieser Woche Träger und Einrichtungen aufgerufen.
Foto / Quelle: Freie Wohlfahrtspflege NRW

In Kitas drohen die Lichter auszugehen

Das Erzbistum Paderborn unterstützt Protestaktionen der Freien Wohlfahrtspflege / „Black Week“ rückt existenzielle Notlage der Kitas in den Fokus

Paderborn

In NRW startet heute die „Black Week“. Mit der Aktion will die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege auf Fachkräftemangel, Finanzierungs- und Versorgungslücken sowie zu viel Bürokratie innerhalb sozialer Einrichtungen, darunter vor allem Kindertagesstätten, hinweisen. Das Erzbistum Paderborn schließt sich der „Black Week“ an. Gemeinsam und lautstark soll mit Aktionen vor Ort auf die existenzielle Notlage der Kitas aufmerksam gemacht werden. Ein Höhepunkt der Aktionswoche ist für Freitag geplant. Dann sollen in Kitas vor Ort sowie in sozialen Netzwerken schwarze Plakate und schwarze Postings auf die Gefahr hinweisen, dass es in Kitas bald „sehr dunkel“ werden könnte.

Den Fokus auf Probleme wie den Fachkräftemangel zu legen, empfindet Generalvikar Thomas Dornseifer als besonders wichtig: „Der Fachkräftemangel betrifft viele Kindertageseinrichtungen in NRW – auch jene in Trägerschaft katholischer Kirchengemeinden. Als Erzbistum Paderborn unterstützen wir die Black Week daher, um auf diese existenzielle Not, die Mitarbeiter, Eltern und Kinder gleichermaßen belastet, aufmerksam zu machen“, erklärt Generalvikar Thomas Dornseifer.  

Immenser Druck auf alle Beteilligten

Die Freie Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen weist zur Ankündigung der „Black Week“ in Schreiben an Eltern von Kita-Kindern sowie an die Träger und Leitungen von Kitas darauf hin, dass die schwierige Situation inzwischen auch für Eltern bereits erhebliche Auswirkungen habe. „Insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels mussten und müssen in vielen Kitas Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungszeiten eingeschränkt werden bzw. gänzlich ausfallen. Dadurch entsteht ein immenser Druck auf alle Beteiligten“, heißt es in dem Brief an die Eltern. Diese werden eingeladen, sich an den Aktionen zu beteiligen, „um das gemeinsame Anliegen von Trägern, Mitarbeitenden und Eltern mit Blick auf die Sicherung der Qualität und Zuverlässigkeit der Angebote mit allen Kräften zu unterstützen und an die Politikverantwortlichen heranzutragen.“

Generalvikar Dr. Michael Bredeck ergänzt: „Als Erzbistum unterstützen wir den Bereich Kindertageseinrichtungen durch finanziellen, personellen und materiellen Einsatz. Wir sind jedoch darauf angewiesen, in der Politik einen verlässlichen Partner zu haben, der für eine auskömmliche Finanzierung dieses wichtigen Bereichs geradesteht.“

Zahlen

In 500 Katholischen Kindertageseinrichtungen, die von sieben gemeinnützigen GmbHs im Erzbistum Paderborn getragen werden, begleiten 7.000 Mitarbeitende 30.000 Kinder und ihre Familien. Aus dem aktuellen Finanzbericht des Erzbistums geht hervor, dass das Erzbistum Paderborn 33 Millionen Euro und damit acht Prozent seiner Einnahmen aus Kirchensteuern und Kapitalerträgen in den Aufgabenbereich der Kindertageseinrichtungen investiert.

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