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06.10.2024
Die indischen Bischöfe Marshel Kerketta (li.) und Muarel Bilung (re.) überreichen Landessuperintendent Arends (mi.) als Gastgeschenk einen traditionellen Schal.
Foto / Quelle: Lippische Landeskirche

Indische Gäste in Lippe

Neugewählte Vertreter der Gossner Kirche zum Austausch im Landeskirchenamt.

Kreis Lippe/Detmold

Der Antrittsbesuch in Deutschland führte den frisch gewählten leitenden Bischof der Evangelisch-Lutherischen Gossner Kirche (Indien), Marshel Kerketta, auch nach Lippe. Begleitet wurde er durch seinen Stellvertreter Bischof Muarel Bilung. „Für uns ist es eine große Ehre, Sie schon so bald nach Ihrer Wahl als unsere Gäste der Lippischen Landeskirche begrüßen zu können“, sagte Landessuperintendent Dietmar Arends zum Auftakt des partnerschaftlichen Austauschs beim offiziellen Besuch im Landeskirchenamt.

Großes Interesse weckte bei allen Teilnehmern die jetzige politische Situation in Indien nach der letzten Wahl. „Indien ist weltweit die größte Demokratie, aber im hindu-nationalen Staat gibt es fundamentalistische Kräfte, die es Minderheitsgruppen wie Christen und Muslimen zunehmend schwer machen“, berichtete Bischof Marshel Kerketta. „Dennoch entfaltet die Gossner Kirche ihr Gemeindeleben und ihre diakonischen Projekte eigenständig und wächst in ihrer Mitgliederzahl“, sagte Christian Reiser, Direktor der Gossner Mission, der die Gäste nach Detmold begleitete.

Gestaltung der Partnerschaft

Auch die Gestaltung der Partnerschaft zwischen der Lippischen Landeskirche und der indischen Gossner Kirche war Thema des Gesprächs. „Der persönliche Austausch ist unerlässlich dafür, dass wir voneinander lernen und am Ergehen der Partner anteilnehmen, betonte Dieter Bökemeier, Landespfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration. „Das gilt besonders in Zeiten, in denen unsere Geschwister in Indien zunehmend staatliche Repressalien erdulden müssen.“

Die Gossner Kirche ist eine „Adivasi-Kirche“: Mehr als 90 Prozent ihrer rund 350.000 Mitglieder sind Adivasi (indigene Bevölkerung). Die Gossner Mission (Berlin) unterstützt die selbständige Kirche zum Beispiel mit Bildungs-, Gesundheits- und Entwicklungsprojekten. Namensgeber war vor fast 190 Jahren der Berliner Missionar Johannes Evangelista Goßner.

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