Jacobs Weg zur Erstkommunion
Das Erstkommunion-Motto des Bonifatiuswerkes „Du gehst mit“ begleitete die Kinder durch ihre Vorbereitungszeit.
Jacob öffnet seine Hände und streckt sie dem Priester entgegen. Mit seinem dunkelblauen Anzug steht er in der Kirche und schaut nach vorne. Gleich ist es so weit: Er empfängt zum ersten Mal die heilige Kommunion. So stellt es sich der achtjährige Jacob Düsener vor, wenn er und etwa 70 weitere Kinder in der Gemeinde Ense bei Werl zur Erstkommunion gehen werden.
Heute, wenige Wochen vor dem großen Tag, hat Jacob noch keinen Anzug an, sondern Jeans und Pullover. In der Heilig-Geist-Kirche in Bilme sitzt er mit seiner Mutter in der zweiten Reihe. Es ist der letzte Vorbereitungsgottesdienst vor seiner Erstkommunion. Danach folgen noch die Beichte und ein paar Gruppenstunden mit Gemeindereferentin Katrin Kokenkemper. Sie erzählt: „Die Kinder sind so interessiert, fragen viel und ihre Eltern begleiten sie auf ihrem Weg. Das passt auch gut zum Erstkommunion-Motto vom Bonifatiuswerk!“ Das steht auf der selbst gestalteten Pinnwand: „Du gehst mit!“ Die Erzählung aus der Emmaus-Geschichte, in der der auferstandene Jesus zwei Jünger begleitet, macht deutlich, dass Jesus in allen Lebensfragen dabei ist und dass Menschen in unserem Umfeld nötig sind, die uns unterstützen. So wie Jacobs Mutter, Kerstin Düsener. „Ich kann mich selbst noch an meine Erstkommunion erinnern und weiß, wie viel es einem bedeutet. Deswegen ist es für mich selbstverständlich, meinen Sohn zu begleiten“, sagt sie.
Die Heilig-Geist-Kirche ist gut gefüllt und die Kinder tuscheln. Dann kommt Pastor Carsten Scheunemann herein – jetzt geht der Gottesdienst los. Ruhe kehrt ein. Jacob beobachtet das Geschehen und obwohl er die Abläufe kennt, orientiert er sich an einem kleinen Plan, der vor ihm liegt: „So weiß ich genau, wann ich was sagen muss und welches Gebet als nächstes kommt.“ Besonders während des Glaubensbekenntnisses und der Wandlung ist es still in den Bänken.
Jacob schaut genau nach vorne, um zu beobachten, was passiert. Anschließend beginnt die Kommunionausteilung und damit auch wieder das Getuschel in den Bänken.Manche Eltern gehen zur Kommunion, manche bleiben sitzen. Die Kinder wollen alle nach vorne und holen sich beim Priester ihren Segen – noch, denn bald schon dürfen auch sie den Leib Christi empfangen. Jacob freut sich darauf. „Ich frage mich, wie das wohl schmeckt und wie es sich anfühlt, eine Hostie zu essen.“ Außerdem will er noch wissen, warum manche Eltern stehen bleiben, nachdem sie die Kommunion empfangen haben. Seine Mutter antwortet, dass sich viele noch einmal bei Jesus bedanken, die Kommunion empfangen zu haben und damit ein Teil von ihm sein zu dürfen.
Manchmal vergisst Jacob noch, seine Hände zu falten oder er macht das Kreuzzeichen zu früh. Andere Kinder sind auch noch unsicher. Immer wieder schauen sie dann zu ihren Eltern, auf Katrin Kokenkemper oder auf Pastor Scheunemann, damit sie sich wieder orientieren können. Aber eine Sache, das Lied „Du gehst mit!“, das können sie besser als ihre Eltern. Auswendig singen sie laut: „Dir darf ich Vertrauen schenken, du wirst meine Schritte lenken, lässt mich nie allein, willst mir Begleiter sein. Schritt für Schritt: Du gehst mit! Schritt für Schritt: Du gehst mit!“