Keine Drohnenshow zu Libori
Betriebsausschuss und Ausschuss für Märkte und Feuerwehr lehnte Antrag ab.
Zum Liborifest vom 26. Juli bis 3. August in diesem Jahr wird es zum Abschluss keine Drohnenshow geben, sondern wie gewohnt das große Libori-Sparkassen-Musik-Feuerwerk. Einstimmig hat der Betriebsausschuss und Ausschuss für Märkte und Feuerwehr einen entsprechenden Antrag der Fraktion „FÜR Paderborn“ abgelehnt. Zuvor hatte der Paderborner Stadtrat den FÜR-Antrag zur Beratung in den Fachausschuss verwiesen.
Für das veranstaltende Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing hatte zuvor dessen Leiter, Jens Reinhardt, zum Thema Stellung genommen. Man beobachte den Markt sehr aufmerksam und sei vorurteilsfrei für entsprechende Innovationen offen. Zum jetzigen Zeitpunkt würde jedoch eine Reihe von Gründen gegen eine Drohnenshow sprechen. Reinhardt nannte unter anderem die Kosten. Eine vom Umfang her vergleichbare Drohnenshow koste etwa das Dreifache des Libori-Sparkassen-Musik-Feuerwerks. Eine Drohnenshow sei am Standort in der Nähe des Liboriberges nicht durchführbar – Drohnen dürften nicht über Menschenmassen fliegen, der Funkverkehr zu den Drohnen könne durch Oberleitungen und Bahnstrecke beeinträchtigt werden.
Eingeschränkte Sichtbarkeit
Reinhardt führte außerdem die eingeschränkte Sichtbarkeit an. Während das Libori-Feuerwerk, das im letzten Jahr erstmalig vom Gelände des Leokonvikts abgeschossen worden war, weithin von allen Seiten gut sichtbar gewesen sei, seien die Effekte bei Drohnenshows nur eingeschränkt sichtbar. In der Folge sei zu vermuten, dass sich viele Zuschauer in diesem Blickwinkel konzentrierten und das Ganze dann zum Sicherheitsproblem werden könnte.
Reinhardt räumte ein, dass eine Drohnenshow beim ersten Mal sicherlich einen gewissen AHA-Effekt hervorrufe. Erfahrungen anderer Städte zeigen jedoch, dass schon beim zweiten Mal Gewöhnungseffekte auftreten und die Rückkehr zum traditionellen Feuerwerk diskutiert werde. Entgegen der Behauptung in dem FÜR-Antrag seien Drohnenshows stark wetterabhängig.
Auch auf den Sicherheitsaspekt ging der Paderborner Stadtmarketingchef ein. Professionelle Feuerwerke seien sicher und hätten nichts mit der Silvesterknallerei zu tun. Es habe bei professionellem Feuerwerken seit der Gründung der Bundesrepublik nicht so viele Verletzte gegeben, wie allein bei einem Silvester in Berlin pro Jahr. Auch die Tradition spreche gegen eine Drohnenshow. Das Libori-Sparkassen-Musik-Feuerwerk sei Kult.
Reinhardt äußerte sich auch zu den Emissionen und zum Feinstaub, die von Feuerwerken ausgehen. Die Emissionen seien beim Feuerwerk geringer als erwartet. Untersuchungen hätten gezeigt, dass die durch das Feuerwerk verursachten Emissionen bei Großveranstaltungen unter einem Prozent der Gesamtemission der Veranstaltung liegen. Auch entstehe weniger Feinstaub beim Feuerwerk als gedacht. Ein mittleres Feuerwerk für ein Stadtfest entspreche der Verbrennung von vier bis acht Säcken Holzkohle in der Größe von je zehn Kilogramm.