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Kirche des Miteinanders und der Solidarität
Gottesdienst und Begegnung von 150 Ordens-Christen mit Weihbischof Josef Holtkotte am „Tag des geweihten Lebens“.
Weihbischof Josef Holtkotte feierte zum „Tag des geweihten Lebens“ mit 150 Ordensfrauen und Ordensmännern, Mitgliedern eines Säkularinstitutes sowie „geweihten Jungfrauen“ im Hohen Dom zu Paderborn einen festlichen Gottesdienst. Das Pontifikalamt machte die Vielfalt des Ordenslebens im Erzbistum Paderborn sichtbar: Aus allen Regionen kamen Schwestern und Brüder der unterschiedlichen Ordensgemeinschaften und geistlichen Gemeinschaften, feierten gemeinsam Gottesdienst, stärkten einander durch die Begegnung. Weihbischof Holtkotte rief die Ordens-Christen dazu auf, durch ihr Wirken „die Gesichtszüge Jesu Christi, sein Handeln, seine Art, auch in unserer Zeit erkennbar und deutlich zu machen“. Der Paderborner Weihbischof bekräftigte: „Als Ordens-Christen stehen Sie für eine Kirche des Miteinanders und der Solidarität“.
„Erfinderisch“ hätten Ordens-Christen zu allen Zeiten Probleme angepackt, bei denen andere oft hilf- oder herzlos zugeschaut hätten, erinnerte Weihbischof Josef Holtkotte in seiner Predigt. Der Bischofsvikar für gesellschaftliche und soziale Fragen im Erzbistum Paderborn mahnte, das Leben der Menschen ernst zu nehmen sowie die Sorgen, Nöte und Ängste der Menschen wahrzunehmen. Genau dann sei die Kirche „Weg und Bewegung Jesu“, dann verkünde sie einen Glauben, der vertrauensvoll, getröstet und froh leben lasse.
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Ordens-Christen würden ihren Glauben lebendig halten, Einheit leben, Glaube, Hoffnung und Liebe weitertragen sowie Frieden weitergeben, würdigte Weihbischof Josef Holtkotte die Frauen und Männer im Stand des geweihten Lebens. Es seien „Zeichen gelebter Berufung“, wirklich den Glauben zu teilen und den Nächsten mit den Augen Jesu zu sehen. „Sie alle haben sich an Gott gebunden, weil Sie Hoffende und Glaubende sind, weil Sie Ihr Herz teilen wollten und Gottes Liebe weiterschenken, im Gebet, Tun, im Denken und Handeln.“
„Sehen Sie Ihre Gemeinschaft nie wie eine Wagenburg, sich abschottend, andere ausschließend oder in sich selbst verkrümmend“, forderte Weihbischof Holtkotte die Ordens-Christen auf. Es gehe nicht um lebensferne Inseln oder Oasen, die nur für Einzelne da seien. Es komme vielmehr darauf an, die Menschen im Blick zu behalten, ganz konkret in dieser Welt, mit allen Herausforderungen, Fragen und Anforderungen, die es gebe. „In mancher Gottvergessenheit und Geschichtsvergessenheit, aber auch Menschenvergessenheit muss es weiterhin Kraft und Orientierung geben, die Sie durch Kopf, Herz und Hand, durch Glaube und Gebet, in viele Dunkelheiten und Trostlosigkeiten einbringen“, unterstrich Weihbischof Josef Holtkotte zum Abschluss seiner Predigt.
Eine Schola aus Ordensfrauen unter der Leitung Sr. Theresita Maria Müller SMMP aus dem Bergkloster in Bestwig sowie Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel gestalteten den Gottesdienst musikalisch. Sr. Theresita Maria Müller SMMP und Bruder Martin Lütticke OFM trugen zu Beginn des Gottesdienstes ein Gebet zum Thema „Berufung als Ordens-Christ“ vor und entzündeten im Altarraum vier Kerzen, die für die „Evangelischen Räte“ Armut, ehelose Keuschheit, Gehorsam und Leben in Gemeinschaft leuchteten. Pater Siegfried Modenbach SAC lud als Vorsitzender der Paderborner Ordenskonferenz am Ende des Gottesdienstes zum gemeinsamen Mittagessen und zur Begegnung ein. Ministrantinnen und Ministranten aus der Gemeinde St. Marien Varensell dienten in der Heiligen Messe im Hohen Dom.
Hintergrund
Papst Johannes Paul II. initiierte 1997 weltweit den „Tag des geweihten Lebens“. Das Erzbistum Paderborn und die Paderborner Ordenskonferenz (POK) laden Frauen und Männer des geweihten Lebens anlässlich dieses Tages jährlich dazu ein, miteinander im Dom Gottesdienst zu feiern und sich anschließend in der Begegnung auszutauschen. Durch die Live-Übertragung des Pontifikalamtes mit Weihbischof Holtkotte aus der Bischofskirche des Erzbistums konnten in diesem Jahr auch zu Hause gebliebene Ordens-Christen in ihrem Kloster und ihrer Gemeinschaft den Tag des geweihten Lebens mitfeiern. Im Erzbistum Paderborn sind verschiedene Institute des geweihten Lebens / Orden ansässig. (Stand: Februar 2025) In neun Instituten des geweihten Lebens leben insgesamt an die 100 Ordensmänner (Priester und Brüder), zwei dieser Institute haben rund 40 Mitglieder (Benediktiner und Franziskaner), fünf Institute zwischen einem und fünf Mitgliedern. Insgesamt leben 850 Ordensschwestern im Erzbistum Paderborn: An die 80 Ordensfrauen in kontemplativen Ordensgemeinschaften, um die 750 Schwestern in zwölf Kongregationen als europäische Gründungen mit 34 Niederlassungen und Konventen, und in dreizehn Kongregationen der Weltkirche (eine afrikanische Kongregation und zwölf indische Kongregationen) mit 25 Konventen in Krankenhäusern sowie in Seniorenzentren, Alten- und Pflegeheimen. Zudem gibt es im Erzbistum Paderborn zwei Säkularinstitute päpstlichen Rechts mit circa 50 Frauen, zwei Gesellschaften des Apostolischen Lebens diözesanen Recht mit circa 20 Frauen und eine Kirchliche Familie des geweihten Lebens mit insgesamt fünf Frauen und fünf Männern.