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31.03.2025
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (l.) spendete in der Propsteikirche St. Magnus in Marsberg das Sakrament der Krankensalbung, rechts: Diakon Björn Kölber.
Foto / Quelle: Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn

Kirche muss Anwalt für die Würde der Schwachen sein

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz feiert am Hoffnungs-Ort Marsberg Pontifikalamt mit Krankensalbung und besucht LWL-Therapiezentrum.

Paderborn/Marsberg

Auch im Erzbistum Paderborn feiern viele „Pilger der Hoffnung“ das Heilige Jahr, jeden Monat steht ein besonderer Ort der Hoffnung im Fokus. Im März war das Marsberg im Sauerland, das mit dem St.-Marien-Hospital und als großer Standort für die LWL-Einrichtungen Ort der Hoffnung für Kranke und Pflegende ist. Zum Abschluss des „Hoffnungs-Monats“ begrüßte Propst Meinolf Kemper am Samstag, 29. März 2025, „unseren Nachfolger der Apostel“ in der Stadt an der Diemel: Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz spendete in einem feierlichen Pontifikalamt in der Propsteikirche St. Magus Menschen die Krankensalbung und dankte allen, die „Gottes Zuwendung und Zärtlichkeit“ in Situationen der Krankheit spürbar machen.

Wenn der Erzbischof als Gast kommt, sind üblicherweise auch Ehrengäste geladen. Das waren an diesem Tag ausdrücklich die Menschen, „die heute die Krankensalbung empfangen, ebenso ihre Begleiterinnen und Begleiter“, sagte Propst Kemper. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz betonte zu Beginn, dass ein Gottesdienst mit Krankensalbung ein passender Akzent in der österlichen Bußzeit sei: „Gott ist gerade inmitten unserer Bedrängnis ein zugewandter Gott. Wir haben Grund zur Hoffnung. Und der Grund unserer Hoffnung ist Christus selbst.“

Seine Predigt begann der Paderborner Erzbischof mit einem Rückblick: Er habe nach seiner Priesterweihe oft eine pflegebedürftige, körperlich stark eingeschränkte ältere Dame besucht. Auf die Frage, wie sie diesen Alltag trage, habe sie mit Blick auf ein Kruzifix gesagt: „Er schaut mich an und ich schaue ihn an.“ Der Blick auf den Gekreuzigten könne ein Wegbegleiter im Leiden sein, erklärte Erzbischof Dr. Bentz: „Christus geht mit. Gerade in den Momenten, in denen der leidende Mensch auf sich selbst geworfen ist, in denen er aushalten und zulassen muss, Dinge nicht mehr selbst zu können, ist Christus da.“

Engel der Hoffnung sein

Der Paderborner Erzbischof betonte zugleich, dass die Zuwendung Gottes „kein rein innerliches Geschehen“ sei: „Wir selbst sind aufgerufen, Menschen spüren zu lassen, dass Gott Zuwendung ist. Gottes Nähe zeigt sich daran, dass wir anderen Nähe schenken. Dann spüren Menschen die Zärtlichkeit und Zuwendung Gottes“, machte Erzbischof Dr. Bentz deutlich.

Papst Franziskus habe Ärztinnen und Ärzte, Pflegende und Seelsorgende als „Engel der Hoffnung“ für kranke Menschen bezeichnet. „Hoffnungsorte entstehen überall dort, wo diese Engel der Hoffnung auf leidende Menschen treffen“, bekräftigte der Paderborner Erzbischof. Allen, die in der Begleitung kranker Menschen „nicht nur das Notwendige tun, sondern einen Überschuss an Zuwendung geben“, dankte Erzbischof Dr. Bentz ausdrücklich. Dieses Mehr an Zuwendung lasse sich in keiner Pflegeakte dokumentieren.

Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz feierte in der Propsteikirche St. Magnus in Marsberg ein feierliches Pontifikalamt.
Propst Meinolf Kemper bei der Krankensalbung.
Marsberg war im Monat März Ort der Hoffnung für Kranke und Pflegende. Zum Abschluss kam Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz nach Marsberg, hier beim Schlusslied vor der Muttergottes.
Besuch aus Paderborn: Konzelebranten, liturgische Dienste und Messdienerinnen und Messdiener mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (M.) vor der Propsteikirche St. Magnus.

Stark machen für die Würde der Schwachen

Wenn es darum gehe, die Zuwendung Gottes in der Welt sichtbar zu machen, dann brauche es die Kirche als Anwalt für diese Engel der Hoffnung und als Anwalt für die Würde der Schwachen, unterstrich Erzbischof Dr. Bentz: „Kirche ist überall dort ein Ort der Hoffnung, wo sie sich stark macht für die Schwachen.“ Zum Abschluss seiner Predigt wies Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz ausdrücklich auf die Wichtigkeit des Gebets hin: „Zu Engeln der Hoffnung werden wir auch dann, wenn wir einander im Gebet tragen.“

Nach der Predigt spendeten Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und die Konzelebranten rund 50 Menschen die Krankensalbung, auch im Marienhospital wurde das Sakrament gespendet. Bei der Krankensalbung werden die Menschen mit drei Kreuzen gesalbt: auf der Stirn und in den Handinnenflächen. Das Sakrament der Krankensalbung sei „kein Sakrament auf Abstand, sondern eine Ermutigung“, hatte der Paderborner Erzbischof in der Predigt betont.

Ermutigung und Stärkung

Eine Stärkung in Gemeinschaft schloss sich nach dem Gottesdienst für die Menschen, die das Sakrament empfangen hatten, mit ihren Begleitungen an: Beim gemeinsamen Mittagessen mit Erzbischof Dr. Udo Markus Benz in der Alten Propstei nutzte dieser die Möglichkeit, auch persönlich mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Zur Erinnerung nahmen einige auch Selfies mit dem Paderborner Erzbischof mit nach Hause.

Der Tag in Marsberg ging für den Gast aus Paderborn im Anschuss noch weiter: Gemeinsam mit Propst Meinolf Kemper und Diakon Björn Kölber, Katholischer Seelsorger der LWL-Einrichtungen Marsberg, besuchte Erzbischof Dr. Bentz das LWL-Therapiezentrum und kam – neben einer Führung durch das Zentrum – mit der Leitung und Mitarbeitenden ins Gespräch. Vor allem aber hatten Patienten die Möglichkeit, sich mit Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz über Hoffnung auszutauschen.

pdp
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