Letzter Monat vor dem Umbau
Die Höhepunkte im Januar im LWL-Museum in der Kaiserpfalz.
Im neuen Jahr hält das LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn ein letztes Mal ein Programm bereit, bevor es am 27. Januar schließt. Dann dürfen sich Besuchende auf die große Ausstellung zum Westfalen-Jubiläum freuen, die am 15. Mai eröffnet.
Zuvor erfahren Kinder und Erwachsene im Januar bei Führungen und Kreativangeboten mehr über das mittelalterliche Paderborn und das Leben zur Zeit Karls des Großen. Ein Veranstaltungshöhepunkt ist der Workshop zu historischen Textiltechniken (25.1.). Hier lernen Jugendliche und Erwachsene das Handwerk mit dem Sprang, einer alten Technik zur Herstellung von Stretchtextilien.
Los geht es im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch (1.1., Neujahr) um 15 Uhr mit der Führung „Die Paderborner Königspfalzen“. Paderborn war im Mittelalter ein bevorzugter Aufenthaltsort von Königen und Kaisern. Zwei königliche Palastanlagen – die Pfalzen – wurden hier bei Ausgrabungen entdeckt.
Pfalz des 11. Jahrhunderts
Die ältere stammt aus der Zeit Karls des Großen. Von der jüngeren Pfalz waren viele Mauerteile so gut erhalten, dass sie neu errichtet und die alten Mauern dabei einbezogen werden konnten. Diese Pfalz des 11. Jahrhunderts steht bei dieser Tour für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren im Mittelpunkt. Im Vergleich mit der karolingischen Anlage werden Wandel und Kontinuität im Wohnen und Repräsentieren im Mittelalter deutlich.
Am Sonntag (5.1.) um 15 Uhr dreht sich bei der Führung „Eine Hand wäscht die andere“ alles um das Körperbewusstsein und den Stellenwert von Gesundheit und Hygiene im Mittelalter. Stank es in den Straßen Paderborns tatsächlich „bis zum Himmel“? Wie schützte man sich vor Krankheit, Schmutz und Ansteckung? Was bedeutete es, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten konnte? Dem versucht dieser Rundgang für Familien mit Kindern ab 8 Jahren auf den Grund zu gehen.
Zur „Archäologie am Abend“ lädt das Museum am Mittwoch (8.1.) um 17 Uhr ein. Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren geht es bei einem Rundgang zu den Originalschauplätzen der Paderborner Stadtgeschichte. Bei der Führung lernen die Teilnehmenden Paderborn von einer neuen Seite kennen. Treffpunkt ist der Museumseingang. Für einen anschließenden Museumsrundgang hat das Museum bis 20 Uhr geöffnet.
Am Sonntag (12.1.) wandeln die Teilnehmenden in einer Führung um 15 Uhr „Zwischen Reich und Kirche“. Bischof Meinwerk gilt als einer der großen Reichsbischöfe im Hochmittelalter. Kaum ein anderer verstand es wie er, kirchliche und weltliche Macht zu verbinden. Ein Rundgang durch die spätottonische Pfalz und die Bartholomäuskapelle veranschaulicht Meinwerks Leben und Wirken. Die Architektur dieser Gebäude, aber auch Funde aus der Zeit geben Einblick in die Rolle Paderborns als kaiserliche Residenzstadt und zeugen von ihrem Aufschwung in den Bereichen Kunst und Bildung.
„Weg mit dem faden Brei“ heißt es am Sonntag (19.1.) ab 15 Uhr. Die Mitmach-Führung für Familien mit Kindern ab 8 Jahren beantwortet Fragen wie: Was kam bei königlichen Empfängen in der Pfalz auf den Tisch? Und welche Gewürze verfeinerten damals bereits die Speisen der Paderborner? Daneben werden auch der Tast- und Geruchssinn der großen und kleinen Besucher:innen vor eine Herausforderung gestellt.
Historische Textiltechnik
Am Samstag (25.1.) von 10 bis 13 Uhr können Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren im Workshop „Historische Textiltechniken – Sprang“ selbst aktiv werden. Sprang ist eine seit der Bronzezeit bekannte Technik zum Anfertigen von lockeren Beuteln oder Haarnetzen. Man braucht weder Webstuhl noch Nadel, das Werkzeug sind die eigenen Hände. Im Kursus wird ein kleiner Beutel gefertigt. Sollte er nicht fertig werden, kann die Arbeit zu Hause problemlos fortgesetzt werden. Der Workshop ist für Anfänger:innen geeignet und kostet 15 Euro inklusive Führung durch das Museum, zuzüglich Museumseintritt. Eine Anmeldung ist bis zum 22.01. per Mail an kaiserpfalzmuseum@lwl.org oder telefonisch unter 05251 1051-25 möglich.
Zum Ende des Monats am Sonntag (26.1.) um 15 Uhr erhalten Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren Einblicke in „Die Pfalz Karls des Großen“. Im Mittelalter reisten die Könige von Ort zu Ort, um ihr Reich zu verwalten, Recht zu sprechen oder sich mit Beratern und Gesandten zu treffen. Ein Netz von Stützpunkten – die Pfalzen – diente dem Herrscher und seinem Gefolge dabei als zeitweilige Unterkunft. Eine von ihnen, Paderborn, nahm als Burg Karls des Großen eine besondere Stellung ein. Der Rundgang durch die Ausstellung und die karolingische Pfalz gibt Einblicke in die frühmittelalterliche Geschichte.
Schließung wegen Umbau
Ab Montag (27.1.) ist das LWL-Museum in der Kaiserpfalz wegen des Umbaus für die neue Sonderausstellung geschlossen. Vom 16. Mai bis zum 1. März 2026 erwartet die Besuchenden die Schau „775 – Westfalen. Die Ausstellung“ zum Jubiläum der Region. Von der Ersterwähnung der Westfalen bis hin zu modernen Entwicklungen werden die Exponate Geschichten von Tradition, Wandel und Identitäten erzählen und die facettenreiche Entwicklung dieser einzigartigen Region erlebbar machen. Bis zur Schließung des Museums im Januar besteht noch die Möglichkeit, den Quellkeller zu besichtigen. Der Quellkeller wird während der Sonderausstellung nicht zugänglich sein.