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05.09.2024
Der LWL will das Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck übernehmen.
Foto / Quelle: Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck

LWL will das Sauerländische Besucherbergwerk übernehmen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will das Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck in Bestwig-Ramsbeck zum 1. Juli 2025 einschließlich des vorhandenen Personals übernehmen.

Bestwig/Bocholt

Das bestehende Museum soll unter dem Namen „LWL-Museum Erzbergwerk Ramsbeck“ neunter Standort der LWL-Museen für Industriekultur werden. Die Vorlage sieht außerdem vor, dass sich der Hochsauerlandkreis und die Gemeinde Bestwig als bisherige Gesellschafter mit insgesamt 500.000 Euro pro Jahr an den laufenden Betriebskosten beteiligen. Der LWL, der das Personal im Museum auf 12,5 Planstellen ausbauen will, trägt rund 1,1 Millionen Euro pro Jahr. Pläne, das Museum neu auszurichten und zu sanieren, die die bisherigen Geselleschafter und LWL gemeinsam entwickelt haben, sollen zurückgestellt werden, bis Förder- und Drittmittel bei Land und Bund eingeworben werden können.

„Das Sauerländische Besucherbergwerk Ramsbeck repräsentiert die bergwirtschaftliche Bedeutung der gesamten Region Südwestfalen und steht gleichzeitig für ihren Strukturwandel. Das Museum vertritt den bedeutenden Erzbergbau in Westfalen und schließt damit eine Lücke im Themenspektrum der LWL-Industriemuseen“, sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL. „Das Bergwerk ist eine echte Bereicherung für die LWL-Industriemuseen und kann bald auf Augenhöhe mit den anderen acht Industriemuseen arbeiten.“

Über 800 Jahre Geschichte

Als Erzbergwerk gilt das Museum als Pendant zum LWL-Museum Henrichshütte Hattingen und hat eine inhaltliche Anbindung an die drei LWL-Museen für Industriekultur Zeche Zollern in Dortmund, Zeche Hannover in Bochum und Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis). „Mit seiner außergewöhnlichen, über 800 Jahre währende Geschichte ist das ehemalige Erzbergwerk besonders gut geeignet, alle Phasen der Industriegeschichte von der Früh- bis zur De-Industrialisierung mit interessanten und neuen Themen abzubilden“, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger im Kulturausschuss. „Außerdem erfüllt sich für die LWL-Industriemuseen mit der möglichen Einfahrt in das authentische Bergwerk ein lang gehegter Wunsch, den untertägigen Betrieb zu veranschaulichen. Damit werden unsere Museen ein neues interessantes Alleinstellungsmerkmal dazu gewinnen.“

Eine bauliche und inhaltliche Neuausrichtung sei dringend notwendig und solle so bald wie möglich umgesetzt werden, hieß es im Ausschuss. Dazu gehöre die Sanierung des denkmalgeschützten Kauen- und Verwaltungsgebäude. Dieses 1957 errichtete Gebäude sei vor allem hinsichtlich seiner energetischen Qualität, seiner barrierefreien Erschließung, des Brandschutzes und der Qualität der Technischen Gebäudeausrüstung stark sanierungsbedürftig. Damit alle Aufgaben eines modernen Museumsbetriebes umgesetzt werden können, sei mittelfristig eine Erweiterung mit Flächen für Gastronomie, Museumspädagogik und Sonderausstellungen geplant. Die Dauerausstellung solle inhaltlich und didaktisch überarbeitet werden und dabei das Thema „Ressourcen“ in den Mittelpunkt stellen.

Hintergrund

Über das Museumsprojekt entscheidet im LWL endgültig sein Landschaftsausschuss am 24. September. Zum Museum gehören neben allen obertägigen auch die untertägigen Anlagen und das Grubenfeld Ramsbeck 1.

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