
Malteser Helfer für außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet
22 Malteser aus Paderborn unter den Geehrten.
63 Malteser aus der ganzen Erzdiözese wurden für ihren großartigen persönlichen Einsatz mit der Verdienstmedaille „pro merito melitensi“ UCRAINA ausgezeichnet. Mit dieser silbernen Medaille ehrt der Souveräne Malteser Ritterorden (SMRO) Menschen für „ihre herausragende Teilnahme“ im Rahmen der Malteser Ukrainehilfe. Unter den Geehrten sind auch 22 Helferinnen und Helfer aus der Paderborner Stadtgliederung.
Die stellvertretende Diözesanleiterin Marion von Graes, der Vertreter der Deutschen Assoziation des SMRO, Philipp Freiherr von Fürstenberg und Thomas Dornseifer, Generalvikar und ebenfalls Ordensmitglied, sprachen ihren tiefsten Dank für so viel Engagement und Hingabe aus.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor drei Jahren haben die Malteser Helfer Beeindruckendes geleistet, um die ankommenden Menschen aus der Ukraine zu unterstützen und ihnen eine neue Heimat zu geben.
Zahlreiche Konvois mit Hilfsmitteln, Bekleidung, Lebensmitteln und Medikamenten wurden von Maltesern beladen und nach Polen gefahren, um die dortigen Kommunen im Grenzgebiet zu unterstützen. Hierhin waren viele Ukrainer direkt nach Kriegsausbruch geflohen. Beispielhaft schilderte Christian Weidlich, stellvertretender Beauftragter der Malteser Paderborn, mit welchen Herausforderungen und Fragen man bei der Organisation der Hilfstransporte zusammen mit der Paderborner Ukrainehilfe konfrontiert wurde.
Auch über 70 Waisenkinder, darunter sieben schwersterkrankt, wurden durch die Hilfe der Malteser in sichere Obhut gebracht. Ein aufwühlender und anstrengender Einsatz, den Thorsten Heß, ehrenamtlicher Stadtbeauftragter aus Gütersloh und hauptamtlich stellvertretender Referent Notfallvorsorge, für alle nochmal in Erinnerung rief.

Darüber hinaus wurden Geld- und Sachspenden gesammelt, Spendenaufrufe und -aktionen organisiert sowie die Solidarität mit dem ukrainischen Volk auf Friedensmärschen und bei Gedenkgottesdiensten gezeigt. So auch in Steinheim. Stellvertretend für die Steinheimer Helfer berichtete Doris Bosserhoff von den vielen Tagen bei der Sachspendenannahme und -sortierung.
Besonders beeindruckend sei die Selbstverständlichkeit und Kreativität gewesen, mit der die Malteser Helfer sofort in den Hilfe-Modus gewechselt sind. Schon wenige Tage nach dem 23. Februar 2022 wurde die Liste der Ideen und Aktionen immer länger und länger. „Eure Hilfe und Euer Anpacken werden noch lange und intensiv notwendig sein, sei es hier oder auch für die Menschen in der Ukraine – einem Land, in dem nichts mehr ist, wie es war“, sagte von Graes.
„Wir tun das mit viel Spontanität und Kreativität, aber auch mit großer Professionalität. Das gilt nicht nur für Euch, die Ihr so aktiv im Ehrenamt seid, sondern auch für die Menschen, die in der Malteser Geschäftsstelle oder in den Dienststellen arbeiten und oft im Hintergrund wirken“, ergänzte Siegfried Krix, Malteser Diözesan- und Bezirksgeschäftsführer, und berichtete von Aktionen, in den das Malteser Ehren- und Hauptamt routiniert und engagiert zusammengearbeitet hat.
Wie zum Beispiel in der Zeltstadt für Geflüchtete in Büren-Stöckerbuch. In der Notunterkunft haben die Malteser von April 2022 an ein Jahr lang, mit über 60 neu angestellten Mitarbeitenden, bis zu 600 geflüchtete Menschen aus der Ukraine betreut. Ehrenamtliche halfen bei der Ertüchtigung der Zeltstadt, beim Aufbau der Betten und Büros und organisierten kleine Feiern zu Nikolaus, Weihnachten und Neujahr.
„Eure Arbeit und Euer Engagement sind ein leuchtendes Beispiel für Menschlichkeit und Solidarität. Ihr gebt den Menschen Hoffnung und zeigt ihnen, dass sie nicht allein sind“, sagte Marion von Graes.
Nach der feierlichen Verleihung nahmen sich alle Teilnehmenden noch viel Zeit zum Austausch und den gemeinsamen Rückblick auf das Erlebte.