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26.12.2024
Der 9. Februar ist der Gedenktag der seligen Maria Theresia Bonzel.
Foto / Quelle: Archivfoto

Mit Gottvertrauen durchs Leben

Heilige sind Menschen, die ein besonders gottesfürchtiges, vorbildliches Leben geführt haben und deshalb in der katholischen Kirche verehrt werden – so wie selige Maria Theresia Bonzel.

von Christina Frampton

Mutter Maria Theresia Bonzel wurde vor elf Jahren seliggesprochen. Damit ist sie die „jüngste“ Selige im Erzbistum Paderborn. Ihr Leitspruch: „Er führt, ich gehe“, zeigt, mit welchem Gottvertrauen sie durchs Leben schritt, denn all ihr Handeln beruhte auf Gottes Führung.

Geboren wurde Regine Christine Wilhelmine, so ihr Taufname, 1830 in Olpe im Sauerland. Obwohl sie einer wohlhabenden Familie entstammte, war schon früh klar, dass dies nicht ihrem Lebensideal entsprach. Sie wollte es dem heiligen Franziskus gleichtun und ein armes Leben führen, um sich ganz auf die Anbetung Gottes und die Hilfe für Menschen in Not zu fokussieren. Zu dieser Zeit nahm Regine auch den Ordensnamen Maria Theresia an. Sie gründete zusammen mit zwei weiteren Frauen, Regina Löser und Schwester Clara Pfänder, die Ordensgemeinschaft der „Armen Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung zu Olpe“. Am 20. Juli 1863 wurde die Kongregation von Bischof Konrad Martin von Paderborn anerkannt. Anfangs kümmerten sich die Frauen um verwaiste und verwahrloste Kinder und später weitete sich ihr Aufgabenbereich auf das Gesundheitswesen aus. Mehrere Krankenhäuser konnten durch die finanzielle Unterstützung von Maria Theresia Bonzel errichtet werden.

Im Kulturkampf

Im Kulturkampf wurde um 1870 das Wirken von Ordensleuten stark eingeschränkt. Daraufhin wurden sechs Schwestern in die USA gesandt, daraus entstanden zwei große Provinzen. Heute wirkt der Orden in Deutschland, den USA und auf den Philippinen und übernimmt dort karitative Tätigkeiten in der Krankenpflege und im Bildungssektor. Mutter Maria Theresia handelte damals sehr vorausschauend, indem sie als eine der ersten Frauen 1902 eine GmbH gründete, um ihren Orden rechtlich und wirtschaftlich abzusichern. Drei Jahre später verstarb sie am 6. Februar in Olpe, wo sie auch begraben wurde. Sie war bis zu ihrem Tod Generaloberin ihres Ordens.

Der Prozess ihrer Seligsprechung begann bereits im Jahr 1961 und wurde durch den damaligen Paderborner Erzbischof Lorenz Kardinal Jaeger angeregt. Es dauerte trotzdem über 50 Jahre, bis Maria Theresia Bonzel im Auftrag von Papst Franziskus im Paderborner Dom seliggesprochen wurde. Die Generaloberin, Schwester Magdalena Krol OSF, beschrieb ihre Reaktion dazu: „Die Seligsprechung unserer Ordensgründerin Mutter Maria Theresia Bonzel ist für uns Olper Franziskane­rinnen ein Tag der Gnade. Darauf haben in besonderer Weise unsere alten Schwestern seit dem Beginn des Seligsprechungsprozesses […] gewartet und unermüdlich darum gebetet.“

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