2 Min.
24.06.2024
Der Musiker Theodor Hoffmann (Mitte) gehört mit seinen 92 Jahren fest zum Seniorenheim Haus Mutter Anna in Attendorn.
Foto / Quelle: Caritas Zentrum Attendorn

Mit Musik berühren

Theodor Hoffmann, ältester ehrenamtlich Mitarbeitender im Caritas-­Zentrum Attendorn, musiziert mit 92 Jahren regelmäßig für die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheimes Haus Mutter Anna.

Attendorn

Ob beim Tanzcafé am Keyboard, bei Singrunden in Begleitung der Mundharmonika oder bei musikalischen Nachmittagen mit Akkordeonklängen – Theodor Hoffmann lässt die Herzen der Bewohnerinnen und Bewohner höher schlagen, weckt Erinnerungen an alte Zeiten, animiert zum Mitsingen oder Tanzen. Darüber hinaus unterstützt er tatkräftig den Sozialen Dienst bei Festen und Feiern.

„Es ist schön zu sehen, dass ich durch die Musik etwas Positives bewirken kann und die Menschen Freude dabei empfinden. Man sieht immer wieder, dass Musik die Menschen verbindet und sie berührt. Musik ist eine Sprache, die jeder versteht“, ist Hoffmann überzeugt. Die Ursprünge seiner musikalischen Laufbahn liegen bei dem Akkordeon seiner Nachbarn, welches er sich hin und wieder als Kind ausleihen durfte. Die Neugierde war geweckt. „Einige Jahre später bekam ich glücklicherweise mein erstes, eigenes Akkordeon, welches mein Vater im Jahr 1948 in der Attendorner Tauschzentrale für mich erstanden hat. Das waren noch Zeiten.“

Beruflich ging es für den heute 92-­Jährigen in eine andere Richtung, er schloss seine Lehre als Schlosser und später als Maschinenbautechniker ab. Danach „konnte ich mir von meinem eigenen Ersparten ein neues Akkordeon anfertigen lassen und eine transportable, doppelmanualige Orgel kaufen. Das war schon etwas Besonderes“, erinnert sich der Rentner mit einem Lächeln. In den 1990er-­Jahren folgte dann schließlich das Yamaha-­Keyboard, das bis heute im Einsatz ist. Hoffmann, der auch ein leidenschaftlicher Sportler ist, war zudem einer der Mitbegründer der Attendorner Musikschule und unterrichtete mehrere Jahre vier Schüler im Orgelspiel.

Tiefes Verständnis

Doch der Rentner hat auch schwere Zeiten erlebt. Noch vergangenes Jahr besuchte er das Haus Mutter Anna regelmäßig als Angehöriger. Seine Ehefrau, mit der er insgesamt 64 Jahre verheiratet war, war in den letzten Jahren an Demenz erkrankt. Als seine Frau im Sommer 2023 schließlich verstarb, stellte ihr Tod einen großen Verlust dar. Gleichzeitig entwickelte Theodor Hoffmann durch die Erkrankung seiner Frau ein tiefes Verständnis für Menschen mit Demenz. „Solange ich noch Kraft und Energie habe, werde ich weiterhin Musik machen. Das gibt mir ein gutes Gefühl und ich bekomme viel zurück“, betont er.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen