Mittelalter begreifbar
Das Museum in der Kaiserpfalz des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bietet im Juli abwechslungsreiche Themenführungen an. Gleich am ersten Sonntag wird das Mittelalter für blinde und sehende Besuchende im wahrsten Sinne „be-greifbar“.
Gleich am ersten Sonntag wird das Mittelalter für blinde und sehende Besuchende im wahrsten Sinne „be-greifbar“. Die weiteren Angebote für Erwachsene und Kinder lassen die Teilnehmenden mehr über die verschiedenen archäologischen Stätten der Stadt, die Paderborner Königspfalzen sowie Gesundheit und Hygiene im Mittelalter erfahren.
Zu Beginn des Monats hält am Dienstag (2.7.) um 20 Uhr Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich von der Universität Münster den Vortrag „Eine Kölner Chronik und ihre westfälische Leserschaft. Zur Wirkungsgeschichte der „Koelhoffschen Chronik“ aus dem Jahr 1499″ im Museum. Dieser Vortrag ist eine Kooperation mit dem Altertumsverein Paderborn und der Universität Paderborn.
Archäologie am Abend
Zur „Archäologie am Abend“ lädt das Museum am Mittwoch (3.7.) um 17 Uhr ein. Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren geht es bei einem Rundgang zu den Originalschauplätzen der Paderborner Stadtgeschichte. Bei der monatlich wiederkehrenden Führung lernen die Teilnehmenden Paderborn von einer ganz neuen Seite kennen. Treffpunkt ist der Museumseingang. Für einen anschließenden Museumsrundgang hat das Museum bis 20 Uhr geöffnet.
„Die Paderborner Königspfalzen“ stehen am Sonntag (7.7.) um 15 Uhr bei einer Führung für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren auf dem Programm. Paderborn war im Mittelalter ein bevorzugter Aufenthaltsort von Königen und Kaisern. Zwei königliche Palastanlagen – die Pfalzen – wurden hier bei Ausgrabungen entdeckt. Die ältere stammt aus der Zeit Karls des Großen. Von der jüngeren Pfalz waren viele Mauerteile so gut erhalten, dass sie neu errichtet und die alten Mauern dabei einbezogen werden konnten. Diese Pfalz des 11. Jahrhunderts steht bei dieser Tour im Mittelpunkt. Im Vergleich mit der karolingischen Anlage werden Wandel und Kontinuität im Wohnen und Repräsentieren im Mittelalter deutlich.
Zum 1.000. Todestag Heinrichs II. bietet das Museum am Samstag (13.7.) ein besonderes Programm an, das sich mit dem Leben und Wirken des Kaisers befasst. Um 14 Uhr können Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren an der Kuratorenführung „Der heilige Kaiser“ teilnehmen. Um 15 Uhr geht es dann für Interessierte dieser Altersgruppe „Auf Heinrichs Spuren durch die Stadt“, um Paderborn aus einem neuen Blickwinkel zu erkunden.
Sagenhafte Quellen
Am Sonntag (14.7.) um 15 Uhr brechen Familien mit Kindern ab acht Jahren zu „Sagenhaften Quellen“ auf. Die vielen sprudelnden Quellen prägen nicht nur das Aussehen der Stadt Paderborn, sondern waren auch ein Grund dafür, dass hier zu allen Zeiten Menschen siedelten. Auch für den Bau der beiden mittelalterlichen Königspaläste spielte dieser Wasserreichtum eine besondere Rolle. In der Führung gehen Familien mit Kindern den Sagen um die Paderborner Quellen auf den Grund und erkunden gemeinsam den mystisch erscheinenden Quellkeller im LWL-Museum in der Kaiserpfalz und das Paderquellgebiet.
Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren erhalten am Sonntag (21.7.) um 15 Uhr Einblicke in „Die Pfalz Karls des Großen“. Im Mittelalter reisten die Könige von Ort zu Ort, um ihr Reich zu verwalten, Recht zu sprechen oder sich mit Beratern und Gesandten zu treffen. Ein Netz von Stützpunkten – die Pfalzen – diente dem Herrscher und seinem Gefolge dabei als zeitweilige Unterkunft. Eine von ihnen, Paderborn, nahm als Burg Karls des Großen eine besondere Stellung ein. Der Rundgang durch die Ausstellung und die karolingische Pfalz gibt Einblicke in die frühmittelalterliche Geschichte.
Libori-Woche
Wie jedes Jahr gibt es in der Kaiserpfalz zu Libori ein besonderes Programm: Zu Beginn der Libori-Woche am Samstag (27.7.) können Besuchende um 11 Uhr im Zuge der Führung „Zwischen Reich und Kirche“ mehr über Bischof Meinwerk, einen der bedeutendsten Reichsbischöfe des Hochmittelalters erfahren. Am gleichen Tag ist um 15 Uhr „Europa zu Gast im Palast“. Die Führung nimmt Erwachsene und Kinder ab acht Jahren mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit „Europas“.
Am Sonntag (28.7.) bringt die Führung „Dagegen ist (k)ein Kraut gewachsen“ um 11 Uhr die Besucher:innen zuerst zu den karolingischen Hochbeeten des Museums. Ob würziges Küchenkraut oder bittere Arznei – die Pflanzen der Hochbeete verraten hier ihr duftendes Geheimnis. Im Anschluss werden wohltuende Salben und Pfefferminzpastillen hergestellt. Ab 15 Uhr erkunden Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren erneut die „Paderborner Königspfalzen“.
Erwachsene und Jugendliche erhalten am Montag (29.7.) um 11 Uhr Einblicke in „Die Pfalz Karls des Großen“. Um 15 Uhr dreht sich dann bei der Führung „Eine Hand wäscht die andere“ alles um das Körperbewusstsein und den Stellenwert von Gesundheit und Hygiene im Mittelalter. Stank es in den Straßen Paderborns tatsächlich „bis zum Himmel“? Wie schützte man sich vor Krankheit, Schmutz und Ansteckung? Was bedeutete es, wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten konnte? Dem versucht dieser Rundgang mit allen Sinnen auf den Grund zu gehen. Am Dienstag (30.7.) findet um 11 Uhr zum zweiten Mal in diesem Monat die Führung „Sagenhafte Quellen“ für Familien mit Kindern ab acht Jahren statt.
Am Mittwoch (31.7.) werden Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren zunächst um 11 Uhr durch die „Paderborner Königspfalzen“ geführt. Ab 15 Uhr heißt es dann „Weg mit dem faden Brei“. Die Mitmach-Führung für Familien mit Kindern ab acht Jahren beantwortet Fragen wie: Was kam bei königlichen Empfängen in der Pfalz auf den Tisch? Gab es Tischsitten und Benimmregeln? Und welche Gewürze verfeinerten damals bereits die Speisen der Paderborner? Daneben werden auch der Tast- und Geruchssinn der großen und kleinen Besucher:innen vor eine Herausforderung gestellt.
Der Museumsbesuch
Für die öffentlichen Führungen gilt: sonn- und feiertags 15.00 Uhr: 2 Euro zzgl. Eintritt. Archäologie am Abend: 2 Euro zzgl. Eintritt. www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de