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02.10.2024
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine trafen sich am Biggesee.
Foto / Quelle: Ketteler-Cardijn-Werk e.V.

„Mitten im Leben – Mitten in Europa“

„Franz Hitze heute – Solidarität vor neuen Herausforderungen.“ Über dieses Thema diskutierten zum Abschluss der interkulturellen Woche rund 70 geflüchtete Personen in der Jugendherberge Biggesee.

Olpe

In unterschiedlichen Workshops unter der Leitung von Natalya Franz und ihrem Team haben die Kinder gespielt, gebastelt, gemalt und die Jugendlichen unter der Leitung von Pavel Farkas eine Band initiiert.
Für die Erwachsenen gab es Informationen von KAB-Bezirkspräses Reinhard Lenz zur Lebensgeschichte und sozialpolitischen Errungenschaften von Franz Hitze.

Dieser gilt als Vater der katholischen Arbeitervereine und Wegbereiter des Deutschen Caritasverbandes. Er war einer der einflussreichsten deutschen parlamentarischen Sozialpolitiker, der am 16. März 1851 in Sondern-Hanemicke geboren wurde und 1921 seine letzte Ruhestätte in Olpe-Rhode auf dem Friedhof neben der St. Cyriakus-Kirche fand. Die KAB und der Franz-Hitze-Verein gedachten seines 100. Todestages.

Der Chor Schmallenberg war beteiligt.
Foto / Quelle: Ketteler-Cardijn-Werk e.V.

In den Workshops für die Erwachsenen ging es außerdem darum, Regeln des sozialen Miteinanders zu entwickeln, zu verstehen und diese auch einzuhalten sowie eigene Grenzen zu setzen und die Grenzen der anderen zu erkennen und zu akzeptieren, um ein respektvolles Miteinander aufzubauen und die Bereitschaft zur Mitverantwortung, Team- und Kooperationsbereitschaft entsprechend des Mottos der Interkulturellen „Neue Räume –zusammen leben, zusammen wachsen“ zu entfalten.

Vor dem abschließenden Mittagessen am Sonntag wurde ein gemeinschaftlich vorbereiteter Gottesdienst gefeiert, den KAB-Bezirkspräses Reinhard Lenz zelebrierte und Natalya Franz in die ukrainische Sprache übersetzte. Mit bewegenden Worten wurde in den Fürbitten die Solidarität und die Anteilnahme der bereits durch den Krieg getöteten beziehungsweise der schwer verletzten Personen zum Ausdruck gebracht.

Pavel trat mit einer Gesangsgruppe auf.
Foto / Quelle: Ketteler-Cardijn-Werk e.V.

Die Jugendlichen waren sich darin einig, dass auch in Zukunft weitere Solidaritätsaktionen geplant werden sollten, um den kriegsversehrten jungen Personen in der Ukraine Hilfe zukommen zu lassen, denn je länger der Krieg dauert, umso mehr Kriegsversehrte gibt es. Zehntausende Menschen in der Ukraine brauchen künstliche Füße, Beine, Hände oder Arme. Jeden Tag müssen dutzende Amputationen durchgeführt werden. Wie erklärt man einem jungen Soldaten, dass sein Leben weitergeht, obwohl er gerade einen Arm oder ein Bein verloren hat? Pater Mykhailo Chaban der Salesianer Don Bosco hat eine mögliche Antwort darauf: „Fußball ist eine wichtige Rehabilitationsmaßnahme, denn im Sport können die jungen Männer vieles vergessen. All die Tragödien, die sie erlebt haben“.

Gruppenfoto vor der Jugendherberge am Biggesee.
Foto / Quelle: Ketteler-Cardijn-Werk e.V.

In Erweiterung der schon vom Ketteler-Cardijn-Werk in Zusammenarbeit mit der DoVira Help Foundation begonnenen Aktion „Nähen von adaptiver Kleidung für die kriegsversehrten in der Ukraine“ (der DOM berichtete) wird nun gemeinsam mit den Jugendlichen eine Hilfsaktion geplant. „Man kann sehen, wie die jungen Kriegsversehrten sich durch das regelmäßige Training verändern. Sie blicken optimistischer auf ihr Leben und in die Zukunft. Der Sport hilft ihnen, ihr Leben zu bewältigen“, betont Pater Mykhailo.

Zur Sache

Dieses interkulturelle Begegnungswochenende konnte dank der Förderung durch die LEADER Region BiggeLand (www.leader-biggeland.de) mit dem Regionalbudget für Kleinprojekte durchgeführt werden.

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