Modern, kantig und rau
Hoch über dem Ort, bereits von Weitem sichtbar, steht die neue Bergkapelle in Hillershausen, die erst kürzlich eingeweiht worden ist.
„Es ist ein ganz besonderer Ort entstanden, hier auf dem Eichkamp. Ein Raum für Gedanken und Wünsche und für die Begegnung mit Gott in der Natur. Man kann den Himmel sehen und die Erde fühlen“, sagte Dechant Bernd Conze während der Einweihungsfeier, zu der etwa 180 Gemeindemitglieder gekommen waren.
Modern, kantig, rau, ohne Schnörkel passt sich der hohe Bau auf dem Hügel überraschend harmonisch der Landschaft mit Wiesen und Wäldern an. Die Architektur der Sachlichkeit und Neutralität, die gleichzeitig dem Bau in ihrer Symbolkraft Würde gibt, setzt sich auch im Innenraum fort. Der Innenraum schützt vor Wind, ohne ihn abzuhalten, das Mauerwerk nimmt die Sonnenstrahlen auf und bietet gleichzeitig Schatten, der warme Sandstein ist hell und vermittelt Geborgenheit. In Anlehnung an die zwölf Apostel sind in die zwölf Stelen Sitznischen eingearbeitet.
„Diese Kapelle mit ihrer außergewöhnlichen Strahlkraft ist ein Ort der Ruhe, Einkehr und Begegnung. Ein Ort, der inneren Einkehr, offen für alle Religionen, für jeden, der Trost, Stille und Geborgenheit oder auch das Gespräch mit anderen sucht.“ Dekanin Eva Brinke-Kriebel, die gemeinsam mit Dechant Bernd Conze durch den ökumenischen Gottesdienst führte, sieht neben der spirituellen Seite des Glaubens noch eine andere Aufgabe: „Glauben muss auch in der Gesellschaft auf vielen Gebieten aktiv sein. Nur so war es möglich, dass wir heute, 360 Jahre nach der Teilung der Freigrafschaft Düdinghausen, eine Kapelle wie in den westfälischen Nachbargemeinden bauen konnten. Viele haben sich dazu die Hände gereicht, Ehrenamtliche, Verwaltung, Bauherren, Architekten und natürlich alle, die für den Bau gespendet haben.“
„Einen Seelenort, der in die Region ausstrahlen und unseren Ort bereichern wird, haben wir uns gewünscht und nun steht er hier. Wir sind alle, Besucher und Akteure, glücklich und zufrieden, heute hier zu feiern. Schon jetzt bedeutet dieser Ort vielen Menschen etwas. Die Kapelle wird außerdem ein Anziehungspunkt werden für Wanderer, Radfahrer, Spaziergänger, Touristen und natürlich die Hillershäuser selbst“, sagte der erste Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der Bergkapelle, Kilian Emde. Sein Fazit: Man könne stolz sein auf das, was erreicht worden sei und dankbar dafür, dass sich so viele Menschen diesem Weg angeschlossen hätten. „Unsere neue Kapelle tut uns allen gut.“